Pressemitteilung vom 04.09.2006
Realisierung Grundstückskauf: Startschuss für den von der TU Chemnitz und der Stadt Chemnitz initiierten TechnoPark
Realisierung Grundstückskauf: Startschuss für den von der TUChemnitz und der Stadt Chemnitz initiierten TechnoPark
Wer gestalten will, muss über Geld verfügen. Dieses finanztechnische Grundaxiom gilt im Bereich der großen Politik, es gilt im kommunalen Raum gleicherweise. Wer aber nachhaltig gestalten will, muss über eine Vision verfügen, er muss für seine Idee überzeugend werben verstehen und Gleichgesinnte finden.
Zu große Worte für das, worum es im konkreten Fall, der TU und "ihrer" Stadt Chemnitz geht? Sicher nicht, wie Vorgeschichte und erste Ergebnisse zeigen. Die Vision, um die es sich handelt, entstand aus den Bedürfnissen pragmatischen Baugeschehens: Im Jahr 2000 wurde die Sanierung des Weinhold-Baus an der Reichenhainer Str. beantragt, und schon damals wurden erste Überlegungen angestellt, wie die Universität und ihr Campus einmal aussehen könnten. Sechs Jahre später, 2006, wird in Kürze der Grundstein für den Neubau eines Physikinstitutes auf dem Campus gelegt, neben dem Weinholdbau, dessen Sanierung inzwischen gesichert ist: Somit also in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Hauptgebäuden der zentralen technischen Fakultäten, der neuen Mensa und des großen, neuen Hörsaalgebäudes. Mit der Konzentrierung dieser Neubauten auf das Gebiet an der Reichenhainer Straße war fast unter der Hand die Vision einer Campus Universität geboren.
Einen entscheidenden, qualitativen Schritt nach vorn markierte schließlich die Idee, in unmittelbarer Nähe zu diesem sich entwickelnden Campus einen TechnoPark zu errichten: Ein Forschungs-, Arbeits- und Bürogebäude zugleich, ein Multifunktionshaus somit, in dem sich Firmen ansiedeln können, die in enger Forschungskooperation zur TU Chemnitz stehen, in dem junge Start Up Unternehmen, die durch Absolventen oder Wissenschaftler aus der Universität gegründet werden, Räumlichkeiten erhalten könnten. Der Plan wurde bereits im Mai 2001 geboren, als der Kanzler der Universität, E. Alles, gemeinsam mit einem Planungsbüro ein passendes Gelände an der Rosenbergstraße dafür entdeckte. Nach anfänglichen Recherchen hinsichtlich der Eigentümer des brachliegenden Geländes und der bauseitigen Voraussetzungen nahm das Projekt sehr bald Gestalt an. Es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit zwischen dem damaligen Rektor Grünthal, dem Kanzler Alles, dem Bauplaner Obermeyer Projektentwicklung GmbH und der Stadt Chemnitz.
Die Vorteile des sich abzeichnenden "Ensembles `TechnoPark` auf dem Campus" liegen auf der Hand: Die räumliche Nähe zum neuen Physikgebäude mit dem entstehenden Reinraum des Zentrums für Mikrotechnologien, aber auch die mit der Sanierung des Weinholdbaus verbesserten Arbeitsbedingungen in Forschung und Lehre lassen insgesamt auf wesentliche Synergieeffekte für beide Seiten hoffen. Gerade die frühzeitig geplante Ausrichtung des TechnoParks insbesondere auf den Bereich der Mikrosystemtechnik wird der Universität großes Innovations- und Wachstums-Potential garantieren - tangiert dieses Forschungs- und Entwicklungsfeld doch eine wichtige Forschungsprofillinie der TU. Gewerbeflächen mit herausragender technologischer Ausstattung in enger Nachbarschaft zum Campus der Universität bieten zudem für junge Start-Up´s beste Aussichten. Gleiches gilt aber auch für bereits etablierte Wirtschaftsunternehmen. Ihnen eröffnen sich viele Möglichkeiten unmittelbarer Kooperation mit der universitären Forschung und Lehre. Last but not least bieten sich für Studierende und Absolventen - sei es als Praktikant, Diplomand oder (später) als Unternehmensgründer oder Angestellter der TU Chemnitz hervorragende berufliche Einstiegsbedingungen.
Die Idee des TechnoParks bedurfte der Unterstützung von außen. Sie kam, wie der Kanzler dankbar erwähnte, von zwei Seiten, von Seiten der Industrie und der Stadt. Sie wurden für die Vision der TU Chemnitz gewonnen, und sie sorgten dafür, dass die Idee die so oft bemühte, in der Tat so wichtige Nachhaltigkeit gewann. Anerkennung verdient vor allem die Stadt mit ihrem damaligen OB, Dr. P. Seifert, an der Spitze. Seine Hilfe und sein Zuspruch ermöglichten die Erarbeitung einer umfassenden Studie über "Planungs- und Beratungsleistungen zur Konzeptentwicklung und Vorbereitung eines Forschungs- und Technologieparks". Diese Studie bildete den Ausgangspunkt für alle weiteren Planungen. Beratungen mit den zuständigen Ministerien sowie politischen Entscheidungsträgern, aber auch für den unbedingt notwendigen Grundsatzbeschluss des Stadtrates im August 2003.
Seitdem ist viel passiert. Der Fördermittelantrag seitens der Stadt Chemnitz wurde gestellt, die Planungen zum Projekt in Federführung durch die CWE konkretisiert - und der Neubau des Physikgebäudes mit Reinraum der TU Chemnitz hat begonnen. Besonders freut sich die Universität unter der Leitung des Rektors, Prof. Klaus-Jürgen Matthes, nun über die Realisierung des Grundstückskaufes als Startschuss für den TechnoPark und hofft gleichzeitig auf einen schnellen Baubeginn seitens der Stadt Chemnitz, damit vielleicht schon 2007 oder spätestens 2008 die ersten Mieter in den TechnoPark Chemnitz einziehen können und die Realisierung der einstigen Vision sich in wissenschaftlich- technischen Synergien niederschlägt, die nicht zuletzt auch zu den erhofften wirtschaftlichen Erfolg von Universität, Stadt und Region beitragen werden.