Pressemitteilung vom 18.04.2008
Neue Möglichkeiten der drahtlosen Patientenüberwachung
Neue Möglichkeiten der drahtlosen PatientenüberwachungChefarzt Prof. Dr. Johannes Schweizer stellt in seinem Vortrag am 23. April 2008 telemedizinische Anwendungen in der Kardiologie vor
Die Vortragsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft" der TU Chemnitz und des Klinikums Chemnitz wird am 23. April 2008 fortgesetzt. Prof. Dr. Johannes Schweizer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I des Klinikums Chemnitz, stellt die Telekardiologie und neue Möglichkeiten der drahtlosen Patientenüberwachung vor. Sein Vortrag beginnt um 17.30 Uhr im Raum 305, Straße der Nationen 62. Der Eintritt ist frei.
Unter Telemedizin versteht man die Übertragung von medizinischen Daten, Befunden oder Bildern über zeitliche und räumliche Distanzen mit Hilfe von multimedialen Kommunikations- und Informationstechnologien, insbesondere durch Mobilfunk und schnelle Internetzugänge. Dadurch ist es möglich, die räumliche und zeitliche Trennung zwischen Arzt und Patienten zu überbrücken. Mit der technischen Entwicklung hat sich vor allem die Telekardiologie als Teilgebiet der Telemedizin herausgebildet und ist ein effizientes Mittel der Diagnostik, Prävention und Behandlung von Herzerkrankungen. Zum Beispiel werden Patienten mit schwerer Herzschwäche - der so genannten Herzinsuffizienz - telemedizinisch betreut. Der Patient überträgt verschiedene Parameter - etwa EKG oder Körpergewicht - an ein telemedizinisches Servicecenter. Dort werden die Daten gesammelt und bei Veränderungen wird in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und Kardiologen schnell reagiert. Dadurch kann zum einen die Patientensicherheit erhöht werden und zum anderen können vorhandene therapeutische Möglichkeiten besser und effektiver genutzt werden. Dadurch kann das Befinden und die Leistungsfähigkeit der Patienten verbessert werden.
Andere Anwendungsgebiete der Telekardiologie sind die Diagnostik von symptomatischen Herzrhythmusstörungen mit telemedizinischer EKG- Übertragung oder die Überwachung von Patienten mit Herzschrittmachern und implantierbaren Cardiovertern und Defibrillatoren (ICD). Gerade auf diesem Gebiet gab es in den vergangenen Jahren herausragende Entwicklungen. So können inzwischen Daten aus Herzschrittmachern und ICDs regelmäßig an ein Servicecenter übertragen werden. Hier werden die Daten für den zuständigen Arzt in der Praxis oder im Krankenhaus aufbereitet. Dadurch ist zum Beispiel eine frühe Erkennung von Herzrhythmusstörungen oder anderen Problemen möglich. Zum anderen wird die Integrität des implantierten Systems ständig überwacht, was zu einer Erhöhung der Patientensicherheit führt. In der Telekardiologie sind in den nächsten Jahren auf Grund von neuen technischen und medizinischen Möglichkeiten eine Vielzahl neuer Anwendungen und ein breiterer Einsatz dieser Technologien zu erwarten. Die Systeme werden immer komplexere Daten erfassen können. Zum anderen kommt es zu einer weiteren Miniaturisierung der Geräte.
-- Technische Universität Chemnitz Pressestelle Katharina Thehos, Wissenschaftsredakteurin
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