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Pressemitteilung vom 22.01.2009

Besser hören dank der richtigen Therapie

Besser hören dank der richtigen Therapie
"Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft": Prof. Dr. Jens Oeken vom Klinikum Chemnitz spricht am 28. Januar 2009 über die Schwerhörigkeit

Mehr als zehn Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Schwerhörigkeit. Wie ihnen geholfen werden kann, erklärt Prof. Dr. Jens Oeken, Chefarzt der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Klinikum Chemnitz gGmbH, in seinem Vortrag "Therapie der Schwerhörigkeit - Operation oder Hörgerät" am 28. Januar 2009. Die Vortragsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft" ist eine Kooperation zwischen der TU Chemnitz und der Klinikum Chemnitz gGmbH. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr im Hörsaal 305 des Universitätsteiles Straße der Nationen 62.

Die Ursachen der Schwerhörigkeit liegen vor allem in Erkrankungen des Mittel- und Innenohres. Mittelohrerkrankungen führen zu einer so genannten Schallleitungsschwerhörigkeit. Sie sollten in erster Linie operativ behandelt werden. Erkrankungen des Innenohres führen zu einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Beispiele sind der Hörsturz, die Altersschwerhörigkeit, die Lärmschwerhörigkeit, das Knalltrauma und vererbte Schwerhörigkeiten. Bei akut auftretenden Innenohrschwerhörigkeiten - beispielsweise bei einem Hörsturz - versucht man, mit Hilfe einer Infusionstherapie eine Wiederherstellung des Gehörs zu erreichen. Bei chronischen Schallempfindungsschwerhörigkeiten - etwa der Altersschwerhörigkeit - ist keine Heilung möglich. Eine Rehabilitation ist aber durch die Versorgung mit einem Hörgerät zu erreichen. Die Hörgeräte sind inzwischen so leistungsfähig, dass nahezu alle Formen der Innenohrschwerhörigkeit versorgt werden können. Bezüglich implantierbarer Hörgeräte ist jedoch noch Vorsicht geboten - hier muss die weitere Entwicklung und Miniaturisierung der Bauteile abgewartet werden.

Einen Sonderfall stellt der völlige Hörverlust - die Taubheit - dar. Hier hat sich die Versorgung mit einem Cochlear Implant durchgesetzt. Dabei wird eine Elektrode direkt in die Hörschnecke eingebracht, die über eine extern angebrachte Spule bestimmte Strommuster aussendet, die dann zu einer Hörempfindung im Gehirn führen. Diese Versorgung stellt einen enormen medizinischen Fortschritt dar, wird jedoch wegen der Seltenheit der Taubheit und der notwendigen personellen Infrastruktur nur in wenigen Zentren in Deutschland durchgeführt. "Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass unter modernen Bedingungen für nahezu alle Formen und Ausprägungen des Hörverlustes eine Therapie oder Rehabilitation möglich ist. Voraussetzung ist die Beratung durch einen in der Ohrenheilkunde versierten HNO-Arzt", schätzt Prof. Oeken ein.