Pressemitteilung vom 02.11.2009
Wächst Europa zusammen?
Wächst Europa zusammen?Das Politik- und Regionalwissenschaftliche Symposium an der TU Chemnitz tagt am 6. November 2009 zum 13. Mal
Unter dem Titel "20 Jahre nach der friedlichen Revolution: Wächst Europa zusammen?" findet am 6. November 2009 bereits das 13. Symposium für Politik und Regionalwissenschaften an der Technischen Universität Chemnitz statt. Veranstalter sind Prof. Dr. Beate Neuss, Inhaberin der Professur Internationale Politik, und Prof. Dr. Peter Jurczek, Leiter der Professur Sozial- und Wirtschaftsgeografie. Die Fachtagung wird im "Alten Heizhaus" der TU Chemnitz an der Straße der Nationen 62 um 9 Uhr mit der Begrüßung durch den Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes eröffnet.
Vor 20 Jahren fegte die friedliche Revolution in Europa die Diktaturen hinweg. Rasch artikulierten die Regierungen der mittelosteuropäischen Staaten den Wunsch "nach Europa" zurückzukehren und meinten damit den Beitritt in die Europäische Union. Fünf Jahre nach dem Beitritt Polens und der Tschechischen Republik beschäftigt das Symposium die Frage, ob die EU-Mitgliedschaft zum Zusammenwachsen Europas beiträgt. Polen war in den letzten Jahren ein Land, dessen Regierung die Konsensfindung in Brüssel nicht immer erleichterte; Präsident Lech Kaczynski unterschrieb den Lissabonner Vertrag nur zögernd. Auf die Unterschrift des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus wartet die Union noch. Wie steht es mit der europäischen Einstellung der Bevölkerung? Wie weit ist die wirtschaftliche Integration gelungen? Den Auftakt der Vortragsreihe macht Irena Agata Szyszko. Sie arbeitete in Brüssel und in Warschau für die Europäische Union und ist eine Kennerin der Politik Polens und der Einstellungen ihrer Mitbürger. Als weiteren Gast begrüßen die Veranstalter Dr. Jiri Georgiev. Er ist Berater des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten im tschechischen Senat und bestens informiert über den komplizierten Prozess der Ratifizierung des Lissabonner Vertrags.
Der regionalwissenschaftliche Teil des Symposiums trägt den Titel "Wissenschaftliches Potenzial und regionale Verflechtungen der Universitäten im deutsch-tschechischen Grenzraum" und dient einer Zwischenbilanz für eine gleichnamige Studie. Diese wird kofinanziert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, das Institut für Entwicklungsforschung im Ländlichen Raum Ober- und Mittelfrankens e.V. sowie die Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Chemnitz e.V. Neben der Gewinnung eines umfassenden Überblicks über den Ist- Zustand der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Wissenschaftsbetrieb ist vor allem die intensive Auseinandersetzung von Universitätsangehörigen - sowohl wissenschaftlicher und nicht- wissenschaftlicher Angestellte sowie Studierender - mit dem Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit Hauptintention dieser Projektstudie. Bei den beteiligten Hochschulen handelt es sich um die Universitäten in Dresden, Freiberg, Chemnitz, Bayreuth, Regensburg und Passau sowie Ceske Budejovice, Plzen/Cheb, Usti nad Labem und Liberec. Vertreter dieser Institutionen nehmen in einem Podiumsgespräch zu künftigen Entwicklungschancen und Kooperationsformen von Hochschulen im deutsch-tschechischen Grenzraum Stellung. Am frühen Nachmittag hinterfragt Prof. Jirina Jilkova von der Wirtschaftsuniversität Prag die grenzübergreifende Zusammenarbeit tschechischer und deutscher Universitäten. Speziell vor dem Hintergrund der Schaffung eines Europäischen Forschungs- sowie Hochschulraumes kommt den durch die Projektstudie zu erarbeitenden handlungsorientierten praxisrelevanten Anregungen eine zentrale Stellung zu. Es gilt, gerade im deutsch- tschechischen Grenzraum einer Fragmentierung der europäischen Forschungstätigkeiten und Forschungsprogramme entgegenzuwirken.
Die Teilnahme an den Vorträgen, die auch einzeln besucht werden können, ist kostenfrei. Allerdings wird um Anmeldung bei Ilona Scherm gebeten.
Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Beate Neuss, Telefon 0371 531- 35012, E-Mail beate.neuss@phil.tu-chemnitz.de, und Ilona Scherm, Telefon 0371 531-34503, E-Mail ilona.scherm@phil.tu-chemnitz.de.
Das Programm des Symposiums im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/phil/politik/veranstaltungen.php#246