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Pressemitteilung vom 19.11.2009

Was ist den Kulturen gemeinsam?

Was ist den Kulturen gemeinsam?
Prof. Dr. Christoph Antweiler von der Universität Bonn referiert im Rahmen des Forschungskolloquiums "Interkulturelle Kommunikation - Interkulturelle Kompetenz" an der TU Chemnitz

In den menschlichen Kulturen existiert eine unglaubliche Vielfalt, aber es gibt dennoch viele Phänomene, die in allen Gesellschaften regelmäßig vorkommen. Diese so genannten Universalien - wie beispielsweise sexuelle Tabus, Vetternwirtschaft und Gastfreundschaft - sind auf der Ebene von Gesellschaften angesiedelt und werden empirisch vor allem im Rahmen kulturvergleichender Forschung ermittelt. Verschiedene wissenschaftliche Disziplinen wie die Biologie, Psychologie, Sprachwissenschaft und Ethnologie können theoretisch abgeleitete und empirisch gestützte Aussagen zum Thema machen.

Ausgehend von der Kernfrage, worin sich alle Kulturen trotz der enormen kulturellen Vielfalt ähneln, versucht der Bonner Ethnologe Prof. Dr. Christoph Antweiler am 24. November 2009 in einem öffentlichen Vortrag an der TU Chemnitz Antworten auf folgende Fragen zu geben: Was sind Universalien? Welche Universalien werden behauptet - jenseits trivialer Gemeinsamkeiten? Wie kann man Universalien nachweisen? Welche der postulierten Universalien halten empirischer Evidenz stand? Wie entstehen Universalien? Worin besteht die Relevanz von Universalien für die Wissenschaft und für uns als Bürger?

Ein universalistischer Ansatz fordert Antweiler zufolge zwei entgegengesetzte und gleichermaßen extreme Strömungen der gegenwärtigen Geistes- und Kulturwissenschaften heraus: das starre Beharren auf kulturellen Differenzen einerseits und das politisch korrekte Feiern der vermeintlichen Auflösung aller kulturellen Grenzen andererseits. In seinem Vortrag zeigt Antweiler, was die ethnologisch kulturvergleichende Universalienforschung zu einem realistischen Menschenbild beitragen kann.

Der Vortrag "Was ist den Kulturen gemeinsam? Menschliche Universalien und breiter Kulturvergleich.", der im Rahmen des Forschungskolloquiums der Professur für Interkulturelle Kommunikation stattfindet, beginnt um 19 Uhr im Uni-Teil Wilhelm-Raabe-Str. 43, Raum 201.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Hede Helfrich-Hölter, Telefon 0371/531-27270, E-Mail hede.helfrich@phil.tu-chemnitz.de.