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Pressemitteilung vom 23.02.2012

Der schnellste Weg zum Rauchstopp

Professur Klinische Psychologie der TU Chemnitz sucht Probanden für eine der deutschlandweit größten Studien zur Tabakentwöhnung - Kooperation mit dem Klinikum Chemnitz

"Raucher wissen zwar einerseits um die gesundheitlichen Risiken des Tabakrauchens, andererseits ist die Zigarette aber mit vielen Ritualen und Gewohnheiten im Alltag verbunden. Aufhören wollen deshalb zwar die meisten, aber ohne Unterstützung liegt die Erfolgsquote beim ersten Versuch bei nur drei bis sechs Prozent", berichtet Prof. Dr. Stephan Mühlig, Inhaber der Professur Klinische Psychologie der TU Chemnitz. Die Professur ist an "BISQUITS", einer der deutschlandweit größten Studien zur Tabakentwöhnung, beteiligt.

BISQUITS steht für "brief intervention study for quitting smoking", ist also eine Kurzinterventionsstudie zur Tabakentwöhnung. Untersuchen wollen die Wissenschaftler, wie effektiv ein kompakter Entwöhnungskurs über zwei Termine im Vergleich zu einer kurzen ärztlichen Beratung und zu einem mehrwöchigen Kurs ist. "Aus wissenschaftlicher Sicht bietet eine Kombination aus verhaltenstherapeutischer und medikamentöser Unterstützung die beste Chance auf Erfolg. Zwar sind mehrwöchige Kurse etabliert, jedoch nimmt nur ein kleiner Teil der Raucher solche Angebote in Anspruch", berichtet Mühlig, der auch die "Raucherambulanz Chemnitz" leitet. "Durch den stark verkürzten Kurs wollen wir noch mehr Menschen ansprechen, die eigentlich mit dem Rauchen aufhören wollen, durch das lange Programm aber abgeschreckt werden", erklärt Anja Sehl, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Klinische Psychologie. "In dem Kurs, der über zwei Termine zu je zwei Stunden geht, bekommen die Teilnehmer viel Wissen an die Hand, das sie dann in der Folge selber umsetzen können", so Sehl.

800 Raucher nehmen an fünf Standorten - Chemnitz, Heidelberg, München, Berlin und Stuttgart - an der Studie teil. Die Psychologen der TU Chemnitz suchen derzeit Probanden. "Wir bieten den Teilnehmern eine einjährige Betreuung durch ein erfahrenes Tabakentwöhnungszentrum und Messungen von Lungenfunktion, Kohlenmonoxid und Nikotinabbauprodukten. Außerdem sind sie an der Entwicklung einer neuen Methode zur Tabakentwöhnung beteiligt und erhalten am Ende eine Aufwandsentschädigung", betont Mühlig. Teilnehmen kann prinzipiell jeder Raucher, der mindestens 18 Jahre alt ist. "Um ein realistisches Bild zu erhalten, müssen die Teilnehmer die Kosten für den Kurs und eventuelle Medikamente zunächst selbst tragen und dann einen Zuschuss bei ihrer Krankenkasse beantragen", so Mühlig. Die Teilnehmer werden einer der drei Untersuchungsgruppen zugelost: dem sechswöchigen Kurs, dem zweiwöchigen Kurs oder der kurzen ärztlichen Beratung. Im Anschluss an die jeweilige Maßnahme werden sie weiterhin betreut: Nach drei Monaten findet ein telefonisches Gespräch statt, nach sechs und zwölf Monaten werden sie persönlich befragt und auch untersucht.

Die Psychologen der TU kooperieren bei dieser Studie mit dem Klinikum Chemnitz. "Auch Patienten des Klinikums werden als Probanden an der Untersuchung teilnehmen. Dabei konzentrieren wir uns zuerst auf drei Fachrichtungen mit besonders großem Bedarf: die Neurologie, die Kardiologie und die Pneumologie", sagt Mühlig. Die BISQUITS-Studie findet deutschlandweit statt unter Federführung der Thoraxklinik Heidelberg.

Die Studie im Internet: http://www.bisquits-studie.de

Kontakt und Anmeldung: Professur Klinische Psychologie, Anja Sehl, Telefon 0371 531-38564, E-Mail anja.sehl@..., und Stefanie Fuchs, Telefon 0371 531-37323, E-Mail stefanie.fuchs@...