Pressemitteilung vom 05.11.2013
Kroatien in der Europäischen Union
17. Politik- und Regionalwissenschaftliches Symposium widmet sich neuem EU-Mitglied - internationale Experten sind am 8. November 2013 an der TU Chemnitz zu Gast
Nach fast sechsjährigen Verhandlungen wurde Kroatien am 1. Juli 2013 als 28. Mitglied in die Europäische Union aufgenommen - in einer Zeit, da die öffentliche Debatte nach wie vor von der Staatsschuldenkrise geprägt war und eine Erweiterung der EU wenig öffentlichen Rückhalt genoss. Auch in Kroatien fand der Beitritt nicht nur Zustimmung, das Land hat mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die gegenwärtige und zukünftige Rolle Kroatiens in der Union wird nun auf dem Chemnitzer Politik- und Regionalwissenschaftlichen Symposium analysiert. Die Veranstaltung findet statt am 8. November 2013 ab 9 Uhr im "Alten Heizhaus" der TU Chemnitz an der Straße der Nationen 62 (Innenhof).
Zu der eintägigen Konferenz wird eine Reihe internationaler Experten erwartet. Der Rektor der Katholischen Universität Zagreb, Prof. Dr. Željko Tanjic, widmet sich den Auswirkungen der Jugoslawienkriege in den 1990er-Jahren und fragt nach der Bedeutung von "Vergangenheitsbewältigung" für die gegenwärtige politische Entwicklung. Der Politikberater Dr. Tado Juric (München/Zagreb) zeichnet Kroatiens Weg in die EU nach. Prof. Dr. Anton Gosar von der Universität Primorska in Koper (Slowenien) betrachtet regionale Kooperationsformen mit Kroatiens Nachbarland Slowenien, das als erster der südosteuropäischen Staaten bereits 2004 der EU beigetreten war. Dr. Zoran Kurelic, Professor an der Fakultät für Politikwissenschaft der Universität Zagreb, wirft einen Blick auf das politische System des Landes. Dr. Michael Lange von der Niederlassung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zagreb befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung, und der Nürnberger Kirchenhistoriker Prof. Dr. Rudolf Grulich untersucht die Rolle von Minderheitenfragen. Durchgeführt wird das Symposium von der Professur Internationale Politik (Prof. Dr. Beate Neuss) und der Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas (Prof. Dr. Stefan Garsztecki) der TU Chemnitz in Kooperation mit der studentischen Initiative Europastudien e. V. Finanziell unterstützt wird die Veranstaltung durch den Freistaat Sachsen im Rahmen der Förderung der interregionalen und grenzübergreifenden Zusammenarbeit und durch die Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e. V.
Das Symposium hat sich in den vergangenen Jahren als Forum für die wissenschaftliche Analyse europäischer Politik und Gesellschaft vor allem in Bezug auf die ostmitteleuropäischen Mitgliedsstaaten der EU etabliert. Im vergangenen Jahr widmete sich die Veranstaltung unter anderem der Staatsschuldenkrise und wurde vom früheren sächsischen Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf eröffnet. Und 2011 waren Deutschlands östliche Nachbarn Tschechien und Polen als "Triebfedern der Europäischen Integration" in den Blick genommen worden.
Es wird um Anmeldung gebeten bei Ilona Scherm, Telefon 0371 531-34503, E-Mail ilona.scherm@....