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Pressemitteilung vom 05.06.2014

Ein Kenner deutsch-deutscher Politik und ein Gestalter der deutschen Einheit

Ringvorlesung „Friedliche Revolution und Demokratie – Perspektiven nach 25 Jahren“: Am 10. und 12. Juni 2014 sprechen Prof. Dr. Peter Brandt und Prof. Dr. Horst Teltschik

In ihrer zehnten Woche hält die Ringvorlesung „Friedliche Revolution und Demokratie – Perspektiven nach 25 Jahren“ zwei hochkarätige Referenten bereit. Am 10. Juni spricht mit dem Hagener Historiker Prof. Dr. Peter Brandt ein Kenner deutsch-deutscher Politik; am 12. Juni ist mit Prof. Dr. Horst Teltschik ein maßgeblicher sicherheits- und außenpolitischer Gestalter der deutschen Einheit zu Gast an der TU Chemnitz. Die Vorträge finden jeweils um 18 Uhr im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, im Raum N 112 statt. Der Eintritt ist frei.

Peter Brandt wurde 1948 als ältester Sohn von Ruth und Willy Brandt geboren. Er wuchs in Berlin auf, wo er 1968 das Abitur ablegte. Während seine Familie 1966 nach Bonn zog, blieb Brandt in Berlin und studierte an der Freien Universität Geschichte und Politikwissenschaft. Schon früh politisch engagiert, war er in dieser Zeit Teil der Studentenbewegung und Mitglied in trotzkistischen Gruppen. 1973 wurde er mit einer Arbeit über den Wiederaufbau der deutschen Arbeiterbewegung 1945/46 am Beispiel Bremens promoviert. 1988 habilitierte er sich an der Technischen Universität Berlin mit einem Werk über die Vor- und Frühgeschichte der deutschen Burschenschaften. Seit 1990 ist Peter Brandt Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte sowie Direktor des Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften der Fernuniversität Hagen. Zu seinem wissenschaftlichen Œvre gehören Arbeiten über Preußen, die europäische Verfassungsgeschichte und das nationale Selbstverständnis der Deutschen ebenso wie Studien über die internationale Arbeiterbewegung und die Geschichte der Sozialdemokratie in Europa. Peter Brandt ist ein linker Patriot, der vor 1990 die deutsche Frage stets als offen ansah und seither für mehr nationales Selbstbewusstsein plädiert – vor allem auf Seiten der demokratischen Linken.

Horst Teltschik wurde 1940 im nordmährischen Klantendorf geboren. Seine Familie floh 1945 nach Bayern, wo er 1960 in Tegernsee sein Abitur ablegte. Er absolvierte den Wehrdienst und studierte bis 1967 an der FU Berlin Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Völkerrecht. Hier betätigte er sich in der Zeit der Studentenbewegung im Ring Christlich-Demokratischer Studenten. Nach einer kurzen Anstellung als Hochschulassistent wurde Teltschik 1972 Ministerialrat in der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz. Seinen dortigen Chef, den späteren Bundeskanzler Helmut Kohl, sollte er fortan beruflich eng begleiten. Nach Kohls Wechsel als CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender in den Deutschen Bundestag leitete er von 1977 bis 1982 dort dessen Büro, bevor er ab 1982 als Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt der außen- und sicherheitspolitische Berater des Kanzlers wurde. Von dieser Position aus gestaltete er maßgebliche außen- wie innenpolitische Wegmarken zur deutschen Einheit mit. So verhandelte Teltschik 1990 als Sonderbeauftragter des Bundeskanzlers mit dem sowjetischen Generalsekretär Michail Gorbatschow über die Souveränität eines vereinigten Deutschlands. Ferner war er an den Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen beteiligt. Ende 1990 verließ er die Politik und durchschritt verschiedene Führungspositionen in der Wirtschaft (unter anderem bei BMW und Boeing). Horst Teltschik, der heute als inter¬nationaler Berater für Außen- und Sicherheitspolitik wirkt, leitete von 1999 bis 2008 die Münchener Sicherheitskonferenz. Er hält eine Honorarprofessur für Wirtschaft an der TU München sowie diverse Ehrendoktorate. Horst Teltschik ist ausgewiesener Russlandexperte und einer der besten deutschen Kenner internationaler Geschehnisse.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Eckhard Jesse, Telefon 0371 531-27720, E-Mail eckhard.jesse@..., oder Dr. Thomas Schubert, Telefon 0371 531-36953, E-Mail thomas.schubert@....