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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
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Pressemitteilung vom 16.06.2014

Schlafstörungen im Kindesalter

Medizinvortragsreihe der TU und des Klinikums Chemnitz geht weiter - Dr. Axel Hübler spricht am 25. Juni 2014 über die Kinderschlafmedizin

Die Vortragsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft" wird am 25. Juni 2014 um 17.30 Uhr im Hörsaal 305, Universitätsteil Straße der Nationen 62 in Chemnitz, fortgesetzt. Der Eintritt ist frei. Das Thema dieser Veranstaltung lautet "Schlafstörungen im Kindesalter". Es referiert Dr. Axel Hübler, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Helios Klinikum Aue.

„Etwa jedes fünfte Kind ist in seiner Entwicklung zumindest vorübergehend von einer Schlafstörung betroffen. Gleichzeitig stellt in den ersten Lebensjahren der Schlaf ihres Kindes wohl das am meisten diskutierte Thema bei jungen Eltern dar“, sagt Dr. Hübler. Entwicklungsbedingt weichen das Schlafverhalten und die Schlafqualität in den ersten Lebensjahren fundamental von den Merkmalen des Erwachsenen ab. Ein Neugeborenes verbringt noch 70 Prozent seiner gesamten Tageszeit im Schlaf, ein vierjähriges Kind etwa 50 Prozent, und erst ein Jugendlicher erreicht einen Anteil von 35 Prozent wie ein Erwachsener. „Schlafbezogene Erkrankungen beeinflussen sowohl die aktuelle Tagesform als auch, wenn sie unbehandelt bleiben, die körperliche und seelische Entwicklung. Mittelfristige Folgen umfassen Wachstumsverzögerungen, Aufmerksamkeitsstörungen und eine verstärkte Anfälligkeit für Infekte“, so Hübler, der in seinem Vortrag auch die Ursachen für diese Störanfälligkeiten erklärt: die rasanten Veränderungen, die sich vor allem im frühen Kindesalter in Zusammenhang mit dem Schlaf vollziehen. „Die Großhirnrinde differenziert sich, erkennbar an der Ausreifung der Hirnströme, und das autonome Nervensystem, die Hormone sowie das Immunsystem werden in die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus einbezogen“, erläutert der Chefarzt.

Die Kinderschlafmedizin selbst wurde vor mehr als 20 Jahren mit der Erforschung des plötzlichen Kindstodes begründet. Mittlerweile beschäftigt sich das auch „pädiatrische Somnologie“ bezeichnete Gebiet mit Schlafstörungen im gesamten Kindes- und Jugendalter. „Für die Untersuchung dieser Erkrankungen stehen aktuell moderne technische Möglichkeiten im Schlaflabor zur Verfügung. Abhängig von der Diagnose findet die Therapie in enger Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachrichtungen statt. Allerdings muss nicht jedes Kind mit einer Schlafstörung in einer Klinik stationär behandelt werden. Bei einigen Problemen kann schon eine ambulante Beratung von Eltern und Kind über einen individuell abgestimmten Tagesablauf hilfreich sein“, reißt Dr. Hübler weitere Themen seines Vortrages an der TU Chemnitz an.