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„DRadEsel-Befragung“ zur Verkehrssicherheit geht in die zweite Runde

Forschergruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie der TU führt vom 23. bis 28. März 2020 in Chemnitz Kurzinterviews im öffentlichen Verkehrsraum durch

Die Forschergruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie der Technischen Universität Chemnitz unter Leitung von Prof. Dr. Josef Krems untersucht über das gesamte Jahr 2020 die Verkehrssicherheit von Radfahrerinnen und Radfahrern an urbanen Knotenpunkten in verschiedenen Städten Deutschlands. Bereits im November 2019 wurden in Chemnitz Radfahrer und Radfahrerinnen eine Woche lang an unterschiedlichen Knotenpunkten interviewt. Der Fokus dieser Befragung lag in der Testung des konzipierten Erhebungsinstruments.

Unsicherheitsgefühl auf Chemnitzer Radwegen

In der ersten Erhebungswelle konnten 175 Radfahrende für die Befragung gewonnen werden, die ihr Fahrrad im Jahr 2019 mehrmals wöchentlich bzw. täglich nutzten. Die Mehrheit der Befragten war männlich (63 Prozent). Die Radfahrenden gaben an, sich neutral bis leicht unsicher auf dem Fahrrad in Chemnitz zu fühlen. Vor allem unerwartet endende Radverkehrsanlagen stellten ein häufig erwähntes Problem dar. Knapp zwei Drittel der Radfahrenden erwähnte, in den letzten sieben Tagen mindestens eine sicherheitskritische Situation mit dem Fahrrad erlebt zu haben. Die mit Abstand am häufigsten genannte sicherheitskritische Situation war das zu nahe Überholen durch andere Verkehrsteilnehmer wie PKW. Aber auch blockierte Radverkehrsanlagen und zu nahes Auffahren und Einordnen neben Radfahrenden wurden von den Befragten im Interview häufig als sicherheitskritisch angegeben. In der überwiegenden Mehrheit der als sicherheitskritisch empfundenen Situationen war ein KFZ beteiligt. Diese ersten Ergebnisse wurden den Vertretern der Stadt und des ADFC Kreisverbands Chemnitz präsentiert und diskutiert. Sowohl die Durchführung der Machbarkeitsstudie im November 2019 als auch die Auswertungen zeigen, dass die konzipierten Instrumente eine valide Erhebung ermöglichen. Um eine möglichst repräsentative Aussage für Deutschland machen zu können, ist eine Befragung über den gesamten Zeitraum der Fahrradsaison (ca. März bis November) und in unterschiedlichen Städten nötig.

Kurzinterviews in Chemnitz, Wiesbaden und Karlsruhe

Der Auftakt der deutschlandweiten Befragung erfolgt in Chemnitz. Zwischen dem 23. und 28. März 2020 werden an verschiedenen Verkehrspunkten Befragungen jeweils von ca. 07:00 bis 18:00 Uhr mit Radfahrerinnen und Radfahrern durchgeführt. Weitere Städte, in denen die Befragung stattfinden wird, sind Wiesbaden und Karlsruhe. Das zentrale Thema des ca. zehnminütigen Kurzinterviews ist die wahrgenommene Verkehrssicherheit als Radfahrender. Darüber hinaus wird auch im Juni, Juli und September eine einwöchige Befragung in Chemnitz stattfinden. Die sogenannte „DRadEsel-Befragung zur Verkehrssicherheit beim Radfahren“ wird durch Aufsteller gut sichtbar gekennzeichnet. Die Angaben aller Befragten werden vertraulich und anonymisiert behandelt.

Forschen für einen sichereren Radverkehr                   

Das Forschungsprojekt „DRadEsel“ wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert. Die Ergebnisse der Studie werden den jeweiligen Stadtverwaltungen rückgemeldet und können dazu beitragen, den Radverkehr in der Stadt sicherer zu machen. „Eine fahrradfreundliche Stadt mit einer sicheren Radinfrastruktur ist die Grundvoraussetzung für die Steigerung der Fahrradnutzung im Alltag“, sagt Projektmitarbeiterin Maria Kreußlein.

Weitere Informationen zum Projekt DRadEsel: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/praxis/untersuchung-der-dunkelziffer und  https://www.tu-chemnitz.de/hsw/psychologie/professuren/fgaap/verkehr/DRadEsel.php

Kontakt: Maria Kreußlein, Telefon +49 (0) 371 531-34269, E-Mail  maria.kreusslein@psychologie.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
10.03.2020

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