Lehre folgt der aktuellen Entwicklung
Studierende der Fakultät für Maschinenbau erhalten bessere Berufschancen dank einer Ausbildung im Produktdaten-Management
Prof. Dr. Birgit Awiszus führt ihre Studierenden mit Hilfe des neu eingeführten Programms "Teamcenter Engineering" in das Produktdaten-Management ein. Foto: Carolin Binotsch |
Das Produktdaten-Management (PDM) gewinnt in der Praxis zunehmend an Bedeutung. In fast allen Industriezweigen fallen während der gesamten Produktentstehung viele verschiedene Daten und Dokumente an, die sicher gespeichert und verwaltet werden müssen. Die Vorteile von PDM-Systemen liegen in der Datenaktualität, der Verringerung von Datenverlusten, der Standardisierung von Prozessen, der Erhöhung der Wiederverwendungsrate und der lückenlosen Reproduzierbarkeit der Daten. Dadurch lassen sich in der Praxis Zeit und Kosten sparen und die Produktentwicklung auch für kleine und mittlere Unternehmen verbessern. Angehende Ingenieure müssen deshalb frühzeitig mit entsprechenden Systemen vertraut gemacht werden.
Die Professur für Virtuelle Fertigungstechnik der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Awiszus hat nun das PDM-System "Teamcenter Engineering" eingeführt. Es kommt in Vorlesungen der Studiengänge Maschinenbau, Digital Manufacturing, Automobilproduktion, Wirtschaftsingenieurwesen und Systems Engineering zum Einsatz. Ziel ist die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über den Aufbau und die Funktionsweise von PDM-Programmen. In vorlesungsbegleitenden Praktikumsveranstaltungen können die Studierenden zudem ihre theoretischen Kenntnisse am Rechner praktisch umsetzen.
Auch im Rahmen der Forschung kommt das System zum Einsatz. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt "Systemintegration von Prozessketten- und Workflow-Modellierung für umformtechnische Produkterstellungsprozessketten" greift auf das Programm zurück. Es untersucht die Integration von Geschäftsmodellierung und die Gestaltung von Workflow-Prozessen in PDM-Systemen. Bislang arbeiteten diese beiden Bereiche völlig unabhängig voneinander, obwohl sie auf die gleichen Grundlagen zurückgreifen. Ziel des Projektes ist es, Doppelerfassungen zu verhindern und eine konsistente Datenbasis zu erhalten. Dadurch werden sich Bearbeitungszeiten verkürzen und Kosten senken lassen.
Die Installation des PDM-Systems an der Professur Virtuelle Fertigungstechnik wurde unterstützt von der Unigraphics Solutions GmbH und ihrer Chemnitzer Partnerfirma ARC Solutions. Bereits im Jahr 2006 vereinbarte die Professur mit ARC Solutions eine Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Mitarbeiter des Unternehmens unterstützten bei der Anpassung des Systems an die speziellen Anforderungen der Professur und beteiligten sich auch bereits an der Gestaltung entsprechender Vorlesungen. Die Einführung des PDM-Systems stieß bei den Studierenden auf positive Resonanz. Auch verschiedene Unternehmen hoben die wachsende Bedeutung des PDM hervor und wiesen auf steigende Berufschancen für Ingenieure mit entsprechenden Kenntnissen hin.
Weitere Informationen erteilt Susanne Bolick, Professur für Virtuelle Fertigungstechnik, Telefon (03 71) 5 31 - 3 55 03, E-Mail susanne.bolick@mb.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
02.07.2007