Praxisfilm gibt Einblick in eine mustergültige energetische Stadtsanierung
Chemnitzer Stadtgebiet „Brühl“, das mit Sonnenkraft beheizt wird, hat bundesweiten Vorbildcharakter – Professur Technische Thermodynamik der TU Chemnitz war an der Konzeptentwicklung beteiligt
„Jedes Stadtwerk in Deutschland sollte mittelfristig zehn Prozent solare Wärme in Fernwärmesysteme einspeisen. Damit können die Energieversorger einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und eine Kostenerhöhung in Zukunft mindern“, fordert Prof. Dr. Thorsten Urbaneck, Bereichsleiter Thermische Energiespeicherung an der Professur Technische Thermodynamik der Technischen Universität Chemnitz. Ein Paradebeispiel dafür, dass diese Zielstellung realistisch ist, sei das Stadtgebiet „Brühl“ mitten in Chemnitz. Um dieses sanierungsbedürftige Quartier mit seiner gründerzeitlichen Karree-Struktur neu zu beleben, wurden im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ mehrere Maßnahmen eingeleitet. Dazu zählt auch eine neue Wärmeversorgung, die maßgeblich von der Professur Technische Thermodynamik der TU Chemnitz gemeinsam mit dem Energieversorger eins energie in sachsen und seinem Netzbetreiber inetz sowie der Stadt Chemnitz, entwickelt und erfolgreich umgesetzt wurde. Initialzündung dafür waren die städtebaulichen Anstrengungen der Stadt Chemnitz. In diesem ganzheitlichen Ansatz spielt auch der Umbau der ehemaligen Aktienspinnerei zur Universitätsbibliothek der TU Chemnitz durch den Freistaat Sachsen eine herausragende Rolle.
Vor wenigen Tagen wurde auf dem Portal www.energetische-stadtsanierung.info ein Praxisfilm veröffentlicht, der Einsicht gibt, in die Projektumsetzung am Brühl. Projektbeteiligte – darunter auch von der Professur Technische Thermodynamik – kommen zu Wort und schildern ihre Sicht auf Zielsetzung, Herausforderungen und Erfolge der energetischen Stadtsanierung in diesem innenstadtnahen Gründerzeitviertel. Mit insgesamt drei im Bundesgebiet produzierten Praxisfilmen sollen Erfahrungen aus den Projekten allen Kommunen zugänglich gemacht werden, die an einer Umsetzung der quartiersbezogenen energetischen Stadtsanierung interessiert sind. "Wir freuen uns natürlich sehr, dass Chemnitz dafür ausgewählt wurde", sagt Urbaneck.
Weitere Informationen zum Projekt erteilen Prof. Dr. Thorsten Urbaneck, Professur Technische Thermodynamik, Telefon 0371 531-32463, E-Mail thorsten.urbaneck@mb.tu-chemnitz.de; Grit Stillger, Telefon 0371 488-6030, E-Mail grit.stillger@stadt-chemnitz.de; Christian Stelzmann, Telefon 0371 525-5212, christian.stelzmann@eins.de.
Mario Steinebach
14.07.2020