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Sie setzten Akzente in der Elektrotechnik, Erziehungswissenschaft und Informatik

Prof. Dr. Madhukar Chandra, Prof. Dr. Bernhard Koring und Prof. Dr. Hanno Lefmann gehen nach langjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der TU Chemnitz in den Ruhestand

Nach langjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der Technischen Universität Chemnitz treten der Elektrotechniker Prof. Dr. Madhukar Chandra, der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Koring und der Informatiker Prof. Dr. Hanno Lefmann in den Ruhestand ein. Die offizielle Überreichung der Dankesurkunden durch den Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, wird auf Grund der aktuellen Situation an der TU Chemnitz zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Begehrter Ratgeber auf dem Gebiet der Mikrowellen-Technologie

Madhukar Chandra studierte an den Universitäten Cambridge, London und Salford Mathematik und Physik. 1981 wurde er an der University of Salford promoviert. Von 1981 bis 1984 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent in der Elektrotechnik an der Universität Bradford tätig. Anschließend arbeitete er am Institut für Hochfrequenztechnik im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). 2003 wurde er nach einer Professurvertretung an der TU Chemnitz als Professor für Hochfrequenztechnik und Photonik (jetzt: Hochfrequenztechnik und Theoretische Elektrotechnik) berufen. Von 2006 bis 2009 war er Prodekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Er war langjähriger Vorsitzender der deutschen "International Union of Radio Science (Commission F)", der nationalen Kommission der "ITG on Wave propagation" und der internationalen "URSI commission on wave interaction and remote sensing". 2017 bis 2018 war er stellvertretender Vorstand des Fakultätentages für Elektrotechnik und Informationstechnik (FTEI) und Leiter von dessen Ständiger Kommission. Dabei hat er auch der Freistaat Sachsen im FTEI vertreten. Prof. Chandra war wesentlich an der Entwicklung des DLR-Wetterradars beteiligt. Als international anerkannter Wissenschaftler berät er noch heute auf europäischer Ebene in der Mikrowellen-Technologie. Für seine intensive Forschungstätigkeit erhielt er mehrere Auszeichnungen.  

Ein Aufbauhelfer an mehreren Universitäten

Anfang der 1980er Jahre legte Bernhard Koring das Diplom für Pädagogik und das erste Staatsexamen für das Lehramt an der Universität Frankfurt am Main ab. Hier wurde er auch 1982 promoviert. Die Habilitation erfolgte 1988 an der Universität Hamburg. Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Bayreuth und einer Professurvertretung an der TU Chemnitz wurde er im Oktober 1993 auf die Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft der TU Chemnitz berufen. Zwischen 1998 und 2000 war er abgeordnet an die Universität Erfurt, um dort die Universitätsgründung zu unterstützen. In der Forschung konzentrierte sich Koring auf pädagogische Professionalisierungstheorie, Theoriegeschichte der Erziehungswissenschaft und qualitative Bildungsforschung. Ab 2013 engagierte sich Koring beim Aufbau der Lehrerbildung an der TU Chemnitz und nahm von April 2015 bis Dezember 2019 als Direktor die Leitung des Zentrums für Lehrerbildung wahr. In diesem Rahmen entwickelte und leitete er zwei Ausbildungsprogramme für Seiteneinsteiger in das Lehramt.

International vernetzt zwischen Brasilien und den USA

Hanno Lefmann studierte an der Universität Bielefeld Mathematik. An dieser Universität wurde er 1985 promoviert, ebenfalls in Bielefeld erfolgte 1992 die Habilitation. Zuvor war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld tätig, Forschungsaufenthalte führten ihn 1989 und 1990 an die Emory University sowie an das Georgia Institute of Technology in Atlanta/USA. Von 1992 bis 2000 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Informatik der Universität Dortmund tätig – unterbrochen von einem halbjährigen Forschungsaufenthalt an der University of Idaho in Moscow/USA im Jahr 1993. Auf dem Gebiet der Informatik übernahm er Lehrstuhlvertretungen 1997 an der Universität zu Lübeck und 1998 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einer Professurvertretung an der TU Chemnitz wurde er im Oktober 2000 auf die Professur Theoretische Informatik (jetzt: Theoretische Informatik und Informationssicherheit) der TU Chemnitz berufen. In der Forschung beschäftigte er sich insbesondere mit algorithmischen und extremalen Aspekten diskreter Strukturen. Dies Forschungsarbeiten wird er auch künftig gemeinsam mit Forschenden aus Brasilien fortsetzen. Er ist Autor bzw. Mitautor von mehr als 100 wissenschaftlichen internationalen Publikationen, darunter auch eine gemeinsame Publikation mit Paul Erdős, einem der bedeutendsten Mathematiker des 20. Jahrhunderts. Dadurch kann Lefmann für sich die "Erdős-Zahl 1" in Anspruch nehmen, sie unterstreicht, dass er zu den mehr als 500 Autorinnen und Autoren weltweit gehört, die gemeinsam mit dem berühmten ungarischen Mathematiker Erdős publizierten.

Mario Steinebach
30.09.2021

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