„Gehen - Wundermittel für Körper und Seele“
TV-Tipp: ARTE-Dokumentation zum Thema Gehen blickt am 4. Juni 2022 auch in das Ganganalyse-Labor der TU Chemnitz mit seiner interaktiven Echtzeit-Virtual-Reality-Umgebung

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Ganganalyse in Echtzeit: Ein Proband mit einer Unterschenkelprothese wird hier z. B. im Rahmen einer Untersuchung im Jahr 2018 auf eine virtuelle Hängebrücke versetzt. Das typische Schwanken wird über das um zwei Achsen bewegbare Laufband simuliert. Die Sicherung des Probanden mit einem Gurt und die gut kontrollierten Bedingungen während der Ganganalyse ermöglichen eine präzise Messung der Bewegungsleistung der Testperson in einer realitätsnahen und dennoch ungefährlichen Umgebung. Archivfoto: Jacob Müller
Wer länger sitzt, ist früher tot. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen vor den gesundheitlichen Gefahren des grassierenden Bewegungsmangels in der Bevölkerung und liefern ein simples, aber effektives Wundermittel: Schlichtes Gehen wirkt wie eine Medizin für Körper und Geist. Der tägliche Spaziergang schützt vor Krankheiten, macht das Gehirn leistungsfähiger und die Seele glücklicher. Die Dokumentation „Gehen - Wundermittel für Körper und Seele“, die am 4. Juni 2022 um 22:00 Uhr auf Arte ausgestrahlt wird, geht dem Gehen und den dabei ablaufenden Prozessen im menschlichen Körper wissenschaftlich auf den Grund.
Im Film wird auch beleuchtet, wie sich der zunehmende Verlust der Sinne im Alter auf den Gang auswirkt. Das Drehteam besuchte dafür im vergangenen Jahr auch das deutschlandweit nahezu einzigartige interaktive Ganganalyse-Labor („Gait Real-time Analysis Interactive Lab“, kurz: GRAIL) der Technischen Universität Chemnitz. Gezeigt wird, wie ein Proband in verschiedene Situationen versetzt wird, in denen er beim Gehen, etwa auf einer Hängebrücke oder in einer virtuellen Großstadt, spezielle Aufgaben lösen muss. Psychologin Dr. Nicole Hudl, die bis Ende 2021 an der Professur Bewegungswissenschaft (Leitung: Prof. Dr. Thomas Milani) und am Arbeitsbereich Motorik, Kognition und Neuropsychologie der TU Chemnitz tätig war, erläutert, welche Informationen vom Gehirn beim Gehen verarbeitet werden müssen und worauf es sich ganz besonders konzentriert.
Wer nicht bis zur TV-Ausstrahlung warten möchte, findet den Film schon jetzt in der ARDmediathek.
Mario Steinebach
03.06.2022