Aufsatzsammlung „Crossing the Channel“ erschienen
Neue Publikation von Prof. Dr. Rudolf Boch, Jun.-Prof. Dr. Marian Nebelin und Prof. Dr. Cecile Sandten von der Philosophischen Fakultät betrachtet bisher wenig beachtete Themen des britisch-deutschen Kultur- und Geschichtsdialogs
Während der Zeit der Aufklärung (1720 bis 1800) entwickelte sich Großbritannien schnell zu einer wirtschaftlichen und politischen Weltmacht und wurde zu einem Imperium. Deutsche Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Künstlerinnen und Künstler sowie Politiker interessierten sich zunehmend für Ideen, Sprache, Wissenschaft und die beginnenden industriellen Entwicklungen im Land jenseits des Ärmelkanals. Dieser industrielle Aufschwung erfasste die meisten europäischen Länder und führte auch in Deutschland zu einer wahren Anglophilie. Der britisch-deutsche Austausch war jedoch keine Einbahnstraße. Neben ästhetischen Diskursen in Bereichen wie Literatur, Philosophie, Religion oder Kunst stellte beispielsweise die Gartenkultur ein großes Thema im britisch-deutschen Crossover hüben wie drüben dar.
In der Reihe „Prinz-Albert-Forschungen“ im Verlag Duncker & Humblot ist nun eine Aufsatzsammlung erschienen, die aus einem gemeinsamen Symposium unter dem Titel „Britisch-Deutsche Wissenschaftsgeschichte(n)”, das im Mai 2019 an der Technischen Universität Chemnitz durchgeführt wurde, hervorgegangen ist. Sie rückt mehrere, bisher wenig beachtete Themen des deutsch-britischen Kultur- und Geschichtsdialogs in das Blickfeld. Durch die Konzentration auf Linguistik, Physiognomie und Phrenologie, Rassentheorien und Zwillingsforschung, Antikenrezeption und Biographieforschung reflektiert dieser Band spezifische Themen im dynamischen britisch-deutschen Kultur- und Geschichtsdialog kritisch.
„Die Aufsatzsammlung ist zugleich ein Beleg für die lebhafte Zusammenarbeit, die seit einigen Jahren an der TU Chemnitz zwischen der Professur Anglistische Literaturwissenschaft und der Juniorprofessur Antike und Europa mit besonderer Berücksichtigung der Antikerezeption betrieben wird“, so Prof. Dr. Cecile Sandten, Professur-Inhaberin der Anglistischen Literaturwissenschaft. Dem pflichtet ihr Juniorprofessor Marian Nebelin bei und verweist in dem Rahmen auch auf die Forschungsverbundinitiative „Palimpsesträume“ an der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz, die seit zwei Jahren unter der Leitung von Sandten und Nebelin intensiv zusammenarbeitet. Weiterer Herausgeber der Aufsatzsammlung ist Prof. Dr. Rudolf Boch, langjähriger Inhaber der Professur Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der TU Chemnitz.
Bibliografische Angaben: Crossing the Channel – British-German Historical and Cultural Dialogues, Prinz-Albert-Forschungen / Prince Albert Research Publications. Neue Folge. Band 2, hrsg. v. Rudolf Boch, Marian Nebelin u. Cecile Sandten, Duncker & Humblot, Berlin 2022. ISBN 978-3-428-18065-3
Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Cecile Sandten, Telefon 0371 531-37353, E-Mail cecile.sandten@phil.tu-chemnitz.de, sowie Jun.-Prof. Dr. Marian Nebelin, Telefon 0371 531-30055, E-Mail marian.nebelin@phil.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
11.10.2022