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Buchveröffentlichung und neues Promotionskolleg

Prof. Dr. Eckhard Jesse leitet ein weiteres Promotionskolleg - Mitte Oktober 2007 wurde sein Buch "Politischer Extremismus und Parteien" vorgestellt

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Prof. Eckhard Jesse (2.v.r.) betreut das neue Kolleg, in dem auch Kristin Schreiter, Sebastian Liebold und Michail Logvinov (v.l.) zur Promotion geführt werden. Foto: Heiko Kießling

Eine Promotion braucht seine Zeit, das weiß auch Prof. Dr. Eckhard Jesse von der TU Chemnitz. Seit 1993 sind bei ihm 45 Doktoranden promoviert worden. Sein letztes Promotionskolleg mit dem Titel "Politischer Extremismus und Parteien" umfasste 24 Personen, davon 19 Absolventen der Chemnitzer Universität. Mittlerweile sind drei Viertel der Dissertationen dieses Kollegs abgeschlossen. Die Ergebnisse der Promovenden werden jetzt in einem Buch veröffentlicht. Inhaltlich geht es um die Integrationsfunktion von Parteien in demokratischen Verfassungsstaaten und die Rolle des politischen Extremismus als Gefährdung für die europäischen Demokratien. "Die Beiträge in diesem Band stammen zum großen Teil von den Doktoranden, die innerhalb ihrer Doktorarbeiten zu Vergleichen und Analysen extremistischer Parteien in Deutschland und Europa geforscht haben. Beispielsweise geht es in einem Aufsatz um das Verhältnis von Extremismus und direkter Demokratie in der Schweiz", so Jesse, der gemeinsam mit Hans-Peter Niedermeier von der Hanns-Seidel-Stiftung dieses Buch herausgibt. Es ist im Duncker & Humblot Verlag erschienen.

Ein weiteres Projekt des Politikwissenschaftlers ist gerade gestartet. Von Mitte August bis Mitte September haben sich interessierte Hochschulabsolventen für ein neues Promotionskolleg der Hanns-Seidel-Stiftung unter Mitleitung von Prof. Jesse beworben. "Der Titel des Kollegs lautet `Politik- und Parteienentwicklung in Europa´. Ich werde es zusammen mit Gerd Strohmeier, Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Passau, und Roland Sturm, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Erlangen leiten", so Jesse. Das neue Promotionskolleg hat im Oktober 2007 begonnen mit einer Laufzeit von maximal drei Jahren. In der ersten Auswahlrunde wurden zehn Promovenden aufgenommen, darunter fünf Absolventen der TU Chemnitz. Insgesamt wird es circa 20 interessierten Nachwuchswissenschaftlern aus der Politikwissenschaft, aber auch aus den Fächern Jura, Geschichte, Soziologie und Philosophie, Raum geben für neue interdisziplinäre Forschungsansätze zur Politik- und Parteienentwicklung in Europa.

"Wir wollen in diesem Promotionskolleg erforschen, inwieweit die Länder Europas mit ihren demokratischen Traditionen und ihrem meist hohen Grad an demokratischer politischer Kultur den neuen Herausforderungen, wie beispielsweise den Wellen von Migration und der neuen asymmetrischen Kriegsführung von Terroristen, durch Diskurse und Willensbildungsprozesse begegnen", erläutert Jesse. Dabei soll unter anderem untersucht werden, worin sich die neuen Demokratien von den alten unterscheiden, und ob der Nationalstaat als Form und Garant politischer Ordnung am Ende ist. Das Promotionskolleg will zu einem vertieften Wissen über grundsätzliche Überlegungen der Politik- und Parteienentwicklung in Europa beitragen. Die Perspektive des Vergleiches und der interdisziplinären Zusammenarbeit rücken dabei in den Mittelpunkt.

Eckhard Jesse, der an der TU Chemnitz die Professur Politische Systeme, Politische Institutionen leitet, ist Herausgeber des seit 1989 erscheinenden Jahrbuches "Extremismus & Demokratie” und der Schriftenreihe "Extremismus & Demokratie”, die seit 1992 verlegt wird. Seit 1990 führt er, gemeinsam mit seinem Dresdner Kollegen Uwe Backes, den Veldensteiner Kreis zur Geschichte und Gegenwart von Extremismus und Demokratie.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Eckhard Jesse, Telefon 0371 531-27720, E-Mail eckhard.jesse@phil.tu-chemnitz.de.

Jesse, Eckhard / Hans-Peter Niedermeier (Hrsg.):
Politischer Extremismus und Parteien, Berlin 2007.
534 Seiten, Duncker & Humblot Verlag, ISBN 978-3-428-12596-8, 148 Euro

(Autorin: Carina Linne)

Katharina Thehos
29.10.2007

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