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„Mitteldeutschland vor dem Fluchtwinter – Schaffen wir das?“

TV-Tipp: Prof. Dr. Birgit Glorius von der TU Chemnitz ist Expertin für Migration und das europäische Asylsystem – Am 14. November 2022 ist sie in der Sendung „Fakt ist!“ des MDR zu Gast und bringt ihre Expertise in die Gesprächsrunde mit ein

Wie kann schnellstmöglich Wohnraum für Geflüchtete geschaffen werden, ohne erneut Turnhallen belegen zu müssen? Wie kann perspektivisch eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten gelingen? Worin bestehen momentan die größten Herausforderungen in den Kommunen und wer ist da in der Pflicht? Darüber wird am 14. November 2022 in der Gesprächsrunde bei "Fakt ist!" des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) aus Erfurt zum Thema „Mitteldeutschland vor dem Fluchtwinter – Schaffen wir das?“ diskutiert. Zu Gast bei den Moderatoren Andreas Menzel und Lars Sänger sind neben Geflüchteten aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine sowie Thüringer Bürgerinnen und Bürger auch

Prof. Glorius ist nicht nur an der TU Chemnitz im Bereich der Migrationsforschung aktiv, sie leitet auch den wissenschaftlichen Beirat des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Dieser Beirat berät und unterstützt das Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des BAMF in Nürnberg. Erst kürzlich hat Birgit Glorius ihre Ergebnisse aus einem bundesweiten Projekt zur Integration von Geflüchteten in ländlichen Regionen vorgelegt und war Gastgeberin der 4. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung e. V. mit 400 Gästen aus aller Welt in Chemnitz. Mit Blick auf das Thema der Sendung sagt Glorius: „Europaweit beobachten wir den größten Flüchtlingsstrom seit dem Zweiten Weltkrieg.“ Gleichzeitig attestiert sie der Politik zu wenig langfristiges Denken – überall werde nur reagiert. Der Thüringer Migrationsminister Dirk Adams teilt diese Diagnose und will mehr Kontinuität in der Flüchtlingsarbeit: „Die Aufnahme Geflüchteter wird zu einer Daueraufgabe werden.“ Das bedeute, dass auch in den Kommunen geeignete Flüchtlingsunterkünfte dauerhaft zur Verfügung stehen müssten. Wie das zu finanzieren sei, müsse neu ausgehandelt werden. Werner Henning, CDU-Landrat im Landkreis Eichsfeld, hingegen fühlt sich vom Land Thüringen allein gelassen. Ihm fehlt eine Art „Generalmanagement“ seitens des zuständigen Ministeriums. Auch der SPD-Landrat Matthias Jendricke aus Nordhausen ist sauer auf die Landesregierung. Das Modell „jeder bekommt sofort eine Wohnung“ sei vor die Wand gefahren, dafür gäbe es nirgendwo im Land ausreichend Wohnraum. Er plädiert für Gemeinschaftsunterkünfte und sieht ganz klar den Freistaat in der Pflicht.

Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20:30 Uhr im Livestream auf mdr.de/fakt-ist sowie um 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD-Mediathek.

Weitere Informationen zur Sendung: www.mdr.de/fakt-ist

(Quelle: MDR)

Mario Steinebach
13.11.2022

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