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Zukunft für Systemakkreditierung und ISO 9001

TU Chemnitz schließt erste Phase beim Aufbau ihres innovativen Qualitätsmanagementsystems mit Zertifikatsübergabe erfolgreich ab

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Erfolg mit der Zertifikatsübergabe bestätigt: Christian Schmalzl (ACQUIN), Eberhard Alles (Kanzler TU Chemnitz), Prof. Dr. Bernhard Wielage (Dekan Fakultät für Maschinenbau), Dr. Jürgen Knüpfer, Frank Graichen (beide DQS) (v.l.) Foto: Katharina Thehos

An den deutschen Hochschulen wird zurzeit intensiv der Einsatz von Qualitätsmanagementsystemen diskutiert. Zwei Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt, die sich an den Begriffen "Systemakkreditierung" und "ISO 9001" festmachen lassen. Die Systemakkreditierung ist ein speziell für die Hochschulen entwickeltes Instrument, bei dem externe Gutachter prüfen, ob die Hochschule ein internes Qualitätssicherungssystem im Bereich Studium und Lehre hat. Die Entwicklung dieses Systems steht kurz vor dem Abschluss, so dass es zum 1. Januar 2008 in Deutschland eingeführt werden kann. Im Mittelpunkt der teilweise sehr kontroversen Diskussion um die Systemakkreditierung steht die Berechtigung einer Qualitätsvermutung: Kann aufgrund funktionierender interner Strukturen und Prozesse auf die Qualität aller Studiengänge einer Hochschule geschlossen werden?

Das herausragende Qualitätsmerkmal der Leistungen deutscher Universitäten ist die Einheit von Lehre und Forschung. Die Hochschulen stehen vor dem Hintergrund der Dynamik um die Systemakkreditierung vor der Frage, ob bzw. wie sie ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen, das nicht nur die Lehre, sondern alle ihre Leistungen umfasst. Exemplarisch für diese ganzheitliche Betrachtung kann die DIN EN ISO 9001 stehen - das Kernelement einer Reihe von Normen, die branchenübergreifend die Grundlagen für Qualitätsmanagementsysteme beschreiben. Da diese Grundlagen im wirtschaftlichen Umfeld entstanden sind, wird zurzeit gefragt, ob die dahinter stehende ökonomische Logik für die Steuerung der Leistungen einer Hochschule geeignet ist.

Die TU Chemnitz hat diese Fragen frühzeitig aufgegriffen und in der Fakultät für Maschinenbau ein Qualitätsmanagementsystem aufgebaut, das sowohl den Anforderungen an eine Systemakkreditierung als auch an eine ISO 9001 Zertifizierung entspricht. Dieses System wurde in einer bisher einzigartigen Zusammenarbeit gemeinsam von den jeweils renommiertesten externen Gutachterorganisationen evaluiert: Das Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Institut (ACQUIN) für die Systemakkreditierung und die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) für die ISO 9001. "Die Ergebnisse dieses Projektes werden nicht nur für die TU Chemnitz, sondern für alle Universitäten wegweisend sein, die die Qualität von Lehre und Forschung in den Mittelpunkt des Wettbewerbs der Hochschulen stellen", ist sich der Kanzler der TU Chemnitz, Eberhard Alles, sicher.

Zu den vielfältigen Ergebnissen dieses innovativen Projektes gehört, dass die Fakultät für Maschinenbau nach ISO 9001 zertifiziert und die TU Chemnitz für die zukünftige Systemakkreditierung ideal vorbereitet ist. In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, wie wertvoll der Blick von außen sein kann: "In Zukunft lassen wir durch externe Experten unsere Leistungen begutachten. Nur die Hochschulen, die ihre Arbeit selbstkritisch hinterfragen können, werden in der Lage sein, Forschung und Lehre an die rasanten Veränderungen in der Gesellschaft anzupassen und damit langfristig erfolgreich zu sein", erläutert der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, dieses ungewöhnliche Projekt und ergänzt: "Ich bin der Fakultät für Maschinenbau sehr dankbar, dass sie hier Pionierarbeit für die ganze Hochschule geleistet hat."

Diesen positiven Eindruck der Zusammenarbeit mit DQS und ACQUIN unterstreicht der Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Prof. Dr. Bernhard Wielage: "Die externe Sicht der Gutachter hat dazu geführt, dass wir wichtige Hinweise erhalten haben, um unsere Leistungen in Zukunft noch besser zu gestalten. Für uns ist das ein sehr wichtiges Instrument, um unserer Verantwortung gegenüber Studierenden und Forschungspartnern gerecht zu werden." Und auch die internen Ergebnisse bestätigen der TU Chemnitz den eingeschlagenen Weg. So ist das Kernelement des Qualitätsmanagementsystems für die Lehre die so genannte Interne Begutachtung. Prof. Dr. Albrecht Hummel, der Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung, ist überzeugt von der Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens: "Wir lassen in regelmäßigen Abständen jeden einzelnen Studiengang von den Hochschullehrern, den Studierenden, der Verwaltung und externen Fachvertretern auf Herz und Nieren prüfen. Dabei werden Erfahrungen, Kennzahlen, Evaluationen und Einschätzungen gemeinsam ausgewertet. Zum Abschluss haben wir einen abgestimmten Maßnahmenkatalog, um jeden einzelnen Studiengang an veränderte Bedingungen anzupassen und damit fit für die Zukunft zu machen."

(Autor: Sven Hardersen)

Informationen zum Qualitätsmanagement an der Fakultät für Maschinenbau:
http://www.tu-chemnitz.de/mb/Fakult/qualitaet_mb.php

Weitere Informationen erteilen die Qualitätsmanagementbeauftragten der Fakultät für Maschinenbau, Jana Trommler, Telefon 0371 531-32426, E-Mail jana.trommler@mb.tu-chemnitz.de, sowie Olivia Harnisch, Telefon 0371 531-32269, E-Mail olivia.harnisch@mb.tu-chemnitz.de, oder der Bologna-Beauftragte der TU Chemnitz, Sven Hardersen, Telefon 0371 531-31702, E-Mail sven.hardersen@verwaltung.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
08.11.2007

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