„Unternehmen 2040 – eine Erkundung aus betriebswirtschaftlicher Perspektive“
Blick in die Zukunft: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Inhaberin der Professur BWL – Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit, brachte ihre Expertise zu Nachhaltigkeit in ein Dialogprojekt der Hans-Böckler-Stiftung ein
„Wie verändert sich die Unternehmenswelt in Deutschland in den kommenden zwei Jahrzehnten?“ Diese Frage stand seit 2021 im Mittelpunkt einer Dialogrunde, welche die Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit dem Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) gemeinsam mit 19 ausgewählten Forschenden verschiedener betriebswirtschaftlicher Fachrichtungen erörterte. Vertreten war hier seitens der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Inhaberin der Professur BWL – Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit. In mehreren mehrtägigen Workshop-Modulen in den Jahren 2021 und 2022 tauschte sich der engagierte Kreis über ökonomische und gesellschaftliche Veränderungsprozesse in kurzer und längerfristiger Sicht aus.
Richtlinien zu Nachhaltigkeit stellen Unternehmen vor Herausforderungen
Arnold brachte insbesondere Aspekte des Nachhaltigkeitsmanagements ein: „Richtlinien hinsichtlich Nachhaltigkeit, wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die neue EU-Richtlinie ‚Corporate Sustainability Reporting Directive' oder das Kreislaufwirtschaftsgesetz, bringen neue Anpassungsprozesse und Pflichten für Unternehmen mit sich. Darüber hinaus wirken viele weitere Megatrends auf Unternehmen aller Größenklassen ein, wie Digitalisierung, demografischer Wandel oder Individualisierung – nebst globaler Dynamiken“, sagt Arnold.
Vier Szenarien ermöglichen Unternehmen die Erkundung verschiedener Entwicklungspfade
Die Gruppe der Expertinnen und Experten einigte sich auf die Ausgestaltung von vier Szenarien: BENCHMARK, BRICOLAGE, B.I.G. TECH und GEO-ECONOMICS. „In diesen lassen sich verschiedene potentielle Entwicklungspfade unternehmerischen Handelns erkunden“, berichtet Arnold. Für jedes Szenario wurden betriebswirtschaftlichen Parameter vom Stakholder-Verständnis über Unternehmensstruktur bis hin zu Produktentwicklung und Marketing angedacht. „Die Szenarien laden dazu ein, gemeinsam zu reflektieren, wohin die unternehmerische Reise in den kommenden Jahren und den beiden folgenden Jahrzehnten gehen kann“, so die Chemnitzer Wirtschaftswissenschaftlerin. Auf der Webseite https://www.mitbestimmung.de/html/unternehmen-2040-18418.html seien die Szenarien nun mit vielfältigen Illustrationen, Ausführungen und Podcasts erkundbar.
Universitäre Lehre profitiert von den Projektergebnissen
„Die Szenarien dienen auch dazu, sich einzuspüren, was sich gut anfühlt, was weniger, in welcher Welt wir leben möchte und was es braucht, damit diese Entwicklungsrichtung zum Tragen kommt oder angestoßen wird“, so Arnold. Die Professorin hat bereits im letzten Wintersemester die Arbeit mit diesen Szenarien in ihre universitäre Lehre integriert. Im Wintersemester 2023/2024 können Studierende erneut in einem Berufsfeldprojekt damit arbeiten. „In Kombination mit Elementen der Systemischen Strukturaufstellung können sich die Studierenden in die Szenarien einfühlen und konkret durchlaufen sowie vielfältige betriebswirtschaftliche Elemente reflektieren und selbst erkunden“, erläutert Arnold. „Die Szenarien bieten auch in Forschung und Transfer wertvolle Einstiege, um gemeinsam mit Unternehmen anzudenken, wohin die Reise gehen soll und wie Nachhaltigkeitsaspekte integriert werden können“, ergänzt sie.
Kontakt: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, Telefon +49 (0)371 531-37012 (Sekretariat), E-Mail nachhaltigkeit@wirtschaft.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
05.07.2023