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Sächsischer Lehrpreis 2023 an Dr. Sylvia Jurchen verliehen

In der Kategorie „Universitäten“ wurden der innovative Geist und die engagierte Umsetzung neuer universitätsübergreifender Lehrkonzepte der Professur Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit der TU Chemnitz ausgezeichnet

Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hat am 20. November 2023 in Dresden den Sächsischen Lehrpreis 2023 an die Preisträger verliehen. Der mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Preis wurde in vier Kategorien vergeben. In der Kategorie „Universitäten“ ging der Sächsische Lehrpreis mit 10.000 Euro an Dr. Sylvia Jurchen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Chemnitz. Sie wurde laut Mitteilung des Wissenschaftsministeriums für den innovativen Geist und die engagierte Umsetzung neuer Lehrkonzepte ausgezeichnet. „In dem Blended-Learning-Format wurden zwei eigenständige Seminare universitäts- und bundesländerübergreifend zusammengeführt. Es verbindet Arbeitsformen in Präsenz mit den Möglichkeiten des digitalen Raums zum synchronen ortsunabhängigen und asynchronen Arbeiten. Damit zeigt das Seminar, wie ‚hybride‘ Lehre der Zukunft entwickelt werden kann“, so die Begründung.

Innovatives Tandem-Seminar „Das Buch der natürlichen Weisheit“

Mit der Konzeption des Tandem-Seminars „Das Buch der natürlichen Weisheit“ führte Dr. Sylvia Jurchen gemeinsam mit PD Dr. Silvan Wagner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik der Universität Bayreuth, zwei eigenständige Seminare im Blended-Learning-Format universitätsübergreifend zusammen. Im Mittelpunkt standen die Fabeln des Buchs der natürlichen Weisheit von Ulrich von Pottenstein, eine deutsche Übertragung des lateinischen „Speculum Sapientiae“, die bislang noch nicht ediert wurde. Im Rahmen des Lehrprojekts sollten die Studierenden daher Transkriptionen einzelner Fabeln anfertigen, die wechselseitigen Bezüge analysieren, Forschung bibliographieren und die Fabeltexte interpretieren. Transkriptionen, Hinweise auf intertextuelle Verweise und bibliographische Daten wurden auf wiki.brevitas.org veröffentlicht. Nach dem Transkribieren einer Fabel, wofür die Studierenden beider Kurse über Etherpad, Zoom und Forum im Heimstudium in Echtzeit und asynchron zusammenarbeiten konnten, fanden jeweils Präsenzsitzungen statt, bei denen Vorläufer der jeweiligen Fabel erschlossen und ein historisches Verständnis der Kernbegriffe erarbeitet wurden. Die Ergebnisse wurden in Zoom-Sitzungen zusammengetragen und mündeten in einer gemeinsamen Interpretation der jeweiligen Fabel. Im Rahmen des Tandem-Seminars wurden auf diese Weise erstmalig neun Fabeltexte online ediert. Der so entstandene Forschungsbeitrag konnte in analogen Seminaren weiter komplettiert werden.

Beeindruckendes Lehrprojekt generiert bedeutende Forschungsbeiträge

„An diesem universitätsübergreifenden Lehrprojekt der TU Chemnitz beeindruckt mich sehr, wie hier über Grenzen von Hochschulen hinweg Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr intensiv und letztendlich auch äußerst erfolgreich miteinander lehren, lernen und zugleich bedeutende Forschungsbeiträge generieren“, sagte Prof. Dr. Maximilian Eibl, Prorektor für Lehre und Internationales der TU Chemnitz.

Zur Festveranstaltung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden sagte der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Hochschulen werden oft an ihrer Forschungsleistung gemessen. Genauso wichtig für unsere Gesellschaft ist die exzellente akademische Lehre. Diese wollen wir mit unserem Sächsischen Lehrpreis würdigen. Mit dem Preis zeichnen wir herausragende Professorinnen und Professoren, Dozentinnen und Dozenten aus, die es schaffen, den Lehrstoff mit neuen, klugen Ideen und Konzepten zu vermitteln. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger! Sie sind nicht nur für ihre Studierenden ein Gewinn, sondern wirken mit ihrem Engagement beispielhaft in das Hochschulsystem hinein.“

Multimedia:

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Mario Steinebach
20.11.2023

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