„Iudex non calculat (?)“
Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz und das Evangelische Forum Chemnitz laden am 25. April 2024 zum Vortrag „Kulturgut Mathematik und JUSTIZ“ ein – Es referiert Prof. Dr. Oliver Ernst (Professur Numerische Mathematik)
Die Redensart „Iudex non calculat“ (übersetzt: Der Richter rechnet nicht) deutet zunächst auf eine gewisse Distanz zwischen Mathematik und Rechtswesen. Tatsächlich verbindet Justiz und Mathematik neben einer Jahrtausende währenden gemeinsamen Historie auch viele Denkstrukturen von der aristotelischen Logik über Entscheidung unter Ungewissheiten bis hin zu aktuellen Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz. Dass Mathematik auch im Bereich der Justiz eine nicht immer sichtbare aber dennoch bereichernde Rolle spielt, möchte Prof. Dr. Oliver Ernst, Inhaber der Professur Numerische Mathematik der Technischen Universität Chemnitz, am 25. April 2024 ab 18:00 Uhr im Landgericht Chemnitz verdeutlichen. Sein Vortrag zum Thema „Kulturgut Mathematik und JUSTIZ“ findet im Saal 036 des Landgerichts (Eingang über Hohe Straße 19) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist Bestandteil der Vortragsreihe „Kulturgut Mathematik und …“. Der Referent Prof. Dr. Oliver Ernst ist seit 2013 Inhaber der Professur Numerische Mathematik an der TU Chemnitz. Sein Arbeitsgebiet ist die Numerik partieller Differentialgleichungen sowie die numerische lineare Algebra mit Forschungsschwerpunkt Quantifizierung von Unsicherheit in wissenschaftlich-technischen Berechnungen.
Hintergrund: Vortragsreihe „Kulturgut Mathematik und ...“
Die Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz und das Evangelische Forum Chemnitz haben – ausgelöst durch die erfolgreiche Bewerbung von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 – eine Vortragsreihe konzipiert. Ihr Titel lautet „Kulturgut Mathematik und ...“. Die drei Punkte stehen für Gebiete, mit denen sich die Mathematik jeweils im Rahmen eines einstündigen Vortrages verbinden soll. Dazu zählen beispielsweise Religion, Politik, Kunst, Justiz, Geschichte und Logistik. Die etwa einstündigen Vorträge finden an geeigneten themenbezogenen Orten in Chemnitz statt, z. B. in einer Kirche, im Rathaus, in den Kunstsammlungen, im Gericht und im Eisenbahnmuseum. Die Vorträge werden mindestens einmal pro Semester angeboten. Das Ziel der Vortragsreihe ist, die Mathematik „salonfähig“ zu machen, interdisziplinäre Verbindungen auszuarbeiten, die Stadtöffentlichkeit für die Relevanz der Mathematik zu sensibilisieren und interessante Diskussionen anzuregen.
In den folgenden Monaten bis zum Kulturhauptstadtjahr werden zwei weitere Professoren der Fakultät für Mathematik die Vortragsreihe inhaltlich ausgestalten:
- Sommersemester 2024 (18. Juni 2024): Kulturgut Mathematik und GESCHICHTE (Prof. Dr. Peter Stollmann, Professur Analysis)
- Wintersemester 2024/2025: Kulturgut Mathematik und LOGISTIK (Prof. Dr. Christoph Helmberg, Professur Algorithmische und Diskrete Mathematik)
Die Finanzierung der Vortragsreihe erfolgt an der TU Chemnitz im Rahmen einer TUCculture2025-Projektförderung zur Vorbereitung der Kulturhauptstadt Europas 2025.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Oliver Ernst, E-Mail oliver.ernst@math.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-33742.
Mario Steinebach
04.04.2024