Im Fokus: „Parteien in Mehrebenensystemen: parlamentarische und gouvernementale Implikationen aktueller Wahlen“
Arbeitskreis Parteienforschung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft führt seine Jahrestagung am 10. und 11. Oktober 2024 an der TU Chemnitz durch – Themenvorschläge können ab sofort eingereicht werden
Auf der diesjährigen Jahrestagung des Arbeitskreises Parteienforschung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW), die am 10. und 11. Oktober 2024 im „Alten Heizhaus“ der Technischen Universität Chemnitz (TUC) durchgeführt wird, stehen aktuelle Entwicklungen der politischen Parteien in Mehrebenensystemen im Mittelpunkt.
„In Deutschland werden 2024 Kommunalwahlen, die Europawahl sowie drei Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen abgehalten. Es sind maßgebliche Veränderungen in den Parteiensystemen zu erwarten. Die AfD könnte erstmals stärkste Kraft werden. Neue Parteien – etwa das ‚Bündnis Sahra Wagenknecht‘ – könnten ihr Konkurrenz machen oder gar mit ihr kooperieren. Veränderungen auf der Angebots- und Nachfrageseite des Parteiensystems erfordern Anpassungsprozesse auf mehreren Ebenen“, schätzt Tagungsleiter Dr. Benjamin Höhne, Vertreter der Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich an der TUC, ein. Für die Mitgliederparteien sei es wichtig, gesellschaftliche Bindungen zu erneuern. „In den Parlamenten stehen die etablierten Parteien insbesondere vor der Schwierigkeit, mit verschiedenen populistischen bis hin zu extremen Herausforderern umzugehen. Mit Blick auf das Regieren werden klassische Koalitionsbildungen immer schwieriger und neue parlamentarische Kooperationsformen der Parteien, die sich zum Pluralismus bekennen, werden gesucht“, so Höhne.
Vor diesem Hintergrund richtet die Tagung zum Thema „Parteien in Mehrebenensystemen: Parlamentarische und gouvernementale Implikationen aktueller Wahlen“ einen breiten Fokus auf politische Parteien und heißt bis zum 30. Juni 2024 Papers willkommen, die die Parteiensystemebene elektoral, parlamentarisch oder gouvernemental adressieren. Es können auch einzelne Parteien untersucht werden. Bei den Handlungsarenen der Parteien kann die kommunale, subnationale, nationale oder europäische Ebene im Mittelpunkt stehen. „Gerne können Beiträge auch Aspekte von Parteien aus anderen europäischen Mehrebenensystemen aufgreifen“, sagt Höhne. Zudem soll es ein offenes Panel geben, in dem weitere Themen diskutiert werden, die sich mit relevanten Fragen der Parteienforschung beschäftigen.
Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler aller Karrierestufen können ihre Themenvorschläge (max. 500 Wörter; PDF-Format) per Mail einreichen. Kontakt: Dr. Benjamin Höhne, E-Mail benjamin.hoehne@phil.tu-chemnitz.de, Dr. Anna-Sophie Heinze, E-Mail heinzea@uni-trier.de, und Prof. Dr. Uwe Jun, E-Mail jun@uni-trier.de
Stichwort: Arbeitskreis Parteienforschung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft
Der Arbeitskreis Parteienforschung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft beschäftigt sich mit der Analyse von politischen Parteien im In- und Ausland. Kernanliegen ist die Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zu politischen Parteien arbeiten, aber auch die Verbindung von Wissenschaft und Praxis.
Mario Steinebach
03.05.2024