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Verborgene Nachhaltigkeit in Ausstellungswänden

Forschungsbereich „Leichtbau im Bauwesen“ der TU Chemnitz entwickelte gemeinsam mit Partnern funktionsintegrierte biobasierte Innenraum-Wandelemente für die Dauerausstellung „TEXTIL.WELT.STADT Crimmitschau“

  • Ein Mann und eine Frau stehen vor einer Ausstellungswand.
    Kompakt, farbenfroh und innovativ: Die neuen Ausstellungswände ermöglichen besondere Einblicke in die „TEXTIL.WELT.STADT Crimmitschau“. Foto: Andrea Bereš
  • Blick auf das Innenleben von Ausstellungswänden.
    Praktisch, quadratisch, nachhaltig: Nur während des Montageprozesses der Ausstellungswände konnte man die teilweise lichtdurchlässigen Deckschichten und die Art der Sandwich-Bauweise mittels Wellpappkern gut erkennen. Die so entstandenen mehr als 600 quadratischen Teilflächen ermöglichten beidseitig eine individuelle Gestaltung der Inhalte der Tafeln. Foto: Kirsten Helmstedt

„Textil.Welt.Stadt Crimmitschau“ – das ist der Titel der Dauerausstellung in der Tuchfabrik Gebr. Pfau in der sächsischen Großen Kreisstadt. Die ehemalige Volltuchfabrik mit ihrem original erhaltenen Gebäude- und Maschinenbestand ist eine touristische Attraktion, denn ein Teil der Textilmaschinen ist noch voll funktionsfähig. Auf 400 Quadratmetern entstand in den vergangenen Jahren zudem eine Ausstellung, die nun einlädt in eine Zeitreise der Textilgeschichte Crimmitschaus und Sachsens. Und damit einige der Ausstellungsinhalte im alten Spinnereigebäude gut und im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig präsentiert werden, hat sich der Forschungsbereich „Leichtbau im Bauwesen“ an der Professur Strukturleichtbau/Kunststoffverarbeitung der Technischen Universität Chemnitz einen besonderen Blickfang einfallen lassen.

Gemeinsam mit den Unternehmen richter & heß VERPACKUNGSERVICE GmbH und Appelt & Appelt GbR in Chemnitz sowie der KVB Institut für Konstruktion und Verbundbauweisen gGmbH in Großweitzschen entwickelten die Forscherinnen und Forscher neuartige Ausstellungstrennwände in Sandwichbauweise aus umweltfreundlichen Materialien. Dabei bildet ein Flachsfasergewebe die Basis der naturfaserverstärkten Verbundoberfläche, welches von einem biobasierten Harzsystem eingebettet wird. „In einem Holzrahmenbau befindet sich ein räumlich gesteckter Wellpappkern aus ca. 80 Prozent recycelten Sekundärfasern. Auf diese Weise entstanden an 14 Ausstellungswänden insgesamt 600 quadratische Teilflächen, die individuell beleuchtet und angesteuert werden können, was ein zielgerichtetes Hervorheben verschiedener Informationen und Interaktionen mit den Ausstellungsgästen ermöglicht“, berichtet Prof. Dr. Sandra Gelbrich, Leiterin des Forschungsbereiches „Leichtbau im Bauwesen“. Diese Innovation bleibe den Ausstellungsgästen zwar verborgen, doch als Referenz verweisen die Entwickler gern auf die sehenswerten Trennwände der Dauerausstellung.

Hintergrund: Dauerausstellung „TEXTIL.WELT.STADT Crimmitschau“

Die Ausstellung in der Tuchfabrik Gebr. Pfau widmet sich insbesondere den textilen Rohstoffen, den Techniken zur Herstellung der textilen Flächen sowie den textilen Produkten – insbesondere der Mode und Konfektion im 20. Jahrhundert. Die Besonderheit eines Volltuchwerkes, das alle Produktionsschritte von der Faser bis zum edlen Tuch an einem Ort vereint, wird anschaulich erläutert. Schaufenster erweitern den Blick in gegenwärtige Facetten der sächsischen Textilindustrie. Die Geschichte der ortsansässigen Textilproduktion wird eng mit der Sozial- und Stadtgeschichte Crimmitschaus verknüpft. Die Tuchfabrik Gebr. Pfau wird damit nicht nur zu einem neuen Forum rund um das Thema Textil in Mitteldeutschland, sondern auch zum Gesprächsraum für Geschichte und Zukunftsperspektiven von Stadt und Region. Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr, geöffnet.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Sandra Gelbrich, Leiterin des Forschungsbereiches „Leichtbau im Bauwesen“ an der Professur Strukturleichtbau/Kunststoffverarbeitung, Telefon +49 (0)371 531-32192, E-Mail sandra.gelbrich@mb.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
01.08.2024

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