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Referent Prof. Dr. Werner Kirsch Foto: privat

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Von Wählern, Ministern und Quadratwurzeln

20. Adam-Ries-Kolloquium im Rahmen des Jahres der Mathematik thematisiert am 17. Januar 2008 politische Abstimmungsverfahren

Der Ministerrat ist neben dem Europaparlament das wichtigste gesetzgebende Organ der Europäischen Union. Je nach ihrer Größe haben die Mitgliedsstaaten im Rat unterschiedliches Stimmgewicht. Seit einigen Jahren ringen die europäischen Staaten über den Abstimmungsmodus und die Stimmgewichte im Rat. Erst kürzlich überraschte die polnische Regierung die Öffentlichkeit mit der Formulierung "Quadratwurzel oder Tod", mit der sie Stimmgewichte durchsetzen wollte, die der Quadratwurzel aus der Bevölkerungszahl der Mitgliedsstaaten entsprechen. Ähnliche Abstimmungssituationen findet man im Deutschen Bundesrat, im Wahlmännergremium der USA und beim Internationalen Währungsfonds.

Kann die Mathematik helfen, solche komplizierten Abstimmungssysteme zu analysieren? Gelingt es mit Hilfe der Mathematik, besonders gerechte Abstimmungsverfahren zu finden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der 20. Auflage des Adam-Ries-Kolloquiums an der TU Chemnitz. Im Rahmen des Jahres der Mathematik referiert Prof. Dr. Werner Kirsch von der Ruhr-Universität Bochum zum Thema "Mathematik und Macht: Von Wählern, Ministern und Quadratwurzeln". In seinem Vortrag entwickelt und untersucht er mathematische Modelle für Abstimmungssysteme. Daraus ergeben sich einerseits interessante mathematische Fragestellungen, andererseits Denkanstöße für die politische Praxis.

Der Vortrag am 17. Januar 2008 beginnt um 18 Uhr im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 90, Raum N 010. Er richtet sich nicht nur an ein mathematisches Fachpublikum, sondern ist auch ohne besondere Mathematikkenntnisse verständlich.

Weitere Informationen erteilt Dr. Frank Göring, Professur Algorithmische und Diskrete Mathematik, Telefon 0371 531-34124, E-Mail frank.goering@mathematik.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
10.01.2008

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