TU Chemnitz begeisterte Schülerinnen und Schüler beim Girls‘ und Boys‘Day 2025
Zum diesjährigen Zukunftstag am 3. April 2025 nahmen zahlreiche Mädchen und Jungen aus ganz Sachsen an unterschiedlichen Angeboten der Universität teil

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Mit der VR-Brille tauchten Schülerinnen in virtuelle Welten ein. Foto: Anne Eichhorn -
Im "Escape Room" der Fakultät für Mathematik hatten die Mädchen knifflige Rätsel zu lösen. Foto: Anne Eichhorn -
Der aussortiere Kunststoff in der Schüler- und Studierendenwerkstatt wurde zerkleinert, um ihn anschließend nachhaltig in Form zu bringen. Foto: Anne Eichhorn -
In der Schüler- und Studierendenwerkstatt Maschinenbau wurde auch geschweißt. Foto. Anne Eichhorn -
Aus recyceltem Kunststoff wurden bunte Spielzeugkreisel hergestellt. Foto: Anne Eichhorn -
Das Virtual Reality-Feuerlöschen in der Fakultät für Informatik begeisterte auch viele junge Mädchen. Foto: Anne Eichhorn -
Beim Bodyscanner wurden fast je Person 100 Bilder per Knopfdruck gemacht, aus der im Anschluss eine digitale Figur erstellt wurde. Foto: Anne Eichhorn
Die Technische Universität Chemnitz (TUC) beteiligte sich am 3. April 2025 am bundesweiten Girls‘ und Boys‘Day – einem Aktionstag, der Jugendlichen eine praxisnahe Berufsorientierung ermöglicht und sie für Berufe abseits der klassischen Rollenbilder begeistert. Mit einem vielfältigen Programm bot die TU Chemnitz 22 Mädchen aus ganz Sachsen spannende Einblicke in MINT-Bereiche und vier Jungen erstmals einen direkten Zugang zu den Sozialwissenschaften. Nach der offiziellen Begrüßung starteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedene Workshops, die von den Mitarbeitern aus den Fakultäten der Universität organisiert wurden.
Mädchen erleben MINT-Berufe hautnah
Der Girls‘Day an der TUC zeigte erneut, wie faszinierend und vielseitig Mathematik, Informatik und Technik (MINT) sein können.
In der Schüler- und Studierendenwerkstatt der Fakultät für Maschinenbau sprühten die Funken. Nach einer intensiven Sicherheitseinweisung und einem Exkurs in die Welt der Metallteile, schweißten die Schülerinnen eigene kleine Kunstwerke aus Metall zusammen, die sie anschließend als Andenken mit nach Hause nehmen durften.
Eine andere Gruppe von Mädchen beschäftigte sich mit der Frage, was man aus recyceltem Plastik herstellen kann. In diesem Workshop sortierten sie zunächst die Kunststoffe, die dann maschinell zerkleinert wurden, bevor sie schließlich bei hohen Temperaturen zu bunten Spielzeugkreiseln geformt wurden. Ziel war es unter anderem, den Schülerinnen mehr über Materialeigenschaften und Nachhaltigkeit zu vermitteln und sie dafür zu sensibilisieren.
Spannend wurde es auch beim Angebot von der Fakultät für Mathematik. Neben einer interaktiven Führung führte der Tag die Teilnehmerinnen in die Welt der Mathematik im sogenannten „Escape Room Mathematik“. Hier mussten innerhalb einer vorgegebenen Zeit knifflige Rätsel aus mathematischen Aufgabenkomplexen gelöst werden, welche die Mädchen zum Teil vor große Herausforderungen stellten.
Spannend war der Girls'Day für die teilnehmenden Mädchen auch bei den Angeboten der Fakultät für Informatik: Am Vormittag analysierten die Schülerinnen die Benutzerfreundlichkeit von Apps wie WhatsApp und verschiedenen Websites, bevor sie am Nachmittag mit VR-Brillen in virtuelle Welten eintauchten. Durch die Simulation sollten die Mädchen ein Gefühl dafür bekommen, dass der Einsatz von VR-Brillen nicht nur in der Spielewelt Sinn macht, sondern auch in der Forschung einen wichtigen Beitrag leistet.
In einem besonderen Experiment konnten sie mit Hilfe eines speziellen Handschuhs – basierend auf den Forschungen des Chemnitzer Psychologieprofessors Dr. Bertolt Meyer – erleben, wie sich eine Prothese anfühlt. Ein weiteres Highlight war die Erstellung eines digitalen Zwillings mit einem hochmodernen Bodyscanner, der die Mädchen in Sekundenschnelle mit fast 100 Kameras aus verschiedenen Blickwinkeln fotografierte und daraus eine digitale 3D-Figur, einen Avatar, erstellte. Das Experiment stieß bei den Schülerinnen auf großes Interesse.
Boys‘Day: Erstmals an der TU Chemnitz angeboten
Erstmals bot auch die TU Chemnitz ein Programm zum Boys‘Day an. An der Philosophischen Fakultät konnten sich vier Schüler einen Tag lang als Sozialforscher ausprobieren. Sie lernten, wie Meinungsforschung unseren Alltag beeinflusst, führten eigene Umfragen durch und werteten die Ergebnisse aus. Das Angebot wurde sehr gut angenommen und stieß auf großes Interesse.
Begeisterung für Wissenschaft und Forschung wecken
Die Organisatorin des Zukunftstages für Mädchen und Jungen an der TU Chemnitz, Monique Reuther, zog eine positive Bilanz: „Der Girls‘ und Boys‘Day ist eine tolle Möglichkeit, jungen Menschen neue Perspektiven aufzuzeigen. Gerade in den MINT-Fächern besteht nach wie vor ein Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung. Umso wichtiger ist es, Mädchen frühzeitig für diese Bereiche zu begeistern - und umgekehrt Jungen für Berufe, die traditionell weniger im Fokus stehen“.
Mit vielen neuen Eindrücken und spannenden Experimenten endete der Girls‘ und Boys‘Day 2025 an der TU Chemnitz – ein Tag, der nicht nur Wissen vermittelte, sondern hoffentlich neue Studierende für die TU Chemnitz als Studienstandort begeistert.
Hintergrund: Girls‘ und Boys‘Day
Der Girls‘ und Boys‘Day ist ein bundesweiter Orientierungstag zur Berufs- und Studienorientierung. Der Aktionstag wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Zum Girls‘Day lernen Mädchen Berufe oder Studienfächer geschlechterunabhängig kennen, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt, z. B. in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik. Der Boys’Day verfolgt das gleiche Ziel für Jungen und fokussiert sich beispielsweise auf Berufe in den Sozial- und Erziehungswissenschaften, wie Pädagogik, Lehramt und Psychologie, in denen Männer weniger als 40 Prozent vertreten sind.
Anne Eichhorn
04.04.2025