Referenten des Symposiums sind unter anderem H. Asbjorn Aaheim (Norwegen), Prof. Dr. Michael von Hauff (Kaiserslautern), Prof. Dr. Gautam Gupta (Indien) und Prof. Dr. Tomasz Zylicz (Polen) (von oben links nach unten rechts). Fotos: privat |
Nutzen und Nebeneffekte der Umweltpolitik
6. Chemnitzer Symposium "Europa und Umwelt" am 5. Mai 2008 thematisiert die Analyse der Umweltpolitik
Am 5. Mai 2008 findet an der TU Chemnitz zum sechsten Mal das Symposium "Europa und Umwelt" statt. Ziel der Veranstaltung ist, die Bedeutung einer ganzheitlichen Analyse der Umweltpolitik herauszustellen. "In der herkömmlichen Betrachtung von Umweltpolitik geht man zumeist von einem einfachen Ursache-Wirkung-Zusammenhang aus. Moderne Ansätze hingegen verdeutlichen, dass diese Betrachtungsweise zu kurz greift", erklärt PD Dr. Dirk Rübbelke vom Center for International Climate and Environmental Research Oslo, der das Symposium gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus John, Inhaber der Professur Wirtschaftspolitik an der TU Chemnitz, veranstaltet. In der Regel werden Maßnahmen ergriffen, um einem bestimmten Umweltproblem zu begegnen. Klimaschutzmaßnahmen zielen beispielsweise darauf ab, den Klimawandel zu bekämpfen. Allerdings ergeben sich aus solchen Umweltpolitiken zahlreiche Effekte, die über das angestrebte Ziel hinausgehen. So führt die deutsche Ökosteuer nicht nur zu einer Verringerung des Kohlendioxidausstoßes, sondern gleichzeitig auch zu einer Verminderung von Luftschadstoffen, wie etwa Feinstaub. "Will man den Nutzen einer Umweltpolitik bestimmen, so muss man Nebeneffekte und Rückwirkungen berücksichtigen", so Rübbelke. Wenn der Nutzen von Umweltschutzmaßnahmen falsch eingeschätzt wird, entstehen die Entscheidungen der Politiker über Umweltschutzmaßnahmen auf einer falschen Grundlage und können die Probleme verschärfen, anstatt sie zu lösen.
Bei dem englischsprachigen Symposium "Europa und Umwelt" referieren Wissenschaftler aus Deutschland, Indien, Norwegen und Polen. Unter anderem spricht Prof. Gautam Gupta von der indischen Jadavpur University, der im Mai an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der TU Chemnitz eine Stiftungsprofessur der Commerzbank antreten wird. Das Thema seines Vortrags lautet "Towards responsible environmentalism: the global order and the case of India" und erweitert damit den Blickwinkel des Symposiums über die Grenzen Europas hinaus.
Das Symposium findet am 5. Mai 2008 von 9 bis 16.15 Uhr im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, Raum N 113, statt. Es richtet sich nicht nur an Studierende und Wissenschaftler, sondern auch an die interessierte Öffentlichkeit. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltung findet im Rahmen der "Europawoche" statt, die jährlich rund um den Europatag der Europäischen Union, den 9. Mai, stattfindet und die Bevölkerung über die Geschichte der europäischen Integration und die künftigen Herausforderungen der Europäischen Union informieren soll. In diesem Jahr wird sie vom 2. bis zum 11. Mai durchgeführt.
Weitere Informationen sowie das Programm des Symposiums: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/vwl1/symp/symp.php?id=6 oder bei PD Dr. Dirk Rübbelke, E-Mail d.ruebbelke@wirtschaft.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-26340.
Katharina Thehos
24.04.2008