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IT-Experten für Innovationen von der Straße bis ins All

Einzigartig in Deutschland: An der TU Chemnitz startet zum Wintersemester 2008/2009 der Masterstudiengang Automotive Software Engineering

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In Chemnitz wird an neuer Technik für "schlaue" Autos geforscht - zum Beispiel im interdisziplinären Forschungslabor "ESS-LAB" (Kooperation Professur Schaltkreis- und Systementwurf und Professur Technische Informatik), das unter anderem mit BMW kooperiert. Die Studierenden des neuen Studienganges werden davon profitieren. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Uwe Meinhold

Es gibt immer mehr Computer: Der PC auf dem Schreibtisch, der Laptop für unterwegs oder die Spielkonsole zur Entspannung sind jedem geläufig. Aber viele wissen nicht, dass die meisten Computer unsichtbar sind - so genannte eingebettete Systeme, die in den alltäglichen Dingen der Umwelt unauffällig ihren Dienst versehen. Beispielsweise gibt es in einem modernen Automobil mehrere Dutzend Mikroprozessoren. Sie kümmern sich um Fahrkomfort, Sicherheit und Leistung und bieten Funktionen wie das Antiblockiersystem oder Navigationshilfen, die vor einigen Jahren erst eingeführt wurden und heute häufig zur Standardausstattung zählen. Branchenkenner schätzen, dass in Zukunft rund 90 Prozent aller Innovationen im Automobil aus der Informatik stammen werden. An dieser Entwicklung beteiligen sich die Informatiker der Technischen Universität Chemnitz an vorderster Front. Als erste Universität in Deutschland bietet die TU ab Herbst 2008 einen Masterstudiengang "Automotive Software Engineering" an. In die Entwicklung des Lehrplans für diesen neuen Studiengang geht die langjährige Erfahrung der Fakultät für Informatik im Bereich der eingebetteten Systeme ein, der in Chemnitz schon lange ein Schwerpunkt in Lehre und Forschung ist.

Der künftige "Master of Science", so der offizielle Grad, den die Studierenden erhalten, wird ein universell einsetzbarer IT-Experte sein. Neben Kenntnissen in klassischen Informatikbereichen wie Softwareentwurf, Anwendungsmodellierung oder Betriebssysteme, werden die Absolventen auch Fähigkeiten in Fächern wie Mechatronik, Robotik oder Regelungsentwurf besitzen. Das macht sie in vielen Gebieten einsetzbar. "Auch wenn der Studiengang Automotive Software Engineering heißt, so findet die Forschung natürlich nicht nur für den Bereich Automobil statt", erklärt Prof. Dr. Wolfram Hardt, Dekan der Chemnitzer Fakultät für Informatik, und ergänzt: "Vieles, was im Kraftfahrzeug anwendbar ist, gilt oft auch im Flugzeug, bei der Eisenbahn, der Schifffahrt, der Raumfahrt und in vielen anderen Bereichen der Transport- und Logistiktechnik."

Entsprechend zeigt man bei Industriepartnern wie dem Europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, der Daimler AG oder BMW bereits Interesse an den Absolventen des noch nicht einmal gestarteten Programms. Denn schon bisher hat man dort gute Erfahrungen mit Absolventen und Promovierten der Chemnitzer Informatik gemacht. Dies führte zu vielfältigen Kooperationen mit diesen Unternehmen, was den Studierenden eine praxisnahe Ausbildung ermöglicht. So stellte beispielsweise BMW der TU Chemnitz im vergangenen Jahr drei seiner Fahrzeuge als mobile Testumgebung zur Verfügung. "Die Absolventen des neuen Studienganges werden also die besten Voraussetzungen haben, um Innovationen voranzutreiben, egal, ob ihre künftigen Produkte sich durch das All, durch Wasser, Luft oder auf Schienen bewegen - oder nur auf Straßen", sagt Hardt.

Weitere Informationen sind erhältlich im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/studium/schueler/studiengaenge sowie bei Prof. Dr. Wolfram Hardt, Telefon 0371 531-25550, E-Mail dekan@informatik.tu-chemnitz.de.
Informationen zum interdisziplinären Forschungslabor "ESS-LAB", das den Studierenden eine praxisnahe Ausbildung ermöglicht, sowie zu den dabei kooperierenden Professuren Schaltkreis- und Systementwurf sowie Technische Informatik sind erhältlich unter http://www.tu-chemnitz.de/projekt/ess-lab/ sowie http://www.tu-chemnitz.de/etit/sse/ (Professur Schaltkreis- und Systementwurf) und http://www.tu-chemnitz.de/cs/ce/ (Professur Technische Informatik).

Mario Steinebach
09.07.2008

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