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Bild oben: Endlich wieder in Chemnitz! So sehr über den Anblick des Rathauses haben sich die Lauf-KulTouristen wahrscheinlich noch nie gefreut. Bild unten: Endgültig im Ziel! Gemeinsam legten die Studierenden den Weg vom Neumarkt auf den Uni-Campus zurück, wo sie bereits erwartet wurden. Fotos: Katharina Thehos

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Lauf-KulTour erfolgreich beendet

Zwölf Studierende der TU Chemnitz umrundeten im Staffellauf Deutschland - auf 4.000 Kilometern gab es keine Ausfälle und viele beeindruckende Erlebnisse

16 Tage und eine halbe Stunde waren sie unterwegs: Die Studierenden, die im Projekt Lauf-KulTour Deutschland per pedes umrundeten. Am 24. August 2008 kamen die elf Läufer und eine Läuferin wieder an ihrem Ausgangpunkt an - in Chemnitz. Am Neumarkt, wo am 8. August um 13.08 Uhr der Startschuss gefallen war, wurden sie mit viel Applaus empfangen. Nach einem kurzen Zwischenstopp legten sie gemeinsam noch die Strecke bis auf den Campus der TU im Laufschritt zurück. Vor der Mensa stand die Abschlussparty auf dem Programm. Hier wandelte sich die Anspannung der letzten Wochen in fast ungläubige Begeisterung. "Das war ein Wahnsinnsding", schwärmt Dirk Lange, Initiator der Lauf-KulTour. "Wir werden noch ein paar Tage brauchen, bis wir das alles realisiert haben", bestätigt Katarina Werneburg, Pressesprecherin des Projektes.

Von Sachsen aus führte die Lauf-KulTour durch den Bayerischen Wald ins Alpenvorland, an den Bodensee, dann wieder in Richtung Norden nach Mainz, in das Ruhrgebiet bis hinauf nach Hamburg und an die Ostsee. Von dort ging es entlang der Oder-Neiße-Grenze über Zittau und Dresden zurück nach Chemnitz. Rund zweimal eine Stunde war jeder Läufer am Tag im Einsatz, mehr als 330 Kilometer hat jeder im Schnitt in den Beinen. Begleitet wurden die Läufer von Radfahrern, die für die Navigation zuständig waren. Keine leichte Aufgabe, wenn es zum Beispiel nachts durch den Wald ging, wie Radfahrer Otto Agsten zu berichten weiß: "Ich bin jede Nacht ungefähr von eins bis um sechs Uhr gefahren. Mit der Stirnlampe sieht man nur das eigene Rad und das Navigationsgerät. Manchmal sind wir bloß auf einer Traktorspur vorwärts gekommen, mussten durch kniehohes Gras und Brennnesseln. Da musste ich das Rad auch schonmal schultern und die Läufer haben bei der Navigation mit aufgepasst." Ernsthaft verfahren hat er sich aber nicht: "Hier und da mal vielleicht hundert Meter. Aber dann war auf dem Navigationsgerät klar, dass wir falsch waren und wir konnten schnell wieder den richtigen Weg einschlagen", so der Student des Systems Engineering.

Mehr Probleme mit der Route gab es beispielsweise am Rhein, wie Werneburg erzählt: "Ein Stück südlich von Rust waren zwei Brücken gesperrt, über die unser Weg eigentlich geführt hat. Da mussten wir dann schnell umplanen und auch eine Strecke wieder zurück laufen." Trotz solcher Unwägbarkeiten war das Team bis fast zum Schluss gut im Zeitplan und sogar ein bisschen schneller als geplant. Dann aber schlug das Pech doch noch mal zu: "Wir hatten einen Defekt an einem der Busse, sodass die Läufer nicht immer rechtzeitig an der Übergabestelle waren. Außerdem hat es geregnet, die Strecke war aufgeweicht, war schlecht zu laufen und es gab auch Stürze", erzählt Lange. Rund zwei Stunden hat das Team deshalb auf den letzten hundert Kilometern eingebüßt - doch das konnte die Freude im Ziel nicht trüben. "Das ist ein riesiges Erlebnis, wieder hier in Chemnitz anzukommen. Diese Momente werden vor allem den Läufern noch lange im Gedächtnis bleiben. Besonders freuen wir uns, dass es keine Verletzten gab und alle bis zum Schluss mitlaufen konnten", so Lange.

Anstrengende Tage und Nächte, wenig Schlaf, viele Erlebnisse und Begegnungen - all das werden die Studierenden in den nächsten Wochen zu verdauen haben. Weiter gelaufen wird aber auch: "Manche der Läufer haben schon in zwei oder drei Wochen wieder einen Wettkampf", berichtet Werneburg. In den nächsten Tagen werden auch die Ergebnisse der (b)Rennpunkte ausgewertet. In sechs ausgewählten Städten entlang der Route waren die Einwohner aufgefordert, möglichst viele Kilometer auf Laufbändern zurückzulegen. "Am meisten Ressonanz hatten wir in Chemnitz, Görlitz und Freiburg, sodass der Sieg wahrscheinlich an eine dieser drei Städte fällt", vermutet Lange. Der Gewinnerstadt winken 1.111 Euro, die für einen guten Zweck gespendet werden. Außerdem dienten die (b)Rennpunkte der Information über die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V., die die Lauf-KulTouristen mit ihrer Aktion unterstützen.

Etappenberichte
zum Nachlesen: http://www.lauf-kultour.de
zum Nachhören: http://www.radio-unicc.de

Katharina Thehos
24.08.2008

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