Mit Erfolg und Leichtigkeit ins Studium
Thomas Lenk hat sein Abitur in der Tasche und beginnt jetzt mit seinem Chemiestudium an der TU Chemnitz
Von der Schulbank in die Uni: Thomas Lenk ist im Labor der Technischen Chemie kein Unbekannter. Foto: Tanja Rupp |
"Meinen ersten Kontakt mit der Chemie hatte ich in der 4. Klasse, als meine Eltern mir einen Chemiebaukasten geschenkt haben", erzählt Thomas Lenk. Dass sein Interesse aber mehr als nur kindliche Neugier an chemischen Reaktionen war, wird schnell klar, als er noch hinzufügt: "Mit diesem Chemiebaukasten konnte ich zwar die ersten Experimente durchführen, doch die Erklärungen aus der Experimentieranleitung befriedigten meinen Wissensdurst nicht". Auf dem Gymnasium wählte er die mathematisch-naturwissenschaftliche Vertiefung und um einen noch tieferen Einblick in die chemischen Verfahren zu bekommen, nahm er ab der 9. Klasse auch an der Chemie-AG teil. Die erworbenen Kenntnisse konnte er noch im selben Schuljahr beim Chemiewettbewerb des Regionalschulamtes Chemnitz unter Beweis stellen und landete auf Platz vier unter insgesamt 2800 Teilnehmern. Ein Jahr später glänzte Thomas Lenk erneut beim "Julius Adolph Stöckhardt-Wettbewerb" und belegte einen hervorragenden fünften Platz.
Dank des Kooperationsvertrages zwischen dem Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz und der Technischen Universität konnte er auch sein Praktikum an der Professur Technische Chemie absolvieren. "Hierbei konnte ich einen Einblick in die Abläufe an der TU Chemnitz und natürlich in die Technische Chemie gewinnen und war begeistert", so der 18-jährige Chemnitzer. Für die sogenannte "Besondere Lernleistung" (BeLL), die für die mathematisch-naturwissenschaftlichen "Vertiefer" Pflicht ist, konnte er die bereits vorhandenen Kontakte zur Uni nutzen, um zusammen mit seinem ehemaligen Mitschüler und Freund Robert Fischer in den Chemielabors der TU für sein Forschungsprojekt zu arbeiten. Mehrere Wochen konnten die angehenden Chemiker Experimente zu dem Thema "Mehrphasenreaktionen in Mikrostrukturreaktoren" durchführen. "Dabei handelt es sich nicht um Phasen im Sinne von Schritten oder Abschnitten. In der Chemie sind Phasen zum Beispiel Flüssigkeiten oder Gase", erklärt Lenk. Die beiden Nachwuchsforscher brachten bei ihrem Experiment Natronlauge und Kohlenstoffdioxid zur Reaktion, also eine Flüssigkeit und ein Gas. Mikrostrukturreaktoren besitzen aufgrund ihrer geringen Größe besondere Eigenschaften und die darin ablaufenden Reaktionen lassen sich sehr gut steuern und beeinflussen.
Um die Ergebnisse auch in einem größeren Rahmen zu präsentieren, reichten sie ihre Arbeit beim renommierten Wettbewerb "Jugend forscht" ein. Die Mühe wurde belohnt: Im Chemnitzer Regionalausscheid siegten sie und bei dem darauffolgenden sächsischen Landesausscheid in Dresden erreichten sie den zweiten Platz. Thomas Lenk freut sich aber nicht nur über die Anerkennung, die er für seine Leistung bekam, sondern auch über die Gelegenheit, einmal anderen Jungforschern über die Schultern blicken zu können. "Man konnte dort auch mal über seinen eigenen Tellerrand hinausschauen und sich mit Arbeiten von anderen auseinandersetzen. Das war eine hervorragende Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen", sagt Lenk. Besonders beeindruckt war er auch von dem Großunternehmen AMD, bei dem der Wettbewerb erstmals stattfand: "Das war eine Erfahrung, die man als Normalsterblicher nicht einfach bekommt. Die Führung war sehr spannend, besonders weil ich mich ja auch für Computer interessiere". So nutzte Thomas Lenk gleich die Gelegenheit und knüpfte Kontakte für seine nächste "Jugend-forscht-Arbeit". Mit dem Thema "Aufbau eines Rechenclusters aus Standard-Hardware" wird er 2009 erneut am Wettbewerb teilnehmen.
Beruflich geht es für ihn aber erst einmal chemisch weiter. Ab dem Wintersemester gehört der Chemnitzer zu den ersten Studenten, die sich für den neuen Bachelor-Studiengang Chemie entschieden haben. Die positiven Erfahrungen, die er bereits an der TU Chemnitz machen konnte, haben wesentlich zur seiner Studienwahl beigetragen. "Die TU Chemnitz stand mir bei all diesen Projekten und Auftritten immer hilfreich zur Seite - von der Professur Technische Chemie wurde ich immer bestens betreut. Darüber hinaus bietet die Universität dank der umfangreichen Sanierung der Gebäude in der Straße der Nationen auch ein sehr angenehmes und modernes Arbeits- und Lernklima", sagt Lenk. Auf die Frage, warum er sich nicht für eine andere Stadt entschieden hat, lächelt er und antwortet: "In Chemnitz ist es doch eher ruhig, nicht so hektisch wie in anderen Städten - das gefällt mir. Außerdem habe ich hier in Chemnitz eine hervorragende Ausbildung erhalten und möchte dies auch weiterhin nutzen".
(Autorin: Tanja Rupp)
Mario Steinebach
18.09.2008