Zwischen Brandschutz, Party und Bardienst
"Mit Zuckerbrot und Peitsche" leitet Maria Mikutta den PEB-Studentenkeller
Auch als Clubchefin übernimmt Maria Mikutta den Thekendienst. Foto: Julia Keller |
Maria Mikutta studiert im fünften Semester Bachelor Wirtschaftswissenschaften an der TU Chemnitz. Sie ist, in Lebensjahren gemessen, das jüngste Mitglied des PEB-Studentenkellers - und gleichzeitig die Clubchefin. Dass sie überhaupt den Weg in den Studentenclub gefunden hat, ist nicht selbstverständlich, denn sie ist zwar in Chemnitz geboren, aber in Leipzig aufgewachsen und sie wollte eigentlich nie in Chemnitz studieren. Als sie sich aber vor dem Beginn ihres Studiums über mehrere Universitäten informierte, fand sie schnell heraus, dass die Studienbedingungen gerade in den anderswo häufig überlaufenen Wirtschaftswissenschaften an der TU Chemnitz wesentlich besser sind, als an einer großen Uni, wie zum Beispiel Leipzig. Außerdem stieß Mikutta auch auf Hochschulrankings, in denen Chemnitz gut abschnitt. Daraufhin entschloss sie sich, die Stadt und insbesondere den Campus einmal anzuschauen. Was sie sah, gefiel ihr und die Entscheidung für ein Studium in Chemnitz fiel ihr nicht mehr schwer.
Schon seit dem ersten Semester geht Mikutta gern in den PEB. Die "Kellerstimmung", wie sie sich ausdrückt, sowie die Räumlichkeiten und das Publikum gefallen ihr schon immer sehr gut. Außerdem ist die zentrale Lage mitten auf dem Campus sehr praktisch. Deshalb besuchte sie schon zu Beginn ihres Studiums mindestens einmal pro Woche gemeinsam mit einer Freundin den Club. Schnell kam sie mit den Mitarbeitern ins Gespräch und bei einer Feuerzangenbowle entstand viel gegenseitige Sympathie, sodass sie bei der nächsten Feuerzangenbowle nicht mehr nur als Gast mitwirkte. Zwei Tage später übernahm sie das erste Mal den Bardienst. Der damalige Clubchef Johannes Reindl erkannte bald, dass Mikutta nicht nur feiern konnte, sondern sich auch sehr engagierte. Zudem gefiel ihm, dass sie sich gut durchsetzen konnte und ihre Pflichten als Clubmitglied ernst nahm. Deshalb und weil sie als Studienanfängerin voraussichtlich noch lange im Club bleiben würde, fragte er sie, ob sie sein Amt übernehmen würde. Schon im Juli 2006 wurde Mikutta von den Clubmitgliedern gewählt und im Oktober offiziell vom Studentenrat. Damals studierte sie gerade im zweiten Semester.
Auch wenn im PEB meist ausgelassene Partystimmung herrscht, ist die Arbeit hinter den Kulissen mit viel Verantwortung verbunden. Als Chefin des Studentenclubs muss Mikutta nicht nur den PEB-Club nach außen hin repräsentieren, sie ist auch für den Brandschutz und die Sicherheit zuständig, muss die Aufgaben der einzelnen Mitglieder koordinieren, überprüft, ob die Clubstrukturen noch funktionieren und sorgt nicht zuletzt für den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Letzteres ist nicht immer ganz einfach, da jedes Clubmitglied ehrenamtlich arbeitet. Dabei agiert sie, wie sie selbst sagt, mit "Zuckerbrot und Peitsche". Streng durchzugreifen kann sie also oft nicht vermeiden, dafür organisiert sie zum Beispiel manchmal kleinere Ausflüge für das PEB-Team. Neben den Pflichten als Clubchefin übernimmt Mikutta ebenso wie die anderen Mitarbeiter die normalen Aufgaben des Bardienstes. Dazu gehört es, ungefähr eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn dafür zu sorgen, dass der Abend reibungslos verlaufen kann. Dafür müssen der Barstock aufgebaut und die Kühlschränke gefüllt werden, genug Gläser müssen griffbereit sein und auch scheinbare Banalitäten, wie für genügend Toilettenpapier zu sorgen, dürfen nicht vergessen werden. Wenn der PEB für die Gäste schließt und die Party vorbei ist, endet für den eingeteilten Bardienst der Abend noch lange nicht. Jetzt geht es ans Flascheneinsammeln im Innen- und Außenbereich, Scherben werden zusammengekehrt und alle Räumlichkeiten geputzt. Erst eine Stunde nach Ende der Veranstaltung können auch die Clubmitglieder nach Hause gehen.
Um bei all dem Stress die gute Laune zu bewahren, hilft das Bardienstmotto. Für die Mitarbeiter läuft jeder Abend unter der Überschrift "Wir feiern eine Party und alle dürfen mit machen". Schließlich ist es wichtig, den Spaß an der Sache nicht zu verlieren, vor allem wenn - wie im PEB - unentgeltlich gearbeitet wird. Maria Mikutta verliert die Freude an ihrem Amt bestimmt nicht, sie fühlt sich wohl im PEB und vor allem im Team. Durch den hier herrschenden Zusammenhalt stärken sich die Mitglieder gegenseitig. Wenn jemand ein Problem hat, findet er immer jemanden, der ihm helfen kann. Außerdem ist es hier besonders einfach, sein soziales Netzwerk zu erweitern, denn man lernt bei jeder Veranstaltung neue Leute kennen.
Übrigens: Das Team vom PEB sucht ständig neue Mitglieder. Für die Arbeit im Club sind keinerlei Vorkenntnisse nötig, nur viel Engagement und die Bereitschaft, ehrenamtlich zu arbeiten, müssen mitgebracht werden.
Kontakt: peb-club@tu-chemnitz.de
(Autorin: Julia Keller)
Katharina Thehos
14.11.2008