Glücklich über ihre Finalteilnahme: das Team der TU Chemnitz mit Martin Böhme, Torsten Ulrich, Anja Böhme, Bianca Fanghänel, Katja Reinhard (v.l.) bei der Siegerehrung der zweiten Wettbewerbsrunde. Foto: Ernst & Young |
Durchblick im Steuer-Dschungel
Studenten-Team der TU Chemnitz kämpfte sich ins Finale eines Fallstudienwettbewerbs zum Steuerrecht von Ernst & Young
Ein "Private Equity Fund" mit Sitz auf den Cayman Islands will eine hundertprozentige Beteiligung an einem deutschen Unternehmen kaufen, die Finanzierung soll über Tochtergesellschaften in Luxemburg und Deutschland vorgenommen werden, das gekaufte Unternehmen bringt Verlustvorträge mit und außerdem existiert eine Zinsschranke - wer jetzt nur Bahnhof versteht, wäre beim Fallstudienwettbewerb von Ernst & Young im Wintersemester 2008/2009 falsch gewesen. Dass sie hier richtig waren, bewiesen jedoch fünf Chemnitzer Studierende der Betriebswirtschaftslehre: Anja Böhme, Bianca Fanghänel, Katja Reinhard, Martin Böhme und Torsten Ulrich zogen ins Finale des Wettbewerbs ein, bei dem sie für die anfangs beschriebene Situation eine "steueroptimale Akquisitionsstruktur" bilden mussten, wie Martin Böhme beschreibt. Auch für Wirtschaftswissenschaftler keine leichte Aufgabe, denn Hauptaugenmerk lag bei der Lösung auf Neuregelungen der Unternehmenssteuerreform von 2008.
Den Fallstudienwettbewerb zum Steuerrecht - die so genannte TaxChallenge - führte die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/ Steuerberatungsgesellschaft in diesem Wintersemester zum dritten Mal durch. "Insgesamt nahmen diesmal 26 Universitäten und Fachhochschulen mit mehr als 500 Studierenden an dem Wettbewerb teil. Schon aus diesem Grund war es für uns ein großer Erfolg, im Finale dabei zu sein", so Martin Böhme, dessen Team sich nach einem uni-internen Ausscheid in der zweiten Runde Anfang Dezember gegen drei Mannschaften aus Berlin und die Vertretung aus Jena durchsetzte und sich so den Platz in der Endrunde sicherte. Hier ging es dann vom 11. bis zum 13. Dezember 2008 in Berlin um den Gesamtsieg und damit um eine fünftägige Reise nach New York. Das Rennen gemacht hat letztlich das Team der Universität Mannheim, trotzdem sind die Chemnitzer sehr zufrieden: "Neben fachlichen Kompetenzen kam es bei der Bearbeitung auch auf gute Teamarbeit und Präsentationsfähigkeiten an, denn die Gruppen mussten sich am Ende einer kritischen Jury stellen und ihre Lösungen vorstellen. Alle Teilnehmer konnten letztlich Erfahrungen sammeln und zudem Kontakte zu Ernst & Young knüpfen", freut sich Böhme.
Auf den Wettbewerb aufmerksam wurde das Chemnitzer Team durch eine Ankündigung der Professur Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung. "Grundsätzlich bestand bei den Teilnehmern das Interesse, sich mit anderen Teams oder Unis zu messen, aber auch Ernst & Young näher kennen zu lernen. Schließlich ist das auch eine Recruitingveranstaltung und ein gutes Abschneiden wäre für die Karriere nicht hinderlich", wie Böhme erklärt. Bereits bei der vergangenen Auflage des Wettbewerbs kam ein TU-Team bis in die zweite Runde. "Wir wollten unbedingt noch mehr erreichen", berichtet der BWL-Student.
Katharina Thehos
17.12.2008