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Gut beraten, schnell entschieden

Für Alexander Ladewig aus Bayern war die TU Chemnitz Liebe auf den ersten Blick, er studiert im dritten Semester Maschinenbau

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Im Zentrum für Fitness und Gesundheit fühlt sich Alexander Ladewig von seinen Kommilitonen aus der Sportwissenschaft optimal betreut. Foto: Heiko Kießling

"Pack dein Studium. Am besten in Sachsen." lautet der Slogan der aktuellen Werbekampagne des sächsischen Wissenschaftsministeriums und der Hochschulen des Freistaates. Ziel: Mehr Abiturienten aus anderen Bundesländern sollen ihre Koffer und Kisten packen und zum Studium nach Sachsen kommen. Die TU Chemnitz zieht schon jetzt über die Bundeslandgrenze hinweg junge Menschen an. Was für ein Studium in der drittgrößten Stadt Sachsens spricht und wie man hier lebt, erzählen die Studierenden selbst - heute: Alexander Ladewig aus Bayern

"Im Sommer fehlt in Campusnähe ein Badesee, in den man mal schnell reinspringen kann. Und es gibt ein bisschen wenig Berge", zählt Alexander Ladewig auf, was ihm in Chemnitz nicht so gut gefällt. Vom Tegernsee kommt er ursprünglich, aus den Bayerischen Alpen, da ist er anderes gewohnt. Aber mehr fällt ihm nicht ein; mit seiner Entscheidung für ein Studium in Sachsen ist er sehr zufrieden. Dabei hatte er sich zuerst in München erkundigt, doch hier sei das Maschinenbau-Studium, für das er sich interessierte, "brutalst überlaufen". Deshalb suchte er andere Universitäten, an denen er noch ein Diplomstudium absolvieren konnte. "Im Uni-Ranking der Zeit hat Chemnitz sehr gut abgeschnitten, deshalb dachte ich, da fahr ich einfach mal hin und schau mir das an", sagt Ladewig und ergänzt: "Eigentlich wollte ich mir auch noch Dresden anschauen, aber die Fachstudienberaterin in Chemnitz, Frau Morgenstern, hat mit alles super erklärt. Dann bin ich die Reichenhainer Straße noch rauf und runter gefahren und habe mir das Hauptgebäude in der Straße der Nationen angeschaut. Alles hat mir super gefallen und deshalb war für mich klar: Hier bleibe ich!" Zumal Chemnitz ja auch eine renommierte Maschinenbaustadt sei.

In der neuen Umgebung Bekanntschaften zu schließen, war für den 21-Jährigen kein Problem. "Ich bin ein recht kontaktfreudiger Mensch. Interessanterweise habe ich zuerst Leute aus ganz anderen Studiengängen kennen gelernt. Jetzt habe ich hier auch eine Freundin, eine Studienkollegin aus Plauen", erzählt er mit einem Schmunzeln. Zwar sei Chemnitz keine große Kulturstadt, "aber ich bin eh kein Fan von vielen alten Steinen", sagt Ladewig. Zu schätzen weiß er da eher die Möglichkeiten, als Student abends weg zu gehen, und die gibt es reichlich: "Den Studentenclub PEB habe ich zum Beispiel gleich im Keller meines Wohnheims." Zudem koste das Weggehen im Vergleich zu München nur die Hälfte, von niedrigen Mieten ganz zu schweigen. Aber: "Die geringen Lebenshaltungskosten und auch, dass es keine Studiengebühren gibt, war für mich kein Entscheidungsgrund, jedoch ein schöner Nebeneffekt."

Ein weiterer schöner Nebeneffekt ist das Sportangebot an der TU Chemnitz, über das er ins Schwärmen kommt: "Das Programm ist einfach gigantisch. Ich mache zum Beispiel gerne Kraftsport und kann dafür ins Zentrum für Fitness und Gesundheit gehen, wo ich zum einen nur sechs Euro im Monat zahle und zum anderen hervorragend von Studenten der Sportwissenschaft betreut werde." Mal eben eine Runde Basketball oder Fußball spielen, sei auf den Sportanlagen der Uni überhaupt kein Problem, zumal die modernen Plätze hauptsächlich auf dem Campus liegen, wo er auch im Wohnheim lebt. "Das ist im Übrigen auch super - ich falle wirklich aus dem Bett und bin im Hörsaal." Obwohl der Bayer eigentlich für ein Zimmer im Wohnheim viel zu kurzfristig dran war. "Ich war im Studentenwerk und die haben mich fast ausgelacht, weil ich so spät kam. Aber dann ist noch jemand ausgezogen und ich konnte nachrücken." Jetzt hat er nicht nur nette Mitbewohner in der eigenen WG, sondern in seiner Nachbar-WG wohnen auch noch mehrere Maschinenbau-Studenten aus höheren Semestern. "Das finde ich gut am Wohnheim - ich bin schon oft rübergegangen, wenn ich Fragen hatte, und die konnten mir immer weiterhelfen, sei es mit dem richtigen Ansprechpartner an der Uni oder auch mal bei fachlichen Dingen", so Ladewig.

Und wenn er zur Vorlesung möchte, muss er erst kurz vorher zu Hause aufbrechen - Freunde von ihm, die in München studieren, erzählen anderes: "Die müssen eine halbe Stunde früher da sein, wenn sie überhaupt einen Platz bekommen wollen. Zum Teil werden Veranstaltungen auch per Beamer in Ausweichräume übertragen. Und auch im Stoff sind wir hier in Chemnitz offenbar weiter, wenn man das nach unseren Unterhaltungen beurteilen kann."

Inzwischen ist ihm ein Freund vom Tegernsee nach Chemnitz gefolgt. "Ich habe ihm das Maschinenbau-Studium hier sehr empfohlen. Vielleicht fahren wir in Zukunft auch öfters mal zusammen nach Hause", so Ladewig. Anfangs ist er öfters gependelt: "Ich spiele in meiner Heimat noch in einer Band Schlagzeug, deshalb war ich an Wochenenden häufiger dort. Aber inzwischen sind viele Freunde auch weggezogen, jetzt bin ich nur noch etwa alle vier Wochen und in den Semesterferien zu Hause." Wenn er sein Studium abgeschlossen hat, könnte er sich aber schon vorstellen, wieder nach Bayern zurückzukehren: "Mein Vater hat eine Firma in Kempten, vielleicht kann ich dort mitarbeiten. Eventuell gehe ich aber auch nach Italien, jedenfalls muss ich nicht unbedingt in Deutschland bleiben", schaut Ladewig in die Zukunft. Im Management würde er gerne einmal landen, am liebsten bei einem kleineren Unternehmen, "wo man auch noch etwas entscheiden darf."

Katharina Thehos
13.02.2009

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