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HANNOVER MESSE 2003: Vibrationsarmer Drucklufthammer ist Balsam für die Arme

TU Chemnitz und DRUGEMA entwickeln ergonomischen Presslufthammer

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Dr. Holger Unger (l.) und Dipl. Ing. Udo Kreißig bei Einstellarbeiten an einem Versuchsaufbau zur Vibrationsmessung an einem Drucklufthammer. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold

Wissenschaftler des Institutes für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der TU Chemnitz zeigen auf der Hannover Messe vom 7. bis 12. April 2003 ein Verfahren zur Breitbandvibrationsdämpfung von Drucklufthämmern. Das erste Forschungsmuster eines vibrationsarmen Presslufthammers, den die DRUGEMA GmbH in Wittgensdorf gemeinsam mit Forschern um Prof. Dr. Hartmut Enderlein entwickelte und nun testet, wird auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" in Halle 18 (Stand M16, 1. Obergeschoss) präsentiert.

Zum Hintergrund: Etwa 1,47 Millionen Drucklufthämmer werden heute in fast allen Industriebereichen Deutschlands betrieben. Sie alle haben eins gemein - sie vibrieren. Und das spürt man meist schmerzhaft in Händen und Armen. Bei der Konstruktion von Drucklufthämmern wurde bisher vorrangig auf niedrige Material- und Produktionskosten und auf verkaufförderndes Design geachtet. Gesundheitsaspekte bleiben dabei oft auf der Strecke.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt entwickeln nun Forscher der Professur Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz und der DRUGEMA GmbH Wittgensdorf (bei Chemnitz) einen Pneumatikhammer, der kaum noch vibrieren und den ergonomischen Gestaltungsrichtlinien entsprechen soll. Die Vibrationsbeschleunigung am Hammergriff wird dabei von derzeit 8 bis 10 m/s² auf etwa ein Drittel gesenkt. Laut der neuen DIN EN 5349-1 dürfen nur solche Hämmer acht Stunden hintereinander von einer Person benutzt werden, die Vibrationsbeschleunigungen kleiner ist als 3 m/s² verursachen.

Um das Forschungsmuster testen zu können, wurde am Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der TU Chemnitz ein eigener Versuchsstand entwickelt. Handelsübliche Pneumatikhämmer der Klasse um 6 Kilogramm wurden hier monatelang getestet und hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Hand-Armsystem bewertet. Anpresskraft, Dämpfungsverhalten, mechanische Impedanz des Hand-Arm-Systems des Bedieners sowie der Wirkwinkel wurden bei allen Versuchen konstant gehalten. Die Chemnitzer Forscher um Prof. Dr. Hartmut Enderlein wollen aus diesen Erfahrungen heraus künftig ein Verfahren zur vergleichenden Bewertung von Drucklufthämmern bzw. der Schädigungen durch die Arbeit mit Pneumatikwerkzeugen entwickeln. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass ein neuer Drucklufthammer - made in Sachsen - dank seiner ergonomischen Gestaltung die DIN-Grenzwerte unterschreiten wird.

Kontakt
TU Chemnitz, Professur Arbeitswissenschaft,
Dipl.- Ing. Udo Kreißig, Telefon (03 71) 5 31 - 53 15,
E-Mail udo.kreissig@mbv.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
24.03.2003

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