Dreidimensionale Einblicke in die Fabrik der Zukunft
Interaktives Planungssystem "visTABLE" wird auf der Hannover Messe 2004 vorgestellt
Ein Team der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb unter Leitung von Prof. Dr. Egon Müller bei der Arbeit am mobilen Planungssystems "visTable" Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold |
Forscher des Institutes für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der TU Chemnitz entwickelten ein interaktives Planungssystem "visTABLE", mit dem beispielsweise Fabriken oder Werkhallen zwei- und dreidimensional geplant werden können. Über die berührungsempfindliche Oberfläche eines Displays kann die dem System zugrunde liegende Planungssoftware mit bloßem Finger bedient werden. Das Planungssystem ist modular aufgebaut und lässt sich kundenspezifisch konfigurieren.
Für den mobilen Einsatz entwickelten die Chemnitzer eine Lösung mit einem 18"-Pen-Display. Und für den stationären Einsatz im Planungsbüro eignet sich eher das großformatige 50"-Plasma-Display in einem schwenkbaren und höhenverstellbaren Rahmen, welches mit der integrierten Audioanlage auch als multimediale Präsentationslösung im Unternehmen eingesetzt werden kann. Die neuen Einsatzvarianten des Planungssystems "visTABLE" werden vom 19. bis 24. April 2004 auf der Hannover Messe am Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" in Halle 18, 1. OG, Stand M 16, vorgestellt.
Was ist nun das Besondere an diesem System? Auf einem zweidimensional projizierten Layout lassen sich die anzuordnenden Objekte wie Maschinen, Fördertechnik, Lager, Einrichtungsgegenstände und Personen symbolisieren sowie per Hand hin- und herschieben. Jede Veränderung in der Anordnung dieser Objekte wird sofort auf dem Plasmadisplay veranschaulicht. In der Ansicht auf einem weiteren Bildschirm erfolgt parallel dazu die dreidimensionale Visualisierung der angeordneten Objekte. Damit ist jederzeit ein virtueller Spaziergang durch die geplante Fertigungshalle möglich. Die Planungslösung lässt sich aus beliebigen Blickwinkeln begutachten. Für das entwickelte Prinzip sind neben der Fabrikplanung auch weitere Einsatzbereiche denkbar: Beispielsweise bei der Planung von Wohnungseinrichtungen, in der Architektur und in der Landschaftsgestaltung.
"Die einfache Bedienung über den berührungsempfindlichen Bildschirm sowie die realitätsnahe Visualisierung der Objekte fördert die aktive Teilnahme der Mitarbeiter am Planungsprozess", schätzt Dr. Thomas Gäse ein. Bei der Arbeit wird das Planungsteam durch die Darstellung der Materialflussbeziehungen und die Ermittlung des Transportaufwandes unterstützt, womit die Qualität der Planungslösung sofort bewertet werden kann. Mit dem Einsatz des Planungssystems "visTABLE" wird die Anschaulichkeit der Planungslösung und deren Akzeptanz deutlich erhöht. Darüber hinaus kann die Präsentation der Planungsergebnisse auch über das Internet erfolgen, so dass der Kunde jederzeit Einblick in den Planungsstand erhält.
Weitere Informationen: TU Chemnitz, Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme, Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb, Erfenschlager Str. 73, 09107 Chemnitz, Dr. Thomas Gäse, Telefon (03 71) 5 31 - 53 13, Fax (03 71) 5 31 - 53 27, E-Mail: t.gaese@mb.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
16.04.2004