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Saubere Luft für Autofahrernasen

Kunststofftechniker entwickelten ein kostengünstiges Verfahren zur Fertigung von Kfz-Innenraumfiltern - Tagung "Technomer" bietet weitere Einblicke in die Welt der Kunststoffe

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Frank Mitzschke (r.) und Stefan Roth, Mitarbeiter am Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU Chemnitz, präsentieren das Muster eines Innenraumfilters für den Mazda RX-8, das nach dem neuen Fertigungsverfahren hergestellt worden ist. Foto: Christine Kornack

Die Mitarbeiter des Institutes für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU Chemnitz entwickelten ein neues Verfahren, mit dem Innenraumluftfilter für Kraftfahrzeuge kostengünstiger als bisher hergestellt werden können. Derartige Filter haben die Aufgabe, neben Staubpartikeln zusätzlich Pollen und andere Geruchsträger aus der Luft zu filtern, um so den Innenraum geruchsfrei und - besonders wichtig für Allergiker - pollenfrei zu halten. Hierfür besitzt das Filter eine zusätzliche Aktivkohleschicht, die in der Vergangenheit aufwendig zwischen zwei Staubfiltervliesen eingebettet und verklebt werden musste.

„Gerade diese Aktivkohleschicht bereitet bisher bei der Herstellung häufig Probleme, da das Filtervlies durch Umkleben mit einem Filterrahmen stabilisiert und ein Herausfallen der Kohlepartikel verhindert werden muss“, so Frank Mitzschke, der das neue Herstellungsverfahren an der TU Chemnitz maßgeblich entwickelt hat. Er fügt hinzu: „Durch das Umspritzen des Rahmens mit Kunststoff ist es uns jedoch gelungen, dieses aufwendige Verfahren mit Hilfe des Spritzgießprozesses zu ersetzen“. In Zusammenarbeit mit der Firma KPS Kunststofftechnik Scheibenberg GmbH wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes dieses Verfahren zur Anwendungsreife gebracht. Das Filtervlies wird nun vorkonfektioniert, in ein Spritzgießwerkzeug eingelegt und mit schmelzeflüssigem Kunststoff umspritzt. Die offenen Schnittkanten des Vlieses werden dabei dauerhaft abgedichtet. Gleichzeitig entsteht ein stabilisierender Rahmen für das Filter.

„Durch die Zusammenarbeit mit dem Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik steht uns jetzt ein wesentlich kostengünstigeres Herstellungsverfahren zur Verfügung. Diesen Know-how-Vorsprung wollen wir nutzen. Erste Anfragen aus der Automobilzulieferindustrie liegen uns bereits vor“, so Ralf-Jürgen Bayer, Geschäftsführer der KPS. Der zweite KPS-Geschäftsführer Richard Droglauer ergänzt: "Dieses zweijährige Kooperationsprojekt, das im Rahmen des Programmes "Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen" mit rund 135.000 € vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wurde, ist somit ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mittelstand und Universität, wodurch sowohl der Forschungsstandort als auch die Innovationskraft des Mittelstandes gestärkt werden."

Technomer 2005

Eine weitere Möglichkeit, innovative Verfahren und neue Technologien der Kunststofftechnik kennen zu lernen, bietet die 19. Fachtagung über Verarbeitung und Anwendung von Polymeren "Technomer 2005", die vom 10. bis 12. November 2005 an der TU Chemnitz stattfindet. Aus acht Nationen kommen hier etwa 350 Wissenschaftler aus Industrie und Forschung zusammen, um sich über neueste Entwicklungen rund um das Gebiet der Kunststoffe zu informieren. Für Besucher aus der Automobilbranche dürfte das Samstagsprogramm „Automobilzulieferer Kunststofftechnik“ am 12. November besondere Anziehungskraft besitzen: Hier werden innovative Verfahren und Entwicklungen aus dem Bereich der Kunststoffe speziell für die mittelständische Zuliefererindustrie vorgestellt. Ausgerichtet wird die Technomer 2005 vom dem Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU Chemnitz, dem Kunststoffzentrum in Leipzig und dem Institut für Polymerforschung in Dresden. Weitere Informationen rund um die Tagung sind im Internet unter http://www.technomer.de abrufbar oder direkt beim Tagungsbüro (Telefon 03 71 - 5 31 - 20 01) erhältlich.

Weitere Informationen zum neuen Herstellungsverfahren für Innenraumfilter sowie zur Tagung Technomer: TU Chemnitz, Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik, Professur Kunststoffe, 09107 Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31 - 80 72, - 23 82, - 23 79, Fax - 37 76, E-Mail kunststofftechnik@mb.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
09.11.2005

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