Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion 
TUCaktuell Forschung

Deutsch-chinesische Forschungsimpulse für die Nanotechnologie

3,4 Millionen Euro für die Nachwuchsförderung: TU Chemnitz kooperiert mit zwei Universitäten der chinesischen Metropole Shanghai

*

Die Technische Universität Chemnitz ist bereits seit vielen Jahren für Studenten und Promovenden aus China eine begehrte Studienadresse. Derzeit kommen 301 der 741 ausländischen Studierenden aus dem Reich der Mitte. Acht von ihnen schreiben ihre Doktorarbeit an der TU Chemnitz. Im Bild: Chenping Jia aus China promovierte im Dezember 2005 erfolgreich an der Fakultät für Maschinenbau. Jetzt ist er am Zentrum für Mikrotechnologien der TU tätig und forscht an neuen Mikrosystemen. Foto: TU Chemnitz.

Graduiertenkollegs gelten an deutschen Hochschulen als Aushängeschild, ermöglichen sie doch jungen Wissenschaftlern ein fachübergreifend ausgerichtetes Promotionsstudium unter Anleitung renommierter Hochschullehrer und Gastwissenschaftler. Am 1. April 2006 startet an der TU Chemnitz erstmals ein internationales Kolleg. Sein Schwerpunkt: Materialien und Konzepte für fortschrittliche Metallisierungssysteme. "Gemeinsam mit ihren chinesischen Partnern der Fudan University und der Shanghai Jiao Tong University werden Chemiker, Physiker sowie Elektro- und Informationstechniker der Technischen Universität Chemnitz neueste Materialien auf Nanometerebene sowie ihre Anwendbarkeit in der industriellen Massenproduktion elektronischer Schaltkreise untersuchen", berichtet deren Sprecher Prof. Dr. Thomas Geßner, Inhaber der Professur Mikrotechnologie und Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien (ZfM) der TU Chemnitz. Zu den Projektpartnern gehört ebenfalls der Chemnitzer Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) Berlin, der auch von Prof. Geßner geleitet wird. Zudem wird ein Nachwuchswissenschaftler der TU Berlin am Projekt mitwirken. Das neue interdisziplinäre Graduiertenkolleg wird für die nächsten viereinhalb Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 3,4 Millionen Euro finanziert und über die Laufzeit mindestens 23 Stipendiaten allein auf deutscher Seite unterstützen.

Das internationale Kolleg ermöglicht den jungen Wissenschaftlern aus Chemnitz, Berlin und Shanghai, über Themen an der Schnittstelle von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung zu promovieren und Erfahrungen im Bereich der Nanoelektronik sowie der Mikro- und Nanotechnologien zu sammeln. Für die deutschen und chinesischen Teilnehmer sieht das Ausbildungsprogramm zudem Seminare, Workshops und Sommerschulen vor sowie einen etwa dreimonatigen Aufenthalt im jeweiligen Partnerland.

Die Forschungsergebnisse der Stipendiaten sollen international vorgestellt und diskutiert werden. Interessenten aus allen Bereichen, in denen die Nanotechnologie genutzt wird, können von den Ergebnissen profitieren aber auch Anstöße zu ihrer technischen Realisierung liefern.

TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes ist über diese langfristige Förderung von Nachwuchswissenschaftlern hoch erfreut: "Ich gratuliere Prof. Dr. Thomas Geßner und seinem Projektteam zu diesem Erfolg, der zugleich ein eindrucksvoller Beleg für das an der TU Chemnitz erreichte Spitzenniveau der Forschung auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien ist. Dieses Graduiertenkolleg wird der weiteren Internationalisierung der Forschung an unserer Universität in den nächsten Jahren wichtige Impulse geben". Das internationale Graduiertenkolleg der TU Chemnitz und ihrer Partnerunis in Shanghai ist eins der 26 neuen Graduiertenkollegs der DFG, die unter 205 Neuanträgen fachlich am besten überzeugt haben. Derzeit fördert die DFG insgesamt 265 Graduiertenkollegs, darunter 39 internationale. 2006 möchte die DFG für diese Kollegs 39 Millionen Euro ausgeben. Derzeit schließen rund sechs Prozent aller Doktoranden in Deutschland ihre Promotion in Graduiertenkollegs ab. Absolventen von Graduiertenkollegs sind in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als andere Doktoranden. Der Anteil der ausländischen Promovierenden ist mit 28 Prozent an den Graduiertenkollegs fast dreimal so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

Weitere Informationen gibt Prof. Dr. Thomas Geßner, Telefon (03 71) 5 31 - 31 30, Fax (03 71) 5 31 - 31 31, E-Mail thomas.gessner@zfm.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
02.02.2006

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.