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"Bei uns gibt es Fabrikplanung vom Feinsten"

Zweite Ausbaustufe der Experimentier- und Digitalfabrik geht am 2. März 2007 in Betrieb - Forscher, Studierende und Unternehmer profitieren davon in gleichem Maße

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Prof. Dr. Egon Müller, Inhaber der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz, erläutert der Wirtschaftsmathematik-Studentin Janet Künzel und Franziska Pürzel (v.l.), die Wirtschaftsingenieurwesen studiert, die Funktionsweise eines modular aufgebauten Montagesystems. Die von der Karl Utz Sondermaschinen GmbH Kändler entwickelte Anlage ist Bestandteil der "Experimentier- und Digitalfabrik" der Fakultät für Maschinenbau. Foto: Bildarchiv der Pressestelle

Die Experimentier- und Digitalfabrik der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb gehört zu den Schmuckstücken der Maschinenbauer der TU Chemnitz. Am 2. März 2007 wird das Ergebnis der zweiten Ausbaustufe präsentiert. Prof. Dr. Egon Müller, Leiter des Instituts für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme, lädt um 17 Uhr in die Räume der Minifabrik im Uni-Teil Erfenschlager Straße 73, Haus D, ein. Er und seine Mitarbeiter zeigen, wie hier produktionslogistische Abläufe auf einer Fläche von 465 Quadratmetern digital geplant, simuliert und in einer realen Produktion bzw. Montage umgesetzt werden - und das auf modernem Niveau. "Bei uns gibt es Fabrikplanung vom Feinsten", versichert Prof. Müller.

Ausgestattet ist die neue Minifabrik zum Beispiel mit einer Elektrohängebahn, einem Hochregallager sowie einem fahrerlosen Transportsystem. Hinzu kommen ein Produktionsplanungs- und Steuerungssystem sowie umfangreiche Automatisierungstechnik. In Planung ist auch ein Bereich für die beleglose Kommissionierung über eine Sprachsteuerung, wodurch ein effizienter Dialog mit dem Lagerverwaltungssystem möglich wird. "Ein weiterer Schwerpunkt sind aber auch Untersuchungen zur Auslegung von RFID-Systemen (Radio Frequency Identification), mit denen Objekte über Funk automatisch identifiziert und lokalisiert werden können. Diese Technologie soll in einer Wareneingangsschleuse und in der Lagerinventur eingesetzt werden", berichtet Prof. Müller.

Die Experimentier- und Digitalfabrik ist das Bindeglied zwischen realer und virtueller Produktion. Produktionsstrukturen und -prozesse werden hier künftig mit Hilfe verschiedener Softwaresysteme in digitalen Modellen visualisiert, simuliert und für Lehr- und Forschungszwecke erlebbar gemacht. "Die Vorteile für die studentische Ausbildung sind enorm. Studierende der Studiengänge Maschinenbau/Produktionstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Systems Engineering haben die Gelegenheit, mit den Methoden und Werkzeugen der digitalen Fabrik Lösungen zu erarbeiten, die im Anschluss auch an realen Prozessen überprüft werden können", erklärt Projektleiter Dr. Jörg Strauch. Neben den Studenten und Forschern der TU profitieren auch klein- und mittelständische Unternehmen von der Experimentier- und Digitalfabrik. "Sie können ihre neuen Produktionskonzepte und Logistiklösungen bei uns testen", meint Prof. Müller.

Der Bund und der Freistaat Sachsen förderten die Minifabrik bisher mit etwa 415.000 Euro. Weitere Unterstützung erfolgte durch eine Reihe regionaler Industriepartner sowie durch die TU Chemnitz selbst. So stellte die Volkswagen Sachsen GmbH einen Teil der modernen Anlagen zur Verfügung. Weitere Forschungspartner aus der Region sind neben VW auch die USK Sondermaschinen GmbH oder die Hiersemann Prozessautomation GmbH. Bereits realisiert wurde beispielsweise das BMBF-Verbundprojekt "High Performance Ramp-up für schnelle Serienanläufe und anlaufrobuste Produktionssysteme im Bereich Mikrosystemtechnik/Mechatronik" (HiPER), welches die Anlaufzeiten und Kosten innerhalb eines Produktionsprozesses der Siemens VDO Automotive AG um 25 Prozent verkürzt, und das vom 28. Februar bis zum 2. März 2007 in Chemnitz auf der Sächsischen Industrie- und Technologiefachmesse (SIT) vorgestellt wird.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Egon Müller (03 71) 531 - 35 309, E-Mail egon.mueller@mb.tu-chemnitz.de und Dr. Jörg Strauch, Telefon (03 71) 531 - 35 325, E-Mail joerg.strauch@mb.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
26.02.2007

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