Grafik: Romy Morgenstern |
Fahrtraining auf der Datenautobahn
Workshop "Nutzen, Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes neuer Medien in der Fahranfängervorbereitung" fasst die Ergebnisse eines Forschungsprojektes von Chemnitzer Arbeitspsychologen und E-Learning-Experten zusammen
Trotz einer ausgiebigen Fahranfängervorbereitung ist das Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, bei Fahranfängern um ein Vielfaches höher als bei erfahrenen Kraftfahrern. Der Grund: Fahranfänger haben selbst nach bestandener Fahrprüfung noch Schwierigkeiten, ihre Geschwindigkeit und den Fahrzeugabstand an die jeweiligen Fahrbedingungen anzupassen. Darüber hinaus unterschätzen sie Unfallgefahren und überschätzen ihre Fähigkeit, in kritischen Situationen angemessen zu reagieren. Verkehrsexperten und Wissenschaftler erwarten, dass der Einsatz computerbasierter Medien eine systematische Vermittlung dieser fahraufgabenbezogenen Kompetenzaspekte bereits in der Phase der Fahranfängervorbereitung ermöglicht. Computergestützte Lernmittel verfügen über vielfältige Darstellungs- und Interaktionsmöglichkeiten - zum Beispiel durch Verkehrssimulationen - und unterstützen auch abseits der Straße eine intensive, realitätsnahe Auseinandersetzung mit Fahr- und Verkehrssituationen.
Das Ziel eines Forschungsprojektes der Chemnitzer Professuren "Pädagogik des E-Learning und der Neuen Medien" (Prof. Dr. Maria Bannert) und "Allgemeine und Arbeitspsychologie" (Prof. Dr. Josef Krems) der TU Chemnitz bestand in einer Systematisierung und Bewertung neuer Medien hinsichtlich der Unterstützung von Fahrschülern beim Erwerb sicherheitsrelevanter Kompetenzen. Als Ergebnis dieses im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführten Projektes wurde sowohl die Bewertung der aktuell im In- und Ausland eingesetzten Lehr-Lern-Medien als auch die Herausarbeitung von Anforderungen angestrebt, die an eine künftige umfassende Einbeziehung einschlägiger Lehr-Lern-Medien in die Fahranfängervorbereitung zu stellen sind.
Die Ergebnisse des Projektes werden am 1. Oktober 2007 in einem Workshop an der TU Chemnitz, Wilhelm-Raabe-Str. 43, präsentiert und anhand der Demonstration ausgewählter Beispielanwendungen veranschaulicht. "Im Anschluss daran wollen wir mit den Teilnehmern nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Grenzen der Nutzung solcher Lehr-Lern-Medien diskutieren und gemeinsam prüfen, welche Konsequenzen deren Einsatz für die bestehende Fahrausbildungspraxis mit sich bringt", sagt Prof. Dr. Maria Bannert.
Das Programm des Workshops: http://www.tu-chemnitz.de/phil/psych/professuren/allpsy1/Flyer_aktuell2.pdf
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Maria Bannert, Telefon 0371/531-34922, E-Mail maria.bannert@phil.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
24.09.2007