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Luxus auf vier Rädern für die Wissenschaft

Die Professuren Technische Informatik sowie Schaltkreis- und Systementwurf starten in ihrem interdisziplinären Forschungslabor "ESS-LAB" mit einer BMW-Kooperation in die automobile Zukunft

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Daniel Kriesten, Mitarbeiter der Professur Schaltkreis- und Systementwurf, sowie Ariane Heller, Mitarbeiterin der Professur Technische Informatik, besprechen, wie künftig die Versuchselektronik in den BMW X5 integriert werden soll. Foto: Mario Steinebach

Heute steckt in vielen Pkws - insbesondere in den Oberklasse-Autos - mehr Rechenleistung, als zur Zeit der ersten Mondlandung im Kontrollzentrum in Houston stand. Kein Wunder, dass deshalb heute die Automobilbauer auf die Kompetenzen vieler Wissenschaftsgebiete angewiesen sind. Aus diesem Grund stoßen an der TU Chemnitz zwei Professuren aus der Fakultät für Informatik und der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik innerhalb des neuen interdisziplinären Forschungsschwerpunktes gemeinsam in die Welt der Fahrzeugtechnologie vor. Die Professur Technische Informatik (Prof. Dr. Wolfram Hardt) und die Professur Schaltkreis- und Systementwurf (Prof. Dr. Ulrich Heinkel) starten am 3. Dezember 2007 offiziell den Forschungsschwerpunkt SEDAC. Die Abkürzung steht für "Self-organizing Energy Efficient Driving Assistance and Communication" (Selbstorganisierende energieeffiziente Fahrerassistenz und -kommunikation). Ab 11 Uhr findet dazu an der TU Chemnitz im Veranstaltungszentrum "Altes Heizhaus", Straße der Nationen 62 (Innenhof), eine Startveranstaltung mit Fachvorträgen statt.

Um Forschung und Praxis nun noch näher zusammenzuführen, wollen die TU Chemnitz und BMW künftig noch enger kooperieren. Dafür stellt BMW am 3. Dezember der interdisziplinären Kooperation "ESS-LAB" für das Projekt SEDAC gleich drei Forschungsfahrzeuge im Gesamtwert von mehr als 300.000 Euro zur Verfügung. 20 Prozent der Mittel finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative "InnoProfile". Die BMWs 745d, X5 3.0d und 530ix übergibt Dr. Maximilian Fuchs, Abteilungsleiter Integration Teilsysteme / Verifikationsstrategie der BMW Group.

Profitieren werden davon alle Partner, denn hinter SEDAC verbergen sich gleich drei innovative Forschungsbereiche, die die Zukunft des Automobils mitbestimmen könnten. Die "Car2X Communication" widmet sich der Übermittlung von wichtigen Daten über Verkehrssituation, Beschilderung und Straßenzustand. "MMI (Mensch Maschine Interface)" konzentriert sich hingegen auf die Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug. Hier liegt das Augenmerk vor allem auf der komfortablen Integration mobiler Geräte (z.B. Handys) verschiedener Hersteller. Hierzu wird der Bluetooth-Standard verwendet. Mit dem dritten Gebiet - "Sensornetzwerke" - kommen schließlich Verfahren des "Organic Computing" ins Spiel. Für schnelle, situationsbedingte Entscheidungen werden auch neuartige Verfahren entwickelt. In allen drei Bereichen werden künftig im Hinblick auf Fahrerunterstützung und Energieeffizienz an den beteiligten Chemnitzer Professuren übergreifende Lösungen entwickelt. So soll dank SEDAC am Ende nicht nur mehr Technologie für Komfort und Sicherheit in Kraftfahrzeugen stecken, sondern diese Systeme sollen auch universeller einsetzbar und sparsamer in Herstellung und Verbrauch sein.

Weitere Informationen sowie das ausführliche Programm der Startveranstaltung unter http://www.tu-chemnitz.de/projekt/ess-lab/ oder bei Prof. Dr. Wolfram Hardt, E-Mail hardt@cs.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-25550, oder bei Prof. Dr. Ulrich Heinkel, E-Mail ulrich.heinkel@etit.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-33571

(Autoren: Mario Steinebach und Michael Chlebusch)

Mario Steinebach
30.11.2007

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