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Unsichtbare Augen schärfen den Blick

Die Vision des unfallfreien Fahrens: Professur Nachrichtentechnik präsentiert auf der Messe Sensor+Test in Nürnberg vom 6. bis 8. Mai 2008 ihr Konzeptfahrzeug "carai"

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Bild oben: Ein Auto voller Messtechnik: Normen Giesecke richtet am Versuchsfahrzeug carai eine Sensorantenne neu aus. Bild unten: Das Blickfeld des Fahrers erweitern: Dr. Ulrich Neubert (l.) und Normen Giesecke von der Professur Nachrichtentechnik arbeiten an einem System zur Erkennung von Fußgängern. Fotos: Uwe Meinhold

Hinter einem parkenden Fahrzeug läuft plötzlich ein Kind auf die Straße - wo heute ein Autofahrer kaum eine Chance zum Reagieren hat, könnte in Zukunft ein Fahrerassistenzsystem, das an der TU Chemnitz mitentwickelt wird, für mehr Sicherheit sorgen. Es zielt darauf, Personen auch dann wahrzunehmen, wenn sie nicht im menschlichen Blickfeld erscheinen. Die Forschung erfolgt im Projekt "Watch-Over", das von der Europäischen Union (EU) gefördert wird. Im Aktionsprogramm für die Straßenverkehrssicherheit hat sich die EU zum Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten in Europa im Zeitraum von 2001 bis 2010 von knapp 50.000 auf 25.000 zu halbieren.

Die Professur Nachrichtentechnik der TU Chemnitz ist an mehreren Forschungsprojekten beteiligt, die von der EU gefördert werden und dieses Ziel verfolgen. Kernarbeitsgebiet dabei ist die Sensor-Daten-Fusion. "Einzelne Sensoren können komplexe Umgebungen nicht oder nur unzureichend vollständig erfassen. Grundlage für eine umfassende und robuste Signalauswertung ist deshalb eine Kombination mehrerer Sensorsysteme", erklärt Prof. Dr. Gerd Wanielik, Inhaber der Professur. Das Konzeptfahrzeug "carai" der Professur Nachrichtentechnik ist mit verschiedenen Sensoren für die Fahrzeugumfelderkennung ausgestattet. In dem VW Touran arbeiten Bildverarbeitung, Laser- und Radartechnik gemeinsam an der Erfassung und Erkennung der Fahrzeugumgebung. Gemessen wird mit Hilfe von Radar, Laser, Infrarotkameras, Stereo- und 3D-Kameras. "Für ein Fahrzeug von Volkswagen haben wir uns unter anderem entschieden, weil VW uns die Daten zur Verfügung gestellt hat, die wir benötigen, um in die Elektronik des Fahrzeugs einzugreifen. Dazu sind Autobauer selten bereit", so Wanielik.

Auf der Messe Sensor+Test 2008, die vom 6. bis 8. Mai in Nürnberg stattfindet, präsentiert die Professur dieses Konzeptfahrzeug. "Der Name carai ist eine Wortschöpfung aus dem englischen Begriff für Auto - car - und den Anfangsbuchstaben A und I für Automobile Intelligenz", so Philipp Lindner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur. Sein Kollege Dr. Ulrich Neubert beschreibt das Ziel des Messeauftritts: "Wir suchen weitere Projektpartner, die wir bei Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der multisensoriellen Datenfusion unterstützen können. Unser Ziel ist es, neueste Forschungsergebnisse in weitere industrielle Anwendungen zu übertragen." Dass das Forschungsfeld Zukunft hat, begründet Prof. Wanielik mit dem Bedarf an Elektronik für Autos, der in den kommenden Jahren noch steigen wird: "Die Ausstattung eines Autos mit Elektronik ist ein Unterscheidungsmerkmal. Einen Motor und eine Karosserie haben alle Autos, mit elektronischen Fahrerassistenzsystemen können sich einzelne Fahrzeuge noch am Markt hervorheben." Die Nachrichtentechniker der TU Chemnitz beteiligen sich bei der Sensor+Test auf dem Messegelände in Nürnberg am Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" in Halle 7, Stand 353.

Die Professur Nachrichtentechnik im Internet: http://www.carai.de

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Gerd Wanielik, Telefon 0371 531-33165, E-Mail gerd.wanielik@etit.tu-chemnitz.de, Dr. Ulrich Neubert, Telefon 0371 531-33263, E-Mail ulrich.neubert@etit.tu-chemnitz.de, sowie Philipp Lindner, Telefon 0371 531-35148, E-Mail philipp.lindner@etit.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
29.04.2008

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