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Wie sich Mitarbeiter motivieren lassen

Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz entwickeln gemeinsam mit drei Unternehmen der Region Konzepte zur Mitarbeiterbeteiligung

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Foto: Mario Steinebach

Der Gewinn eines Unternehmens steigt, doch die Mitarbeiter bekommen von dem Erfolg nichts ab - das führt häufig zu Ärger unter Angestellten und senkt die Motivation der Beschäftigten. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kann eine funktionierende Mitarbeiterbeteiligung Vorteile bringen. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Anteile, sondern auch um Möglichkeiten, die Mitarbeiter in Innovationsprozesse einzubinden, ihre Ideen aufzunehmen und umzusetzen. Doch welche Strategie ist die beste, um den Kuchen nicht nur gerecht, sondern auch innovationsförderlich zu teilen, um Vorschläge gezielt und produktiv zu nutzen? Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz unter Leitung von Dr. Thomas Steger und Prof. Dr. Rainhart Lang untersuchen verschiedene Strategien und arbeiten dabei eng mit drei Chemnitzer KMU zusammen. Die Union Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz, die Karl Mayer Malimo Textilmaschinenfabrik GmbH und die Schleifscheibenfabrik Rottluff GmbH beschäftigen sich bereits seit längerem mit verschiedenen Formen der Mitarbeiterbeteiligung. "Bei der Union Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz gibt es beispielsweise traditionell ein Beteiligungsmodell und bis vor zwei Jahren gehörte das Unternehmen zu hundert Prozent den Mitarbeitern; heute sind das immer noch mehr als 25 Prozent. In unserem Projekt beschäftigen wir uns nun unter anderem mit den Fragen, wie diese Entwicklung weitergehen und wie die Mitarbeiterbeteiligung auch zukünftig produktivitätsfördernd genutzt werden kann", erklärt Steger.

Das Projekt ist im Oktober 2008 angelaufen. "In der Anfangsphase geht es vor allem darum, für jedes Unternehmen die konkreten Aufgabenstellungen für die nächsten Jahre herauszuarbeiten", so Steger. Dazu führen die Wissenschaftler unter anderem Workshops in den Unternehmen durch, bei denen in einem Kreis von rund zehn Personen die gegenwärtige Situation erörtert wird und Aufgabenstellungen definiert werden. "Wenn es etwa bereits ein betriebliches Vorschlagswesen gibt, sich aber hier nichts tut, müssen wir genauer herausfinden, woran das liegt, denn die Gründe dafür können an Stellen liegen, wo man sie auf den ersten Blick gar nicht vermutet", erklärt Steger. Gegebenenfalls tragen dazu auch Befragungen der Mitarbeiter bei. Zum Kernteam des Projektes gehören die beiden Leiter Dr. Thomas Steger und Prof. Dr. Rainhart Lang sowie Dr. Olaf Kranz und Annett Schädlich von der TU Chemnitz. Einmal im Monat trifft sich eine Arbeitsgruppe, zu der auch je ein Vertreter der Unternehmen gehört: die Personalchefs Regine Wappler von der Karl Mayer Malimo Textilmaschinenfabrik GmbH und Tino Vorbank von der Union Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz sowie Heiko Schöneberg, Leiter Supply Chain Management bei der Schleifscheibenfabrik Rottluff GmbH. Bei diesen Treffen kommt es auch zum Austausch zwischen den beteiligten Unternehmen. Hier werden die verschiedenen Projektfortschritte besprochen und das weitere Vorgehen diskutiert.

"Die Konzepte, die innerhalb des Projektes erarbeitet werden, sind spezifisch auf die beteiligten Unternehmen abgestimmt. Sie können jedoch auf andere Firmen ausstrahlen. Sobald Projektergebnisse vorliegen, sind zum Beispiel Transferworkshops und Weiterbildungsveranstaltungen geplant, um die Ideen und Konzepte für andere Unternehmen in der Region nutzbar zu machen", so Steger. Gefördert wird das Projekt "Innovationsfähigkeit wachsender KMU: Strategien eines modernen innovationsförderlichen Beteiligungsmanagements (MODIB)" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 460.000 Euro. Mit ersten Ergebnissen ist Ende 2009 zu rechnen.

Weitere Informationen erteilt Dr. Olaf Kranz, Telefon 0371 531-37519, E-Mail olaf.kranz@wirtschaft.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
18.12.2008

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