Schon vor dem Studium an die Uni: Tom Bachmann vom Chemnitzer Goethe-Gymnasium Foto: Sven Gleisberg |
Frühstudium für Mathe-Ass
Tom Bachmann studierte bereits vor Ablegen der Abiturprüfung Mathematik an der TU Chemnitz
Normalerweise drückt man zwölf bis dreizehn Jahre die Schulbank und kämpft sich dann durch die Abiturprüfungen, bevor ans Studieren zu denken ist. Bei Tom Bachmann, Schüler des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums Chemnitz, lief das ein wenig anders. Er besuchte bereits neben dem Schulunterricht Lehrveranstaltungen an der Technischen Universität Chemnitz. "Es war einfach so, dass ich mich in der Schule bloß gelangweilt habe. Der Unterricht war dort in den Fächern, die mich interessiert hätten, wie Mathe, Physik und Informatik, nicht sehr fordernd", so der 18-Jährige. Durch Zufall erfuhr er schließlich von einer Vereinbarung des Kultusministeriums mit den Universitäten, die es besonders begabten Schülern wie ihm ermöglicht, neben dem regulären Unterricht bereits an der Uni zu studieren. Die nötige Erlaubnis seitens der Schulleitung war schnell eingeholt und so ersetzte Tom im ersten Halbjahr der zwölften Klasse seine Mathe- und Informatikstunden durch Vorlesungen zu algebraischer Topologie und Randintegralmethoden.
Dass sich der Schüler gerade für diese Themengebiete entschied, begründet er folgendermaßen: "Ich musste das Ganze ja so koordinieren, dass sich meine Lehrveranstaltungen nicht mit meinen anderen Fächern überschneiden. Daher hatte ich nicht übermäßig viel Auswahl. Randintegralmethoden wie auch Topologie haben mich aber schon immer sehr interessiert - ich hatte nur nie gute Literatur und einen richtigen Einstieg zu den Bereichen finden können." Da beide Vorlesungen zu günstigen Zeiten lagen, konnte der Gymnasiast also das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden.
Aktuell pausiert Tom Bachmann vom Studium, da der Beginn des Sommersemesters mit den Abiturprüfungen zusammenfiel, auf die er sich besonders konzentrieren wollte. Aus gutem Grund, denn das Mathe-Ass hat sich für seine akademische Zukunft hohe Ziele gesetzt. "Ich habe ein Conditional Offer aus Cambridge. Das heißt, wenn meine Abi-Noten und das Ergebnis eines zusätzlichen Mathe-Tests entsprechend gut sind, kann ich dort Mathe und theoretische Physik studieren", erzählt Tom. Bleibt nur, ihm viel Erfolg zu wünschen.
(Autorin: Anett Michael)
Katharina Thehos
06.06.2009