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"Es war damals mehr Hobby als zwingendes Geschäft"

Oliver Oehme, TU-Absolvent, wagte noch während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre den Sprung in die Selbstständigkeit

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Zwischen Datenbanken und Druckern: Oliver Oehme hat den Sprung vom BWL-Studium in die Selbstständigkeit geschafft. Foto: Mario Steinebach

"Ursprünglich wollte ich Plast- und Elasttechnik an der TU Chemnitz studieren", so Oliver Oehme und fügt hinzu: "Nach der Wende wollten plötzlich alle Betriebswirtschaftslehre studieren. Ich hab mich daraufhin mit dieser Studienrichtung beschäftigt und dann schnell beschlossen, in die BWL einzusteigen." Von 1991 bis 1997 hat Oehme deshalb an der TU Betriebswirtschaftslehre studiert. Doch nur eine theoretische Ausbildung reichte ihm nicht. "Ich hatte schon immer das Gefühl, etwas selbstständig tun zu wollen. Damals habe ich kurz darüber nachgedacht, Steuerberater zu werden. Aber das war mir viel zu trocken", berichtet Oehme. "Ich wollte etwas machen, was mit meinem Hobby, der Arbeit am Computer, zu tun hat und wollte dies weiterentwickeln", so Oehme weiter. So hat er 1993 sein Unternehmen "Büroservice Oehme", heute "Oehme EDV", gegründet und erbrachte Dienstleistungen rund um den Computer. "Ich habe versucht, das, was ich als Student im kaufmännischen Bereich theoretisch gelernt habe, in der Praxis umzusetzen", berichtet Oehme und erzählt weiter:"Allerdings war es damals mehr Hobby als zwingendes Geschäft." Für seine Geschäftsgründung gab es aber noch einen weiteren Beweggrund: "Kurz nach der deutschen Einheit habe ich mir einen Computer gekauft, der damals etwa 4.000 Mark gekostet hat", berichtet Oehme und erzählt weiter: "Ich hatte den Antrieb, das Geld für den Computer wieder einzuspielen. Daher wollte ich den Computer praktisch nutzen und nicht nur zum Spielen."

Die Kundenakquisition in den Anfangsjahren gestaltete sich wenig schwierig. "Es war damals mein Glück, dass ich einen großen Auftrag von der HypoVereinsbank München hatte", weiß Oehme. Mit diesem Auftrag konnte nicht nur ein Großkunde gewonnen, sondern auch ein neuer Geschäftsbereich, die Datenbankprogrammierung, erschlossen werden. "Zu den zahlreichen Dienstleistungen der HypoVereinsbank gehört unter anderem die Betreuung von Händlern mit Kartenterminals zur elektronischen Bezahlung", berichtet Oehme und fügt hinzu: Wir haben zur Verwaltung der Kunden sowie der Abrechnung der in Anspruch genommenen Leistungen eine funktionale Datenbanklösung entwickelt, die entsprechend der steigenden Bedürfnisse regelmäßig weiterentwickelt wird". Nach Abschluss seines Studiums kam er in die Situation, entscheiden zu müssen, ob er mit seiner Firma seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Eine sehr große Hilfe für ihn war, dass er ein knappes Jahr als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Marketing und Handelsbetriebslehre von Prof. Dr. Cornelia Zanger arbeitete. "So konnte ich halbtags Geld verdienen und die andere Zeit in den Aufbau meines Geschäftes stecken", resümiert Oehme und ergänzt: "Sonst hätte ich es vielleicht nicht geschafft." Darüber hinaus besteht heute immer noch Kontakt zu seiner Heimatuniversität: Seine Firma liefert im Rahmen von Ausschreibungen EDV-Technik und Drucker an die Chemnitzer Universität. Zurzeit arbeiten zwei Studenten der TU Chemnitz, Thomas Lenk und Marcus Bravidor, bei der Firma. Oehme schätzt die Zusammenarbeit mit Studenten: "Wir waren immer sehr dankbar, Studenten bei uns beschäftigen zu können. So wurden und werden immer neue Ideen in unser Unternehmen eingebracht."

Die Tätigkeitsfelder seines Unternehmens stützen sich heute auf drei Säulen: Entwicklung und Betreuung von Datenbanklösungen, Betreuung und Einrichtung von Netzwerken sowie den Vertrieb und Betreuung von Druckern und Kopierern. "Als kleiner Dienstleister reagieren wir flexibel auf individuelle Kundenwünsche und bieten Beratung, Umsetzung und Betreuung aus einer Hand", sagt Oehme. Darüber hinaus hat Oehme EDV im Chemnitzer Umfeld mit einer Reihe von Firmen den "Expertenring IT" gegründet, der sich als Dienstleister der Region versteht. Bei Projekten, die über das Spezialwissen des Teams hinausgehen, können sie so mit ihren Partnern das gesamte EDV-Spektrum abdecken. So ist Oehme EDV seit 13 Jahren bei vielen kleinen und mittleren Unternehmen erfolgreich im Einsatz, aber auch Großbanken, Versicherungen und öffentliche Einrichtungen setzen auf das Know-how von Oliver Oehme und seinem 13-köpfigen Team, zu dem übrigens fünf weitere Absolventen bzw. Studenten der TU Chemnitz gehören. "Die Vergabe von Studentenjobs gestaltet sich jedoch zunehmend schwieriger, da das neue Bachelor- und Master-System weniger Freiräume für Nebentätigkeiten bietet", schätzt Oehme ein.

(Autorin: Anett Stromer)

Mario Steinebach
18.08.2009

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