Wettbewerb im "Datenbergbau" erlangt Weltruf
530 Teilnehmer beim Data-Mining-Cup 2005 - Bester Chemnitzer: Mathematik-Student Toni Volkmer auf Platz 25
Prof. Dr. Werner Dilger (l.) von der Professur Künstliche Intelligenz der TU Chemnitz und Mitinitiator des Wettbewerbs gratuliert dem Student der RWTH Aachen Ilja Bezrukov zu seinem Sieg beim Data-Mining-Cup 2005. Foto: prudsys |
Der diesjährige Data-Mining-Wettbewerb erreichte die höchsten Teilnehmerzahlen seiner Geschichte und untermauert damit seinen Status als weltweit erfolgreichster IT- Studentenwettbewerb auf dem Gebiet der intelligenten Datenanalyse (Data Mining). 530 Teilnehmer von 176 Universitäten aus 41 Ländern folgten im Frühjahr dem Aufruf der Chemnitzer prudsys AG sowie der Technischen Universität Chemnitz, sich an einer praxisorientierten Aufgabe zu messen und ein entsprechendes Lösungsmodell zu entwickeln. Mehr als 160 Arbeiten mussten am Ende des Wettbewerbs von der Jury ausgewertet werden.
Auf dem ersten Platz landete Ilja Bezrukov, ein Student der RWTH Aachen. Die folgenden Plätze zwei bis sieben gingen an Studierende der Universität Karlsruhe. Die beste Platzierung aus Chemnitzer Uni-Sicht erreichte der Mathematik-Student Toni Volkmer mit Platz 25. Insgesamt wurden zwölf Lösungen von Chemnitzer Studenten eingereicht.
In diesem Jahr mussten sich die Wettbewerbsteilnehmer mit der "Data Mining basierten Betrugserkennung im Versandhandel" beschäftigen. So konnten beispielsweise Kunden in "hohes" und "niedriges Zahlungsausfallrisiko" eingeteilt werden, um das vielfältige Betrugspotenzial im Online-Handel einzudämmen. Eine Möglichkeit: Kunden mit hohem Zahlungsausfallrisiko kann zum Beispiel der Nachnahmeversand als einzige Zahlungsvariante angeboten werden, um einen Betrug nahezu auszuschließen. Die Aufgabenstellung des diesjährigen Data-Minig-Cups basierte auf den Daten eines großen Versandhändlers, der im Weihnachtsgeschäft 4.000 Bestellungen pro Tag bearbeitet. Mittels der von den Studenten entwickelten Vorhersagen hätte dieser Händler 2004 seinen Gewinn im Vorweihnachtsgeschäft um etwa 200.000 Euro verbessern können.
Stichwort: Data Mining
"Data Mining" wird sinngemäß mit "Datenbergbau" übersetzt. Diese Disziplin verbindet die Gebiete Künstliche Intelligenz, mathematische Statistik und Datenbanken auf der technischen Seite mit dem Database-Marketing und Controlling auf der betriebswirtschaftlichen Seite. In riesigen Mengen gespeicherter Informationen suchen die "Data Mining"-Experten nach verborgenen Zusammenhängen, die etwa Marketing, Service und Vertrieb verbessern können.
Weitere Informationen erteilen Sandra Hömke, E-Mail hoemke@prudsys.com , Telefon (03 71) 270 93 - 31, oder Prof. Dr. Werner Dilger, Telefon (03 71) 5 31 - 15 29, Telefax (03 71) 5 31 - 14 65, E-Mail dilger@informatik.tu-chemnitz.de
(Autor: Robert Genschorek, Praktikant in der Pressestelle der TU Chemnitz)
Mario Steinebach
11.07.2005