Wissenschaftsministerin beruft Mikroelektronik-Beirat
Dr. Eva-Maria Stange gab Startschuss zur sächsischen Mikroelektronik-Offensive - Prof. Dr. Thomas Geßner bringt Chemnitzer Kompetenzen in die neue Kommission Mikro-/Nanoelektronik Sachsen mit ein
Der Global Player: Die von Prof. Dr. Thomas Geßner geleiteten Chemnitzer Forschungseinrichtungen sind weltweit aktiv. Sie gehören zum Silicon Saxony, das zu den fünf größten Halbleiternetzwerken der Welt zählt. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Ulf Dahl |
Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange hat den ersten sächsischen Mikroelektronik-Beirat berufen. Die Kommission Mikro-/Nanoelektronik Sachsen (kurz: KOMINAS) unter Leitung des Wissenschaftlers Dr. Karlheinz Horninger soll innerhalb eines Jahres Aussagen dazu treffen, welche Beiträge die Wissenschaft zur langfristigen Zukunftssicherung des Mikro- und Nanoelektronikclusters in Sachsen erbringen und Vorschläge für entsprechende Maßnahmen unterbreiten. "Damit ist der Startschuss für eine sächsische Mikroelektronik-Offensive gefallen", so Dr. Eva-Maria Stange. Die Chemnitzer Mikro- und Nanotechnik-Kompetenzen bringt künftig Prof. Dr. Thomas Geßner, Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz und Leiter der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS, in den zehnköpfigen Beirat mit ein.
Bereits im Juni 2008 hatte das sächsische Wissenschaftsministerium ein "task force Mikroelektronik" auf den Weg gebracht. Diese Arbeitsgruppe hatte im März 2009 Empfehlungen zu Ausbau und Neustrukturierung des wissenschaftlichen Umfeldes in der Region vorgelegt. Darin hatte die Arbeitsgruppe empfohlen, einen Beirat einzurichten, der eine langfristige Entwicklungskonzeption für die mikro- und nanoelektronische wissenschaftliche Forschung am Standort Dresden und Umgebung vorlegen soll.
"Der Wissenschaftsstandort Mikroelektronik mit seinen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und den Universitäten Dresden, Freiberg und Chemnitz hat aufgrund seiner Nähe zur Produktion erhebliche Vorteile. Das darf aber nicht dazu verführen, langfristige Perspektiven in Forschung und Entwicklung zu vernachlässigen. Wichtig für Leistung und internationale Sichtbarkeit des Standortes ist eine Ausweitung der Anwendungsgebiete bei gleichzeitiger Konzentration auf Schwerpunkte und der Ausbildung der Fachkräfte", so die Wissenschaftsministerin.
Der zehnköpfige Beirat wird im Oktober zu seiner ersten konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Er ist mit seiner Geschäftsstelle an der TU Dresden angesiedelt. Der Beirat werde eng mit dem so genannten DRESDEN-Konzept - einer Initiative der Dresdner Wissenschaftseinrichtungen - vernetzt, so Dr. Stange. Am Standort Dresden und Umgebung sind derzeit rund 40.000 Menschen in der Mikroelektronik beschäftigt. Mit etwa 270 Firmen und Forschungsinstituten existiert mit Silicon Saxony der größte Branchenverband der Halbleiter-, Elektronik- und Mikroelektronik-Industrie Europas.
Mitglieder der Kommission Mikro-/Nanoelektronik Sachsen (KOMINAS) sind: Dr. Karlheinz Horninger, NaMLab Dresden; Prof. Thomas Mikolajick, TU Dresden; Prof. Gerhard Fettweis, TU Dresden; Prof. Thomas Geßner, TU Chemnitz und FhG ENAS Chemnitz; Prof.`in Doris Schmitt-Landsiedel, TU München; Prof. Hubert Lakner, FhG IPMS Dresden; Prof. Ehrenfried Zschech, FhG IZFP Dresden; Prof. Günter Elst, FhG IIS, EAS Dresden; Dr. Udo Nothelfer, Globalfoundries; Prof. Alex Dommann, CSEM, Neuchatel, Schweiz.
(Quelle: SMWK)
Mario Steinebach
28.09.2009