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Forscher und Entwickler halten alle Fäden in einer Hand

12. Chemnitzer Textiltechnik-Tagung gibt einen Überblick über die Arbeit der Chemnitzer Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette "Vom Faden zum Hochleistungsbauteil"

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Udo Tiepmar (2.v.l.), Techniker im Zentrum für Integrative Leichtbautechnologien der TU Chemnitz, und Dr. Frank Helbig (r.), Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, besprechen mit den Maschinenbaustudenten Rainer Wallasch (l.) und Ralf Bartsch die technische Realisierung textiler Verstärkungsstrukturen für Verbundbauteile, die aus drei verschiedenen Komponenten gefertigt werden. Foto: TU Chemnitz/Wolfgang Schmidt

Am 30. September und 1. Oktober 2009 findet die 12. Chemnitzer Textiltechnik-Tagung im Hörsaalgebäude der Technischen Universität Chemnitz statt. Sie bietet eine branchenübergreifende Informations- und Kommunikationsplattform rund um textile Prozesse und Textilmaschinen sowie Leichtbau mit Textilien. Einen Schwerpunkt bilden die Technischen Textilien. "Hier kann die sächsische Textilregion bereits heute einen wichtigen Anteil an der weltmarktführenden Position Deutschlands leisten", schätzt Prof. Dr. Lothar Kroll ein, Inhaber der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung sowie Direktor des An-Instituts Cetex, und ergänzt: "Der Textilmaschinenbau nimmt eine Schlüsselfunktion bei der Entwicklung und Herstellung von Technischen Textilien ein." Das An-Institut Cetex ist das deutschlandweit einzige eigenständige Institut für Textilmaschinenentwicklung und stellt so ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Forschungslandschaft dar.

"Für Klima- und Ressourcenschutz rücken Leichtbaukonstruktionen mit Textilverstärkung immer stärker in den Fokus. Sie kommen etwa in der Automobilproduktion, in der Luft- und Raumfahrt sowie im Maschinen-, Apparate- und Anlagenbau zum Einsatz. Die Reduzierung der Masse von bewegten Bauteilen spart Energie und verringert Wärmeverluste sowie Verschleiß", sagt Kroll und fügt hinzu: "Hierfür müssen zukünftig neue Maschinen- und Handhabetechniken bereitgestellt werden, die den speziellen Bauteil- und Technologieanforderungen Rechnung tragen." An deren Entwicklung und Umsetzung arbeiten in Chemnitz Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette "Vom Faden zum Hochleistungsbauteil". Den Kern der Chemnitzer Allianz Textilverstärkter Leichtbau (ATL) bilden das Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU Chemnitz sowie die An-Institute Cetex Institut für Textil- und Verarbeitungsmaschinen gemeinnützige GmbH und das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. Sie arbeiten mit weiteren Forschungseinrichtungen sowie 350 regionalen klein- und mittelständigen Unternehmen eng zusammen. Insgesamt koordiniert und bearbeitet die Chemnitzer ATL mehr als 300 Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf den Gebieten Textiltechnik und -technologie sowie Struktur- und Systemleichtbau.

Die ATL-Forschungseinrichtungen initiieren und beantragen Verbundprojekte, in denen bis zu 30 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten. Damit sichern sie derzeit vornehmlich in Sachsen mehr als 600 Arbeitsplätze im Hochtechnologiesektor ab. Allein die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung hat in den vergangenen zwei Krisenjahren 50 neue Verbundprojekte zu Leichtbau und Textilien akquiriert und so mehr als 150 Arbeitsplätze neu geschaffen.

Ausgewählte Verbundprojekte und bereits erzielte Ergebnisse präsentiert die ATL im Rahmen der 12. Chemnitzer Textiltechnik-Tagung. Dazu zählen das von Cetex neu entwickelte thermoplastische Halbzeug Ce-Preg®, das die Basiskomponente für eine ganze Familie von Hochleistungsbauteilen darstellt, sowie Biotex-Preformen für die kraftflussgerechte Verstärkung von Ultra-Leichtbauteilen und die partielle Textilverstärkung von Spritzgießbauteilen. Anwendung finden die Forschungsergebnisse beispielsweise in der Herstellung von Komfort-Fahrzeugsitzen, PKW-Trennwänden, Leichtbaurobotern und Sportgeräten.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Lothar Kroll, Telefon 0371 531-35706, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
30.09.2009

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