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Am Haus "TU Chemnitz" bauen viele mit

Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes zieht Bilanz und blickt optimistisch bis zum Uni-Jubiläum im Jahr 2011

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Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, Rektor der Technischen Universität Chemnitz Foto: Mario Steinebach

Liebe Studierende,
sehr geehrte Professorinnen und Professoren,
sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Universität,
sehr geehrte Förderer, Kooperationspartner und Freunde der TU Chemnitz,

ein ereignisreiches Jahr 2009 neigt sich nun seinem Ende zu. Das Weihnachtsfest und Silvester stehen vor der Tür. So wie Sie freue auch ich mich auf diese stimmungsvollen Tage, in denen viele gern noch einmal Rückschau halten auf die zurückliegenden Monate. Auch die Technische Universität Chemnitz ist in vielen Bereichen gut vorangekommen. Ich bin sicher, dass wir auch in Zukunft diesen Weg fortsetzen. Ein wichtiger Kristallisationspunkt sind dabei die gemeinsamen Spitzentechnologiecluster der TU Chemnitz, des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS. In den nächsten Jahren verbindet diese Forschungseinrichtungen das Thema Energieeffizienz. Drei Spitzentechnologiecluster werden im Rahmen bundes- und sachsenweiter Initiativen großzügig gefördert. Chemnitzer Forscher entwickeln Energieeinsparungspotenziale im gesamten Produktlebenszyklus von der Produktentwicklung bis hin zum Recycling, arbeiten an energiesparenden Lösungen für die Informations- und Kommunikationsbranche und erweitern Kompetenzen auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien und der Systemintegration.

Erfreulich ist auch, dass an unserer Universität der Sonderforschungsbereich 692 "Hochfeste aluminiumbasierte Leichtbauwerkstoffe für Sicherheitsbauteile" weiterhin gefördert wird. Von 2010 bis 2013 unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft diesen Bereich mit insgesamt elf Millionen Euro. Hier arbeiten Forscher aus neun Professuren der Fakultät für Maschinenbau und einer Professur der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der TU Chemnitz sowie des Fraunhofer-Institutes für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU Chemnitz eng zusammen.

Insbesondere von diesen Leuchtturm-Projekten erhoffe ich mir eine Initialzündung in allen Bereichen der Universität - insbesondere für die Beantragung neuer Sonderforschungsbereiche, DFG-Forschergruppen und Graduiertenkollegs. Ich danke an dieser Stelle allen, die 2009 mit ihren Forschungsleistungen zur Profilbildung unserer Universität beigetragen haben. In den kommenden Jahren werden wir sicher insbesondere aus der fakultätsübergreifenden Kooperation weitere Potenziale schöpfen können - davon bin ich überzeugt.

Dank der Mithilfe vieler Mitarbeiter und Studierender ist Bologna im Bereich des Studiums in Chemnitz angekommen. Fast alle Studiengänge sind auf Bachelor und Master umgestellt. Seit dem Wintersemester 2009/2010 haben wir nun insgesamt 32 Bachelor- und 43 Masterstudiengänge im Programm. In den kommenden Jahren folgen weitere Studiengänge. Parallel dazu setzen wir die Evaluierung der neuen Studiengänge, in die natürlich auch die Studierenden einbezogen werden, fort, denn der enorme Reform- und Umbruchprozess erfordert hin und wieder auch Korrekturen, was auch der Bildungsstreik in den letzten Wochen dieses Jahres an unserer Universität und die hier von Studierenden formulierten Forderungen unterstreichen.

Durch neue Wege des Universitätsmarketings und der Studienwerbung - in Sachsen, in den alten Bundesländern, in Mittelosteuropa - werden wir auch im nächsten Jahr verstärkt neue Studien- und auch Weiterbildungsangebote unseren Zielgruppen offerieren. Ein besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die Technik- und Naturwissenschaften - sei es beispielsweise durch den Einsatz des "Future Trucks" an Schulen, durch die Angebote des Schülerlabors "Wunderland Physik" oder durch Schnupperangebote, Schüler-AGs und Sommerakademien für Gymnasiasten. Außerdem intensivieren wir die Zusammenarbeit mit deutschen Schulen im Ausland, insbesondere in Tschechien.

Auch dieses Jahr brachte der Universität erhebliche bauliche Verbesserungen. So entstand an der Reichenhainer Straße ein neues Zentrum für Integrative Leichtbautechnologien, das europaweit einzigartig ist. Chemnitz wird so zu einem bedeutenden Forschungsstandort für großseriennahe Kunststoffverarbeitung. Zudem wird derzeit das größte Hochschulgebäude in Westsachsen - der Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau der Technischen Universität Chemnitz - für rund 53,4 Millionen Euro saniert. Diese Baumaßnahme, die bis 2014 andauert, wird von der Europäischen Union und vom Freistaat Sachsen finanziert. Diese und weitere Bauvorhaben werden in den kommenden Jahren dazu beitragen, die Studien- und Forschungsbedingungen an der TU weiter zu verbessern. Allen am Baugeschehen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Zukunftsweisend für unsere Universität ist die zunehmende Verknüpfung mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Stadt. In enger Kooperation mit der Stadtverwaltung entstand der "Smart Systems Campus", der industrienahe Ausbildung, Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung und junge Unternehmen verbinden soll. Studierende, die aus den Praktikumsräumen des Instituts für Physik auf das Start-up-Gebäude und die benachbarten Firmen- und Forschungsgebäude blicken, haben hier potentielle Arbeitsplätze vor Augen. Schöner kann eine Vision kaum sein.

In diesem Jahr gab es auch strukturelle Veränderungen an der TU Chemnitz. So gründete sich aus der Philosophischen Fakultät die Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften heraus. Von dieser Neustrukturierung, mit der zugleich ein Größengleichgewicht der künftigen acht Fakultäten der TU Chemnitz einhergeht, erhoffe ich mir, dass alle Wissenschaftler der Universität noch enger über Fachgrenzen hinweg miteinander kooperieren - in Forschung und Lehre. Gerade der Dialog zwischen Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen beflügelt Innovationen, deshalb wird es auch künftig interfakultäre Kooperationen geben, die insbesondere bei der Einwerbung von zusätzlichen Forschungsgeldern und bei der Entwicklung zukunftsfähiger fachübergreifender Studiengänge - insbesondere im Masterbereich - Wirkung zeigen sollen.

Wenn ich an dieser Stelle alle im Jahr 2009 erreichten Erfolge unserer Universität aufzählen sollte, würde der Platz nicht ausreichen. Ob die Re-Auditierung als familiengerechte Hochschule, die Gründung eines Career Services für unsere Studenten oder zahlreiche weit über die Landesgrenzen hinaus beachtete wissenschaftliche Tagungen - die Liste lässt sich beliebig fortführen.

2011 feiert die TU Chemnitz ihr 175jähriges Jubiläum, das nicht nur Anlass dafür ist, einmal etwas intensiver in der Geschichte unserer Universität zu stöbern. Viele Mitarbeiter und Studierende arbeiten bereits an einem Jubiläumsprogramm. Vielleicht fällt das Festjahr auch auf das Jahr, in dem Chemnitz als "Stadt der Wissenschaft" auf sich aufmerksam machen möchte. Für die Vorbereitung des 175. Geburtstages und für die Bewerbung der Stadt Chemnitz als "Stadt der Wissenschaft 2011" brauchen wir auch Ihre Ideen.

Ich wünsche Ihnen allen im Namen der Universitätsleitung ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest sowie Gesundheit, persönliches Wohlergehen und alles Gute für das neue Jahr, wenn es darum geht, dem Haus "TU Chemnitz" weitere Bausteine hinzuzufügen.


Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes
Rektor

Mario Steinebach
21.12.2009

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