Forschen für Europa
Europäisches Forschungsprojekt IMPULSE vergibt ein Promotionsstipendium an einen Chemie-Absolventen
Diplom-Chemiker Norbert Völkel zeigt einen Mikrofallfilmreaktor, der zur Durchführung einer Mehrphasenreaktion dient. Völkel entwarf diesen Prototyp im Rahmen seiner Abschlussarbeit und ließ ihn von der Little Things Factory-GmbH Ilmenau anfertigen. Foto: Janine Mahler |
Diplom-Chemiker Norbert Völkel darf sich glücklich schätzen. Am 1. Oktober 2005 beginnt er ein Promotionsstudium in einem französischen EU-Forschungslabor in Toulouse. Das Forschungsvorhaben IMPULSE zählt zu den wichtigsten Projekten des 6. Rahmenprogramms der Europäischen Union im Bereich der Nanotechnologien und Nanowissenschaften. Es steht für nachhaltige Entwicklung und eine Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Prozessindustrie.
Bereits in seiner Diplomarbeit bewegte sich der 24-jährige Chemie-Absolvent auf dem Gebiet der Mikroreaktionstechnik und entwickelte Verfahrenskonzepte für den Bau einer Versuchsanlage für ein Reaktionssystem in Mikrostrukturreaktoren. Prof. Dr. Elias Klemm, der die Professur für Technische Chemie an der TU Chemnitz inne hat, war von Völkels Arbeit begeistert und brachte ihn dazu, sich für das Promotionsstipendium am nationalen Forschungszentrum CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) in Frankreich zu bewerben. Mit Erfolg, denn gemeinsam mit Forschern, Industriellen und 20 Partnern aus sieben europäischen Staaten wird Völkel auf dem Gebiet der Mikrotechnik an neuen chemischen Produktionsverfahren forschen.
„Besonders schön ist es, dass ich im chemisch-technischen Bereich weiterarbeiten werde und darüber hinaus meinen Horizont erweitern kann“, erzählt Völkel. Das wird er gewiss, zumal die Mikrotechnik in den letzten Jahren einen gewaltigen Forschritt geleistet hat und als Schlüssel für die Entwicklung innovativer Chemieanlagen von morgen gilt. Hinter dem Forschungsvorhaben IMPULSE (Integrated Multiscale Process Units with Locally Structured Elements) verbirgt sich eine entscheidende Neuerung: die Methodik des Multiskalen-Designs. Chemische Produktionsanlagen werden mit mikrostrukturierten Komponenten ausgerüstet und direkt in das Prozessequipment integriert. Untersucht wird dabei die Einbindung dieser Prozesskomponenten in Strömungs- und Mischvorgänge, Reaktionen sowie im Wärme- und Stoffübergang. Im Sinne von IMPULSE wird die zukünftige Chemieanlage wesentlich kleiner sein, umweltfreundlicher produzieren und ökonomisch wettbewerbsfähiger werden. Gefördert wird das Forschungsvorhaben mit einem Gesamtbudget von 17 Millionen Euro, zu dem die Europäische Kommission 10,5 Millionen Euro beiträgt.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Elias Klemm, Telefon (03 71) 5 31 – 15 10,
E-Mail elias.klemm@chemie.tu-chemnitz.de .
Das IMPULSE-Forschungsprojekt im Internet:
http://www.impulse-project.net.
(Autorin: Janine Mahler)
Mario Steinebach
22.09.2005