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Fabrikplanung mit Lego

TU Chemnitz unterstützt Praktikum arabischer Studenten bei GLOBALFOUNDRIES

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Die Studenten der Ingenieurwissenschaften aus den Vereinigten Arabischen Emiraten planten und erstellten ein Fertigungssystem aus Lego. Foto: GLOBALFOUNDRIES

Die Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb unterstützte gemeinsam mit der Professur Wirtschaftsinformatik II ein Praktikum von Studenten der Ingenieurwissenschaften aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bei GLOBALFOUNDRIES in Dresden. Die Studenten wurden im Rahmen des 2010 Al Nokhba Summer Internship Programmes durch das Abu Dhabi Education Council (ADEC) in Zusammenarbeit mit der Advanced Technology Investment Company (ATIC) ausgewählt und entsandt. Mit dem Ziel, einen Einblick in die täglichen Prozesse eines sehr komplexen Industriezweiges wie der Halbleiterfertigung zu ermöglichen, veranstaltet GLOBALFOUNDRIES, weltweit agierender Auftragsfertiger für technologisch führende Halbleiterelemente, seit 2009 am Standort Dresden ein Trainingsprogramm mit Studenten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Während im vergangenen Jahr noch mit 20 Studenten gearbeitet wurde, wuchs die Teilnehmerzahl in diesem Jahr auf 60 Studierende (30 Studentinnen und 30 Studenten). Diesen wurde über sieben Wochen neben theoretischen Inhalten vor allem praktische Kenntnisse im Bereich Chipfertigung sowie Planung und Betrieb von Fertigungssystemen vermittelt.

Zur Vertiefung der praktischen Fähigkeiten bestand eine Aufgabe der Studenten darin, ein eigenes Fertigungssystem zu planen und zu erstellen. Hierfür wurde Lego Mindstorms eingesetzt. Dieses auf Lego Technics aufsetzende System ermöglicht es, Fertigungssysteme bzw. Bereiche von Fertigungssystemen in Miniaturformat zu entwerfen und aufzubauen. Durch die Integration und Kombination verschiedener Sensoren und Motoren, die durch einen programmierbaren Baustein gesteuert werden, lassen sich auch voll automatisierte Systeme realisieren. Basierend auf ihren Kenntnissen und Erfahrungen in diesem Bereich, die insbesondere aus der eigenen Ausbildung von Studenten an der TU Chemnitz sowie der Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten stammen, konnten die Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb sowie die Professur für Wirtschaftsinformatik II wichtige Impulse bei der Erarbeitung der Aufgaben liefern und den Studenten bei deren Umsetzung mit Ratschlägen zur Seite stehen.

Zur Realisierung der Aufgabe wurden zwölf Gruppen mit jeweils fünf Studenten gebildet. Im Mittelpunkt der Aufgabe stand die Konstruktion eines Fahrerlosen Transportsystems (FTS), eines Gelenkarmroboters, eines Hochregallagers mit Bediengerät sowie einer Befüll- und Sortiereinheit. Jede Gruppe hatte eines dieser Teilsysteme umzusetzen. Interessant zu beobachten waren hierbei vor allem die unterschiedlichen planerischen Herangehensweisen. Obwohl aufgrund der Gruppenkonstellation jeweils dreimal die gleiche Aufgabe vergeben wurde, zeigten die Ergebnisse doch deutliche Unterschiede. Neben den fachlichen Kompetenzen stand auch die Schärfung sozialer und methodischer Kompetenzen im Vordergrund. So musste zum Beispiel von jeder Gruppe ein Teamleiter benannt werden, der wiederum die Verantwortlichkeiten für die einzelnen Teilaufgaben Entwurf, Programmierung und Projektdokumentation bestimmen musste. Den Abschluss des Austauschprogramms bildete ein Workshop, bei dem alle Teilnehmer die Ergebnisse ihrer Arbeit anhand eines Posters, eines Videos und natürlich durch Vorführung des realisierten automatisierten Fertigungssystems präsentieren mussten. Zur feierlichen Abschlussveranstaltung mit Zeugnisverleihung bei GLOBALFOUNDRIES Dresden waren neben dem Chief Executive Officer von GLOBALFOUNDRIES, Doug Grose, auch der Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten, Dr. Johannes Beermann, sowie mit Nabila Al Shamsi eine Vertreterin der emiratischen Botschaft in Berlin anwesend.

Insgesamt wird die Veranstaltung als durchweg positiv betrachtet. "Ich denke, die Studenten haben in den sieben Wochen sehr viel gesehen und gelernt. Neben dem spielerischen Konstruieren mit Lego konnten sie beispielsweise auch bei der Dresden Chip Academy ihr eigenes elektronisches Bauelement entwerfen und unter Reinraumbedingungen herstellen und testen. Diese Erfahrung kann sicher nicht jeder machen", resümiert Robin Schulze, Mitarbeiter der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb. Um eben diese Erfahrungen auch weiteren Studenten zu ermöglichen, wird über eine erneute Zusammenarbeit zwischen GLOBALFOUNDRIES und der TU Chemnitz im kommenden Jahr bereits nachgedacht.

Weitere Informationen zur Projektarbeit erteilen Robin Schulze (Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb), Telefon 0371 531-35884, E-Mail robin.schulze@mb.tu-chemnitz.de, und Christian Kurze (Professur Wirtschaftsinformatik II), Telefon 0371 531-37324, E-Mail christian.kurze@wirtschaft.tu-chemnitz.de.

(Autor: Robin Schulze)

Katharina Thehos
30.08.2010

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