"Großer Bahnhof für welche, die es verdient haben"
Finale der Lauf-KulTour: Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig empfing die Studenten beim Zieleinlauf und dankte für ihren Einsatz für die Stadt und die TU
Manchmal mussten sich die 26 TU-Studierenden der Lauf- und Rad-KulTour 2010 auf ihrem 4.000 Kilometer langen Weg rund um Deutschland durchboxen - und das galt auch für ihren Zieleinlauf in Chemnitz, wo sie im Rahmen des 19. Internationalen Chemnitzer Boxturniers empfangen wurden. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig begrüßte die Sportler und ließ sich gleich nach der Zielüberquerung vor der Sporthalle am Schloßteich von den Erlebnissen während der Tour berichten. 16 Tage lang haben die Chemnitzer Studierenden im ganzen Land Werbung für ihren Studienort gemacht und über das Jahr der Wissenschaft 2011 informiert. Die beste Art, wie man Werbung machen kann, fand Ludwig und bezeichnete den Zieleinlauf als "großen Bahnhof für welche, die es verdient haben". Ihren Dank drückte sie zudem durch eine Urkunde sowie eine Torte aus - eine Landkarte von Deutschland, die die zurückgelegte Strecke nochmals verdeutlicht - schließlich hätten die Sportler in den vergangenen Tagen jede Menge Kalorien verbraucht, so die Oberbürgermeisterin.
"Die Tour war ein voller Erfolg. Chemnitz ist nun in allen Ecken der Republik bekannt und das Jahr der Wissenschaft hat schon vor seinem Beginn einen tollen Start hingelegt", zog Lauf-KulTour-Initiator Dirk Lange eine erste Bilanz. Doch nicht nur für die Stadt warben die Lauf- und Rad-KulTouristen, sondern auch "für den Sport an sich", wie es Läufer Björn Krellner formulierte. Denn die Aktion unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM) und möchte ins Blickfeld rücken, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man sich uneingeschränkt bewegen kann. Ein Anliegen, für das Björn Krellner, Absolvent der TU und inzwischen Mitarbeiter an der Fakultät für Informatik, gerne seinen Jahresurlaub aufbrachte.
Dass die Teilnehmer von ihren Erlebnissen auf der diesjährigen Tour um Deutschland noch einige Zeit zehren werden, weiß Dirk Lange aus eigener Erfahrung. "Viele wollen auch dabei bleiben und haben schon angekündigt, dass sie im kommenden Jahr beispielsweise als Radbegleiter wieder mit machen wollen", freut er sich. Bereits zum dritten Mal am Start war in diesem Jahr Kristin Röhr - beim ersten Mal als Radbegleiterin, dann als Läuferin und 2010 als Teilnehmerin der Rad-KulTour, bei der sechs Studenten die 4.000 Kilometer lange Strecke auf dem Fahrrad zurücklegten. Ob auf dem Rad oder zu Fuß - "beides ist eine Herausforderung", so die Studentin. Das Laufen fast noch mehr, da ihr dort Gelenkbeschwerden und kleinere Verletzungen mehr zu schaffen gemacht hätten. "Aber sechs Stunden am Stück auf dem Rad zu sitzen, ist auch anstrengend", sagt sie und erinnert sich dabei vor allem an die zahlreichen Höhenmeter: "Ein Highlight war die Strecke nach Garmisch-Partenkirchen, wo wir die Alpen hoch schieben mussten, weil es so extrem steil war", berichtet Kristin Röhr - Belohnung sei der anschließende Ausblick in den Sonnenuntergang gewesen.
Weniger die sportliche als die organisatorische Seite der Tour empfand Lauf-KulTouristin Eva Gräfer als Herausforderung: "Anstrengend war vor allem das Schlafen und Auto fahren. Das Laufen ist dann fast entspannend, zum einen weil man das ja trainiert hat, zum anderen, weil man dann mal eine Stunde aus den sonstigen Aufgaben raus ist. Wir hatten beispielsweise erst am dritten Tag unsere erste warme Mahlzeit, weil wir es vorher einfach nicht geschafft haben", so die Studentin. Hinzu kam bei ihrer Gruppe gleich zu Beginn der Tour eine Reifenpanne am Teambus. "Ich musste mit einer Mitläuferin eine Nacht lang aussetzen und beim Bus bleiben. Danach wieder zur Gruppe zu stoßen und die anderen wieder unterstützen zu können, war ein Highlight der ganzen Tour, denn wir hatten schon nach nur einem Tag eine starke Teambindung aufgebaut", sagt Eva Gräfer und ergänzt: "Und natürlich ist es auch schön, wieder in Chemnitz anzukommen!"
Weitere Informationen, Berichte von der Strecke und Fotos: http://www.lauf-kultour.de
Katharina Thehos
19.09.2010